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Liste der Kulturdenkmale in Freital

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Die Liste der Kulturdenkmale in Freital enthält die Kulturdenkmale in Freital. Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.

Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen.

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Kulturdenkmale nach Stadtteilen

Zusammenfassung
Kontext

Die folgende Zusammenstellung zeigt die Freitaler Kulturdenkmale, aufgegliedert nach dem Stadtteil, in dem sie sich befinden. Über einen Klick auf die Abschnittsüberschrift ist die Einzelliste für den jeweiligen Stadtteil mit weiteren Informationen zur dortigen Denkmallandschaft abrufbar.

Legende:

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.

Birkigt

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Burgk

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Deuben

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Döhlen

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Hainsberg

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Kleinnaundorf

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Niederhäslich

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Pesterwitz

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Potschappel

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Saalhausen

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Schweinsdorf

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Somsdorf

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Weißig

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Wurgwitz

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Zauckerode

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Anmerkungen

  1. Sachgesamtheit Bergbaumonumente Freital: inhaltlich und z. T. optisch zusammenhängende Einheit von Hochbauten, Halden, Schächten, Wasserbauten usw. mit folgenden Einzeldenkmalen im Ortsteil Burgk:
    1. Baron von Burgk Freiherrliche Werke Freital (ehem.) - Huthaus mit Resten der Einfriedung (vier Pfeiler -Sachgesamtheitsteil) (Einzeldenkmal ID-Nr. 08963920),
    2. Besucher-Schauanlage: Mundlochbereich der Tagesstrecke des Oberen Reviers (siehe Einzeldenkmalliste – ID-Nr. 08963916),
    3. Förderturm des Schachtes 1 des ehemaligen Wismut-Bergbaubetriebes Willy Agatz (Dresden-Gittersee) (Einzeldenkmal ID-Nr. 09300643),
    4. Windbergschacht (ehem.) - Windbergheim: Huthaus des ehemaligen Windbergschachtes (siehe Einzeldenkmalliste – ID-Nr. 08963922),
    5. Baron von Burgk Freiherrliche Werke Freital (ehem.) - ehemaliges Bergarbeiter-Krankenhaus (mit kleinem Nebengebäude) (Einzeldenkmal ID-Nr. 08963917) und
    6. Baron von Burgk Freiherrliche Werke Freital (ehem.) - Beamtenwohnhaus des früheren Wilhelminenschachtes, einschl. der traufseitigen Stützmauern und des in südwestlicher Richtung liegenden Maschinenhauses des Erdmannschachtes (Einzeldenkmal ID-Nr. 08963921).
    (Siehe auch Sachgesamtheitsliste der Stadt Freital, Ortsteile Döhlen – ID-Nr. 09303861, Kleinnaundorf – ID-Nr. 09303862, Niederhäslich – ID-Nr. 09303863, Potschappel – ID-Nr. 09303864, Wurgwitz – ID-Nr. 09303865 und Zauckerode – ID-Nr. 09303866). Wichtige Zeugnisse des mit der Freitaler Ortsgeschichte untrennbar verwobenen Bergbaues, von besonderer regionaler Bedeutung.
  2. Schloss Burgk ist eine von einer Mauer umgebene Schloss-und Parkanlage. Es ist die Keimzelle des schon im 12. Jh. erwähnten Ortes und somit auch eine der Kultur Freitals. Seit Beginn des 16. Jh. bis ins 18. Jh. war das Rittergut im Besitz derer von Zeutzsch, im 19. Jh. wurde es durch den Montanunternehmer Dathe zu einem Zentrum des Kohlebergbaus ausgebaut. Dathe ließ 1846 das Herrenhaus von 1580, 1707/09 barock wiederaufgebaut, im Sinne der Neorenaissance und des romantischen Klassizismus umgestalten, so dass nun ein Satteldach und Dachhäuser mit geschweiften Giebeln und Obeliskenbekrönung, ein dominanter spitzer Dachreiter mit Uhr und eine zierliche, kunstvoll mit Metall überdachte Terrasse mit einer zweiläufigen Freitreppe das Außenbild bestimmten. Vermutlich vom Renaissancebau hat sich im EG eine massive Holzbalkendecke erhalten, im OG finden sich ein klassizistischer Festsaal und ein Tapetenzimmer (Alpenlandschaft) um 1825. Die erhaltenen Seitengebäude gehen zum Teil aufs 18. Jh. zurück. Besonders die eingeschossige Ostseite, die ehemalige Brauerei, zeigt Einflüsse der sog. Revolutionsarchitektur mit ihrem portikusähnlichen Eingang. Die Scheune der Nordseite wurde 2008 abgebrochen. Weitere Nutzgebäude, ein Verwalterhaus, Einfriedungsmauern mit Portalen, die Zufahrt mit verputzten Mauern und der mit Lesestein- und gehauenem Natursteinpflaster befestigte Hof (hier auch Reste einer Pferdeschwemme) formen ein eindrucksvolles Ensemble. Der Park basiert auf Lustgärten der Renaissance und des Barock und wurde im 19. Jh. im Sinne eines englischen Landschaftsgartens überformt. Hier findet man Teich, Weinpresse, Kräutergarten und einen 1827 datierten Eiskeller, aber auch ein Mundloch zu einem der ältesten Bergbauschächte, das die enge Verknüpfung der Anlage mit der Montanindustrie verkörpert. Im Park das Rotkopf-Görg-Denkmal von 1859 des Bildhauers Michael Arnold. Das geschichtlich, baugeschichtlich und gartenkünstlerisch überörtlich bedeutende Ensemble beherbergt heute das Haus der Heimat und das Bergbau- und Stadtmuseum. Im ehemaligen Brauereiflügel befindet sich eine der wichtigsten Gemäldesammlungen der Region (LfD/2012).
  3. Schloss Burgk ist eine von einer Mauer umgebene Schloss-und Parkanlage. Es ist die Keimzelle des schon im 12. Jh. erwähnten Ortes und somit auch eine der Kultur Freitals. Seit Beginn des 16. Jh. bis ins 18. Jh. war das Rittergut im Besitz derer von Zeutzsch, im 19. Jh. wurde es durch den Montanunternehmer Dathe zu einem Zentrum des Kohlebergbaus ausgebaut. Dathe ließ 1846 das Herrenhaus von 1580, 1707/09 barock wiederaufgebaut, im Sinne der Neorenaissance und des romantischen Klassizismus umgestalten, so dass nun ein Satteldach und Dachhäuser mit geschweiften Giebeln und Obeliskenbekrönung, ein dominanter spitzer Dachreiter mit Uhr und eine zierliche, kunstvoll mit Metall überdachte Terrasse mit einer zweiläufigen Freitreppe das Außenbild bestimmten. Vermutlich vom Renaissancebau hat sich im EG eine massive Holzbalkendecke erhalten, im OG finden sich ein klassizistischer Festsaal und ein Tapetenzimmer (Alpenlandschaft) um 1825. Die erhaltenen Seitengebäude gehen zum Teil aufs 18. Jh. zurück. Besonders die eingeschossige Ostseite, die ehemalige Brauerei, zeigt Einflüsse der sog. Revolutionsarchitektur mit ihrem portikusähnlichen Eingang. Die Scheune der Nordseite wurde 2008 abgebrochen. Weitere Nutzgebäude, ein Verwalterhaus, Einfriedungsmauern mit Portalen, die Zufahrt mit verputzten Mauern und der mit Lesestein- und gehauenem Natursteinpflaster befestigte Hof (hier auch Reste einer Pferdeschwemme) formen ein eindrucksvolles Ensemble. Der Park basiert auf Lustgärten der Renaissance und des Barock und wurde im 19. Jh. im Sinne eines englischen Landschaftsgartens überformt. Hier findet man Teich, Weinpresse, Kräutergarten und einen 1827 datierten Eiskeller, aber auch ein Mundloch zu einem der ältesten Bergbauschächte, das die enge Verknüpfung der Anlage mit der Montanindustrie verkörpert. Im Park das Rotkopf-Görg-Denkmal von 1859 des Bildhauers Michael Arnold. Das geschichtlich, baugeschichtlich und gartenkünstlerisch überörtlich bedeutende Ensemble beherbergt heute das Haus der Heimat und das Bergbau- und Stadtmuseum. Im ehemaligen Brauereiflügel befindet sich eine der wichtigsten Gemäldesammlungen der Region (LfD/2012).
  4. Die neugotische ev. Christuskirche, 1868/69 nach den Plänen August Piepers errichtet, ist eine Saalkirche aus Bruchstein-Polygonalmauerwerk mit Sandsteingliederung, mit eingezogenem Südchor (innen mit Netzgewölbe) und hohem, dominantem Seitenturm mit steilem Helm und Ecktürmchen. Die Nordfassade mit seitlichen Treppentürmen, offener Vorhalle und großem, prägenden Spitzbogenfenster prägt das Straßenbild; im Innern unter offenem Dachstuhl hölzerne eingeschossige Emporen, darauf die zierliche, farbig gefasste Ständerkonstruktion des Dachstuhls (vermutlich von der 1945 zerstörten Dresdner Englischen Kirche des John Piers Saint Aubyn beeinflusst). Taufkapelle, Patronatsloge von Burgk, Kreuzgewölbe mit figurativen Schlusssteinen, Jehmlich-Orgel von 1869/71 mit neugotischem Prospekt, umgebaut 1937; einer der bedeutendsten sächsischen Kirchenbauten seiner Entstehungszeit (LfD/2012).
  5. Bedeutender Industriemühlenkomplex an einem seit dem 15. Jh. für diese Funktion bekannten Standort mit hofartiger Anordnung, Gestaltung in unterschiedlicher historisierender Formensprache. 1465 erstmals urkundlich erwähnt, seit ca. 1600 im Besitz der Familie Johne, 1747 wurde die Mühle massiver gestaltet und eine Branntweinbrennerei eingerichtet, 1846 kaufte der Kammerrat Karl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk das Mühlengrundstück von den Johneschen Erben, eine mit der Mahlmühle verbundene Ölmühle und die Branntweinbrennerei wurden 1855 stillgelegt, dafür eine Schneidemühle und eine Knochenstampfe errichtet. 1876 kaufte Kommerzienrat Heinrich Richard Eger das Mühlengrundstück und baute die Lohmühle zur Handelsmühle aus. 1879 errichtete man eine Brotbäckerei und ersetzte 1892 einen Teil der alten Wasserräder durch eine Turbine. 1893 wurde das alte Mühlengebäude abgebrochen und das neue fünfstöckige Gebäude der Weizenmühle errichtet. Die mühlentechnische Einrichtung lieferte die Mühlenbaufirma Gebr. Seck in Dresden. 1895 wurden ein neuer größerer Speicher und eine Roggenmühle (jetziger Verbindungsbau) aufgeführt. 1906 errichtete man ein Verwaltungsgebäude mit Einzelverkauf sowie Werkswohnungen und Stallungen. Die architektonische Gesamtdurchbildung der heutigen Anlage stammt von dem Dresdner Hochschulprofessor Martin Dülfer, der bauliche Maßnahmen von 1904-1916 durchführte.
    Ehem. Weizenmühle mit Bäckerei: Tafel am Gebäude „Christian Gottlieb Johne Anno Christi 1747“ (Spolie) und weitere Tafel „Neu erbaut von Heinr. Richard Eger 1893 u. 1895“, langgestreckter Baukörper über rechteckigem Grundriss, 4 und 5 Geschosse mit Treppenturm, Gliederung durch backsteinsichtige Lisenen, verzierte Zugankerköpfe, durchgehende Gurtgesimse in Höhe der Sohlbänke, Gebäude saniert und umgenutzt. Kontorgebäude: bez. 1906, langgestrecktes Gebäude über unregelmäßigem Grundriss entlang der Mühlenstraße, als Putzbau zwei- und teils dreigeschossig aufgeführt, Jugendstileinflüsse erkennbar, Hauptgesims mit stilisierten Zinnen, Segmentbogenfenster, im EG vergittert (Kunstschmiedearbeit), Eingangsbereich durch Runderker betont, Biberschwanz-Doppeldeckung, Freisäulen (gemauert) am Eingangstor, Gebäude saniert und umgenutzt.
    Speicher- und Roggenmühlengebäude: bez. 1916/17, langgestrecktes Hauptgebäude entlang der Lessingstraße über rechteckigem Grundriss, als viergeschossiger Ziegel-Putzbau mit Drempel aufgeführt, durch backsteinsichtige Lisenen gegliedert, durchgehende Gurtgesimse im Bereich der Fenstersohlbänke, Renaissance-Elemente erkennbar, Hauptgesims mit Zinnen, flache Fensterbögen, unter den Zinnen auch Rundbögen, Turm etwas vorspringend, Hofseite mit neoklassizistischen Anklängen, galerieartiger Umgang am Siloturm mit Uhr, aufwändig gestaltet, Uhr bekrönt (verziertes Kupferdach mit Hahn-Figur), umlaufender Fries unter der Galerie, Zahnschnitt suggerierend, Zugankerköpfe der Roggenmühle verziert.
    Fabrikantenvilla (Mühlenstraße 12): zweigeschossiger Putzbau über unregelmäßigem Grundriss, Anbau an der Westseite, Sockel Polygonalmauerwerk, Erdgeschoss mit Korbbogenfenstern, Obergeschoss Hochrechteckfenster mit Gewänden, z. T. als Zwillingsfenster ausgebildet, Seitenrisalite, jeweils von Dreiecksgiebel abgeschlossen und durch Pilaster gegliedert, im Erdgeschoss durchlaufendes Gesims in Höhe der Fensterkämpfer, profilierte Holzfenster noch alt (Galgenfenster), Walmdach (gegliederte Dachlandschaft), Dachgaupe mittig, klassizistische Einflüsse klar erkennbar. Der Komplex wurde nach 2000 umfassend denkmalgerecht saniert und ist jetzt zu Wohnzwecken umgenutzt. Die Gebäudegruppe ist architektur- und technikhistorisch bedeutend, zeichnet sich aus durch die herausragende Gestaltungsqualität des Martin Dülfer und ist eine der städtebaulichen und ortsbildprägenden Kernbauten Freitals (LfD/2012).
  6. Die ev. Lutherkirche von 1883, mit Resten der Vorgängerkirche, ist eine aufwändige neuromanische Basilika mit halbrunder Apsis und hohem Turm sowie dominanter Rosette zur Schauseite; eine Freitreppe führt zum dreibogigen, tabernakelartig übergiebelten Eingang mit Säulen aus Rochlitzer Porphyr, Tympanon mit Relief Christus als Pantokrator. Diese vielgliedrige Kirche entwarf der bekannte sächsische Architekt Gotthilf Ludwig Möckel, der in einer Art „Baukastensystem“ unter Einfluss der „Hannoverschen Schule“ zahlreiche Sakralbauten schuf, ähnliche in der Nähe in Neustadt/Sachsen und Bodenbach. Im Innern dreischiffig, tief angesetztes Chorjoch mit Kreuzrippengewölbe, Apsis, weit herunter gezogener Triumphbogen zum hohen Mittelschiff, flache Holzdecken auch in den Seitenschiffen, Galerie von Gadenfenstern; an drei Seiten eingeschossige Holzemporen zwischen den Stützen eingebunden, Patronatslogen; monumentales Wandbild Kreuzigung von 1912 (Paul Perks); Ausstattung besonders Sandsteintaufe der alten Kirche von 1589 und bauzeitliche Eule-Orgel mit neogotischem Prospekt. Der Komplex aus Kirche, Pfarranwesen und Kammergut, historischer und struktureller Kern Döhlens, wird weiter aufgewertet durch die Denkmalhalle und den Schönberg-Rundtempel. Denkmalhalle: im Grundriss stumpfwinklige, nach Osten offene Halle („an russische Bauernhäuser erinnernde Dachkonstruktion“) für 19 wertvolle Grabsteine von Rittergutsbesitzern des 14.–18. Jh., die beim Abbruch der Vorgängerkirche 1882 geborgen wurden (u. a. Küchenmeister, Zeutzsch auf Burgk – Vorfahren der Katharina II von Russland – , von Theler, von Grehsing, der älteste von Barbara Coquina gest. 1365); finanziert u. a. vom Zaren Nikolaus II und vom Baron von Burgk auf Roßtal, errichtet 1899 vom Baumeister Reif nach Anregung und Entwurf des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt; Monument früher Denkmalpflege, daher neben künstlerischer auch wissenschaftliche Bedeutung. Der Schönberg-Rundtempel ist ein „Tempietto“ auf dem alten Friedhof der Kirche und Alexander Christoph von Schönberg gewidmet (gest. 1801); kleiner Monopteros auf ionischen Säulen, darin Büste des Verstorbenen auf Sockel; Inschrift: „Alexander Christoph / von Schönberg / aus dem Hause Reinsberg / geb. d. XVI Decembr. MDCCXXIV / starb d. XIX April i. MDCCCI.“; die Formenwahl verkörpert Bildungsanspruch und ist Entwürfen Bramantes und Palladios ähnlich (LfD/2012).
  7. Die ev. Lutherkirche von 1883, mit Resten der Vorgängerkirche, ist eine aufwändige neuromanische Basilika mit halbrunder Apsis und hohem Turm sowie dominanter Rosette zur Schauseite; eine Freitreppe führt zum dreibogigen, tabernakelartig übergiebelten Eingang mit Säulen aus Rochlitzer Porphyr, Tympanon mit Relief Christus als Pantokrator. Diese vielgliedrige Kirche entwarf der bekannte sächsische Architekt Gotthilf Ludwig Möckel, der in einer Art „Baukastensystem“ unter Einfluss der „Hannoverschen Schule“ zahlreiche Sakralbauten schuf, ähnliche in der Nähe in Neustadt/Sachsen und Bodenbach. Im Innern dreischiffig, tief angesetztes Chorjoch mit Kreuzrippengewölbe, Apsis, weit herunter gezogener Triumphbogen zum hohen Mittelschiff, flache Holzdecken auch in den Seitenschiffen, Galerie von Gadenfenstern; an drei Seiten eingeschossige Holzemporen zwischen den Stützen eingebunden, Patronatslogen; monumentales Wandbild Kreuzigung von 1912 (Paul Perks); Ausstattung besonders Sandsteintaufe der alten Kirche von 1589 und bauzeitliche Eule-Orgel mit neogotischem Prospekt. Der Komplex aus Kirche, Pfarranwesen und Kammergut, historischer und struktureller Kern Döhlens, wird weiter aufgewertet durch die Denkmalhalle und den Schönberg-Rundtempel.
    Denkmalhalle: im Grundriss stumpfwinklige, nach Osten offene Halle („an russische Bauernhäuser erinnernde Dachkonstruktion“) für 19 wertvolle Grabsteine von Rittergutsbesitzern des 14.–18. Jh., die beim Abbruch der Vorgängerkirche 1882 geborgen wurden (u.a. Küchenmeister, Zeutsch auf Burgk – Vorfahren der Katharina II von Russland –, von Theler, von Grensing – fast alle im Bergbaukontext); finanziert u. a. vom Zaren Nikolaus II und vom Baron Arthur Dathe, dann von Maximilian Dathe von Burgk auf Roßtal, errichtet 1899 vom Baumeister Reif nach Anregung und Entwurf des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt; Monument früher Denkmalpflege, daher neben künstlerischer auch wissenschaftliche Bedeutung.
    Der Schönberg-Rundtempel ist ein „Tempietto“ auf dem alten Friedhof der Kirche und Alexander Christoph von Schönberg gewidmet (gest. 1801); kleiner Monopteros auf ionischen Säulen, darin Büste des Verstorbenen auf Sockel; Inschrift: „Alexander Christoph / von Schönberg / aus dem Hause Reinsberg / geb. d. XVI Decembr. MDCCXXIV / starb d. XIX April i. MDCCCI.“; die Formenwahl verkörpert Bildungsanspruch und ist Entwürfen Bramantes und Palladios ähnlich (LfD/2012).
  8. Denkmaltext: Der Döhlener Friedhof ist einer der drei bedeutenden Friedhöfe Freitals und besteht aus dem "Terrassenfriedhof" und dem "Neuen Friedhof"; neben seiner großen ortshistorischen Relevanz ist er auch gartenbaulich und, durch einige Grabstätten, künstlerisch von Belang.
    Der Terrassenfriedhof wurde 1851/52 angelegt, nachdem seine untere Fläche nahe der alten Döhlener Kirche bereits im 17. Jh. als Pestfriedhof genutzt worden war. Ein kurzer ansteigender Weg führt zum Eingangstor, ein Stichweg zum Haus des Friedhofsgärtners. Die Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk mit Sandstein-Abdeckplatten hat ein schmiedeeisernes Eingangstor im Süden westlich des Gärtnerhauses und eines östlich davon, im Westen gibt es einen zurückgesetzten Mauerabschnitt, ebenfalls mit schmiedeeisernem Tor; ein geradlinig verlaufender Hauptweg von Süd (Südtor) nach Nord, ein Weg vom Westtor nach Ost und ein Hauptweg von Ost (Treppenanlage) nach West, alle mit wassergebundener Decke, bilden die Struktur dieses Friedhofsteils mit, die anderen Elemente dazu sind zwei von Nord nach Süd laufende schmale Terrassen mit Stützmauern und Treppen und jeweils im Osten und im Westen eine dreieckige Fläche; am südlichen Zugangsweg stehen drei Linden, eine weitere steht am Kreuzungspunkt der beiden Hauptwege, vor dem Westtor befinden sich noch zwei große alte Linden, unter Naturschutz steht eine Robinie am Ende des Hauptweges.
    Große Teile des Terrassenfriedhofs sind "romantisch" ungenutzt und auch atmosphärisch geprägt von einigen wichtigen Grabstätten. Die wichtigste (und auch größte in Freital) ist die sog. Gruftanlage „B“ (Burgk), konzipiert als Familiengrabstätte der Freiherren und Montanunternehmer Dathe von Burgk, von diesen aber nie belegt. Die aufwändige Grabanlage von etwa 1905 mit dreischiffiger und überwölbter unterirdischer Gruft ist stilistisch an den geometrischen Jugendstil angelehnt. Der Zugang zur Grablege erfolgt über eine abwärts führende Treppe in einen kubischen Baukörper über quadratischem Grundriss, dessen Frontseite in einer Art stark stilisierten Tempelfassade gestaltet ist; auf dem Dach des Grufteingangs die lebensgroße Figur einer sitzenden Trauernden (bez. Henze 1903); zwei weiter nach oben führende Treppen, dort Monument in der Art eines Wandgrabes von 1932, dem Jahr der Umwidmung der Grabstätte zum Kriegerdenkmal 1914-18, nachdem das Mausoleum vom Freiherrn von Burgk der Lutherkirche geschenkt worden war; Tafel mit Namen von im 1.Weltkrieg gefallenen Freitalern. Weitere Grabmale hier das klassizistische der Johanne Christine (...) meister von 1833; das Begräbnis der Familien Gerlach und Schubert, um 1910, mit weiblicher Jugendstil-Figur in antikisierender Gewandung aus weißem Marmor; die neugotischen, reich gestalteten (wenn auch in schlechtem Zustand sich befindenden) Monumente der Künzelmann (1857 u. 1865).
    Der "Neue Friedhof" wurde 1868 angelegt, die Kapelle, die erste in Freital, 1871 gebaut. Eine ansteigende, in das Gelände eingeschnittene Straße führt zum Haupttor, von Süden steigt ein Weg mit Treppe zur Pforte an. Die Einfriedungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk mit Sandstein-Abdeckplatten (mit Resten von Familinegräbern) hat im Osten und Süden je ein schmiedeeisernes Eingangstor mit Sandstein-Torpfeilern; auf der regelmäßigen Friedhofsfläche verläuft ein Hauptweg von Ost nach West, den eine platzförmige Aufweitung mit der Kapelle unterbricht; ein zweiter Hauptweg kreuzt ihn im letzten Drittel des Areals; Querwege gliedern den Friedhof in einzelne Quartiere; Wege mit wassergebundener Wegedecke; vor dem Osttor stehen als Torbäume zwei Linden, weitere Linden umranden den Kapellenplatz, als Allee führen sie sodann zum westlichen Ende. Die in Kreuzform geführten Alleen des Neuen Friedhofes tragen entscheidend zu seiner Relevanz als Gartendenkmal bei. Mehrere Grabanlagen sind hervorzuheben, vor allem aus ortshistorischen Gründen die Bergmannsgräber
    1. Bergmannsgrab: Steinkreuz auf Sockel, Grabstätte mit schlichter Einfassung, Sockel mit Inschrift "Zum Andenken an die im Jahre 1869 auf dem Segen-Gottes-Schacht verunglückten Bergmänner". In dieser Grabstätte wurden die unmittelbar nach der Bergbaukatastrophe geborgenen Leichname von 38 Bergleuten bestattet, die anderen und teilweise erst nach Wochen gefundenen sterblichen Überreste der ums Leben gekommenen Bergmänner konnten nicht mehr hierher gebracht werden. Sie (238 Bergleute) fanden ihre letzte Ruhe im Gemeinschaftsgrab am Segen-Gottes-Schacht;
    2. Bergmannsgrab: Schlichter, aus Bruchstein gesetzter Grabstein, zwei Steinplatten mit Inschrift und Namensliste, schwer lesbar. Es handelt sich hierbei um das Gemeinschaftsgrab für die 25 Bergleute, die 1876 auf dem Windbergschacht durch eine Schlagwetterexplosion den Tod fanden.
    Weitere Grabstätten das Begräbnis Döhnert (um 1910?), Gansauge (um 1910?), Brückner (um 1920), Garten und Kretzschmar (ca.1914), Sander (um 1910), Nägel (um 1910), Römisch (um 1881),Tischer (ca.1903), Rössler und Klügel (ca.1912), schließlich Knieling (um 1917), mit Figur wiederum von Robert Henze (von dem auch die Skulptur der Gruftanlage "B" stammt), des Schülers Schillings und Rietschels (1827-1906) - LfD/2012.
  9. Sachgesamtheit Weißeritztalbahn mit Gleiskörper (Sachgesamtheitsteile), Technik und allen Hochbauten sowie Brücken der Weißeritztalbahn in den Gemeinden Freital (OT Hainsberg), Rabenau (OT Rabenau – ID-Nr. 09301550, OT Lübau – ID-Nr. 09304225, OT Spechtritz – ID-Nr. 09304222, OT Oelsa – ID-Nr. 09303660), Dippoldiswalde (OT Seifersdorf – ID-Nr. 09301533, OT Malter – ID-Nr. 09301535, OT Dippoldiswalde – ID-Nr. 09301537, OT Ulberndorf – ID-Nr. 09301539, OT Obercarsdorf – ID-Nr. 09301545, OT Schmiedeberg – ID-Nr. 09301546, OT Naundorf – ID-Nr. 09301541) und Altenberg (OT Oberbärenburg – ID-Nr. 09304220, OT Kurort Kipsdorf – ID-Nr. 09301548), davon gehören folgende Einzeldenkmale zum Teilabschnitt Freital, OT Hainsberg: Bahnhof Freital-Hainsberg mit diversen Gebäuden und Geräten, sowie bewegliche Denkmale wie Lokomotiven, Reisezugwagen, Güterwagen, Schneepflug und Schmalspurdraisine (Technische Denkmale) (siehe Einzeldenkmalliste, OT Hainsberg – ID-Nr. 09301532), davon gehören folgende Einzeldenkmale zum Teilabschnitt Freital, OT Hainsberg - Rabenau, OT Rabenau: auf der Gemarkung Coßmannsdorf der Haltepunkt Freital-Coßmannsdorf mit dem Wartehäuschen sowie gemeinde- und gemarkungsübergreifend teilweise auf der Gemarkung Coßmannsdorf (Gemeinde Freital, OT Hainsberg) und teilweise auf der Gemarkung Rabenau (Gemeinde Rabenau, OT Rabenau) zwei Naturstein-Bogenbrücken (siehe Einzeldenkmalliste, OT Hainsberg, Gemarkung Coßmannsdorf – ID-Nr. 09304221, siehe auch den dazugehörenden Teil in der Gemeinde Rabenau, OT Rabenau, Sachgesamtheitsliste – ID-Nr. 09301550 und Einzeldenkmalliste, OT Rabenau – ID-Nr. 09301553); bedeutendes Denkmal der sächsischen Verkehrsgeschichte, eine der ältesten Schmalspurbahnen Deutschlands, von geschichtlichem, wissenschaftlich-dokumentarischem, landschaftsgestaltendem sowie Seltenheitswert.
  10. Technisches und baugeschichtliches Denkmal, im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. im Zuge der Gesamtumbauten und der zwischen Potschappel und Hainsberg erfolgten Hochlegung der Eisenbahnstrecke 600 m östlich des Vorgängerbaues neu errichtet. Das Empfangsgebäude besteht aus zwei giebelständigen dreigeschossigen Baukörpern unterschiedlicher Breite, die durch einen zweigeschossigen Querbau, der sich jeweils hinter den Risaliten fortsetzt, verbunden sind. Die Fassaden sind abwechselungsreich und aufwändig gegliedert und vereinen verschiedene Baumaterialien; Gesims zwischen dem Sandsteinsockel und dem backsteinsichtigen EG, die Obergeschosse mit Kammputz versehen; Fassade gegliedert durch Segmentbogenfenster, großes Panoramafenster im Gaststättenbereich; die flachen Satteldächer jeweils mit breitem Überstand. Weitgehend original ist der Schaltersaal (z. B. Bodenfliesen und Holzelemente, gewölbte Decke mit Gurtgliederung und gerahmten Lichtschächten). Nicht nur der architektonische Wert ist bemerkenswert, sondern einen Seltenheitswert bedeutet bereits die Tatsache, dass hier sowohl Regelspur- als auch Schmalspurbetrieb (Weißeritztalbahn) abgewickelt werden, außerdem die Vollständigkeit der Anlage. Dazu ist zu erwähnen die Bahnsteigüberdachung der Strecke Dresden-Werdau, eine Stahlfachwerkkonstruktion mit Holzbedeckung; die Überdachung des Schmalspur-Bahnsteiges einschließlich des überwölbten Fußgängertunnels; der dreigleisige Rechteck-Lokschuppen in Holzfachwerk mit Ziegelausfachung; die werksteinsichtige Stützmauer der Regelspurstrecke im Bereich des Schmalspurbahnsteiges; das Magazin (früherer Kohleschuppen); die Bekohlungsanlage (z. T. aus Potschappel umgesetzt), bestehend aus Kohlenbansen und Bockkran, dem Wasserkran, der Überladerampe und den Anlagen des Rollwagenverkehrs bzw. den hierfür vorgesehenen Gleisanlagen (Rollgrube); die sog. Pumphosenbrücke; das zweigeschossige Dienst- und Aufsichtsgebäude, schließlich die Stellwerke mit Resten der mechanischen Stelleinrichtungen. Dazu kommen als bewegliche technische Denkmale zwei Lokomotiven und zusammen etwa 30 Personen- und Güterwagen, außerdem ein Schneepflug von 1925 und eine Schmalspurdraisine (LfD/2012).
  11. Die ev. Hoffnungskirche auf dem Friedhof Hainsberg ist ein neoromanischer zentralisierender Bau mit Kreuzform, in dessen nördlichem Winkel sich ein hoher, weithin sichtbarer Turm in Neurenaissanceformen befindet; sie wurde 1900/01 nach den Plänen von Fritz Reuter errichtet (bez. am Giebel über dem Hauptportal).
    Die Kirche ist ein Bruchsteinbau mit Sandsteingliederung, der quadratische Turm mündet in ein oktogonales Glockengeschoss, auf dem eine Laterne mit sehr langer Spitze sitzt; die nordöstliche Vorhalle mit rundbogigem Hauptportal aus Cottaer Sandstein. Das Innere des Gebäudes ist das bedeutendste Beispiel dekorativer Kunst der späten Kaiserzeit und des Jugendstils in Freital und steht für die Loslösung von der schematischen Neugotik und der historistischen Malerei des 19. Jh. Gemeint ist die monumental - dekorative Ausstattung des Dresdner Professors Otto Gussmann (1911), teils geometrisch-vegetabil (Emporen, Gestühl), teils gegenständlich (Wandmalereien, Fenstergestaltung). Besonders die Apsis, der Triumphbogen und die flache Vierungskuppel zeigen viele - dann auch den Namen der Kirche prägende - Hoffnungsbilder (Einzug Christi in Jerusalem, von Engeln gerahmtes Kreuz, Himmelfahrt, von Cherubim bewachtes Himmlisches Jerusalem in der Flachkuppel; Weihnachten, Ostern und Pfingsten dargestellt in der Glasmalerei der Fenster).
    Auch das Torhaus des Friedhofs, das Kapelle, Leichenhalle und Gärtnerhaus vereinigt, ist in neoromanischen Formen gehalten; auffallend das kräftige Polygonalmauerwerk; mit äußerem zweiflügeligen schmiedeeisernen Tor und innerem zweiflügeligem Holztor und mit Dachreiter; Inschrift über dem Tor: „1899 Christus ist die Auferstehung und das Leben“.
    Das 1,8 ha große Areal für den Friedhof stiftete der Fabrikant Otto Roemer, nachdem sich Hainsberg 1899 kirchlich von der Muttergemeinde Somsdorf getrennt und mit Coßmannsdorf und Eckersdorf eine eigene Kirchgemeinde geformt hatte.
    Künstlerisch am bedeutendsten ist das Erbbegräbnis der Familie Roemer (um 1911), eine Grabanlage mit unterirdischer Gruft, Einfriedung und Sitzbänken. Eine Kolonnade aus sechs halbkreisförmig angeordneten Pfeilern, die von einem Architrav überfangen werden, umgibt die lebensgroße Galvanoplastik einer Christusfigur mit ausgestreckten Händen nach dem Vorbild der Statue von Thorvaldsen in der Kopenhagener Liebfrauenkirche 1839. Zu erwähnen weiterhin das Erbbegräbnis Kunath (vor 1910?), eine Grabanlage mit eingelassener Gruftplatte, die von einem markanten Aufbau aus grob behauenem Naturstein hinterfangen wird; das Erbbegräbnis Fickler (um 1920), erschließbar über eine kleine Treppe, sich verjüngender Grabstein, Aufsatz mit Reliefdarstellung Dreieck, Hobel und Zirkel, Kugelbekrönung; Erbbegräbnis der Familie Carl Römer mit unterirdischer Gruft, halbhoher Grabwand mit Relief zweier verlöschender Fackeln und Lorbeergirlande nebst Schrifttafel.
    Der Friedhof ist auch ein Gartendenkmal mit Allee in Fortsetzung des Durchganges des Torhauses (Hauptlängsachse) bis zum Schnittpunkt mit der Hauptquerachse zur Kirche; auf dem Kirchvorplatz zwei Kanadische Hemlock (Tsuga canadensis) - LfD/2012.
  12. Die ev. Hoffnungskirche auf dem Friedhof Hainsberg ist ein neoromanischer zentralisierender Bau mit Kreuzform, in dessen nördlichem Winkel sich ein hoher, weithin sichtbarer Turm in Neurenaissanceformen befindet; sie wurde 1900/01 nach den Plänen von Fritz Reuter errichtet (bez. am Giebel über dem Hauptportal). Die Kirche ist ein Bruchsteinbau mit Sandsteingliederung, der quadratische Turm mündet in ein oktogonales Glockengeschoss, auf dem eine Laterne mit sehr langer Spitze sitzt; die nordöstliche Vorhalle mit rundbogigem Hauptportal aus Cottaer Sandstein. Das Innere des Gebäudes ist das bedeutendste Beispiel dekorativer Kunst der späten Kaiserzeit und des Jugendstils in Freital und steht für die Loslösung von der schematischen Neugotik und der historistischen Malerei des 19. Jh. Gemeint ist die monumental - dekorative Ausstattung des Dresdner Professors Otto Gussmann (1911), teils geometrisch-vegetabil (Emporen, Gestühl), teils gegenständlich (Wandmalereien, Fenstergestaltung). Besonders die Apsis, der Triumphbogen und die flache Vierungskuppel zeigen viele - dann auch den Namen der Kirche prägende - Hoffnungsbilder (Einzug Christi in Jerusalem, von Engeln gerahmtes Kreuz, Himmelfahrt, von Cherubim bewachtes Himmlisches Jerusalem in der Flachkuppel; Weihnachten, Ostern und Pfingsten dargestellt in der Glasmalerei der Fenster). Auch das Torhaus des Friedhofs, das Kapelle, Leichenhalle und Gärtnerhaus vereinigt, ist in neoromanischen Formen gehalten; auffallend das kräftige Polygonalmauerwerk; mit äußerem zweiflügeligen schmiedeeisernen Tor und innerem zweiflügeligem Holztor und mit Dachreiter; Inschrift über dem Tor: „1899 Christus ist die Auferstehung und das Leben“. Das 1,8 ha große Areal für den Friedhof stiftete der Fabrikant Otto Roemer, nachdem sich Hainsberg 1899 kirchlich von der Muttergemeinde Somsdorf getrennt und mit Coßmannsdorf und Eckersdorf eine eigene Kirchgemeinde geformt hatte. Künstlerisch am bedeutendsten ist das Erbbegräbnis der Familie Roemer (um 1911), eine Grabanlage mit unterirdischer Gruft, Einfriedung und Sitzbänken. Eine Kolonnade aus sechs halbkreisförmig angeordneten Pfeilern, die von einem Architrav überfangen werden, umgibt die lebensgroße Galvanoplastik einer Christusfigur mit ausgestreckten Händen nach dem Vorbild der Statue von Thorvaldsen in der Kopenhagener Liebfrauenkirche 1839. Zu erwähnen weiterhin das Erbbegräbnis Kunath (vor 1910?), eine Grabanlage mit eingelassener Gruftplatte, die von einem markanten Aufbau aus grob behauenem Naturstein hinterfangen wird; das Erbbegräbnis Fickler (um 1920), erschließbar über eine kleine Treppe, sich verjüngender Grabstein, Aufsatz mit Reliefdarstellung Dreieck, Hobel und Zirkel, Kugelbekrönung; Erbbegräbnis der Familie Carl Römer mit unterirdischer Gruft, halbhoher Grabwand mit Relief zweier verlöschender Fackeln und Lorbeergirlande nebst Schrifttafel. Der Friedhof auch ein Gartendenkmal mit Allee in Fortsetzung des Durchganges des Torhauses (Hauptlängsachse) bis zum Schnittpunkt mit der Hauptquerachse zur Kirche; auf dem Kirchvorplatz zwei Kanadische Hemlock (Tsuga canadensis) - LfD/2012.
  13. Das ehemalige Herrenhaus des bereits 1370 erwähnten Gutes Heilsberg wurde um 1840 von Johann Eduard Heuchler errichtet. Die Namensgebung "Engländerei" geht auf den Engländer De la Pole zurück, der das Gut 1837 erwarb. Der zweigeschossige, langgestreckte Putzbau mit ausgeprägtem Drempelgeschoss ist von einem flachen Satteldach mit Überstand bedeckt; der Mitteltrakt des Gebäudes ist an der Südseite polygonal und an der Nordseite risalitartig; Sandstein-Fenstergewände, darüber an der Südseite zierlicher ornamentaler Schmuck im Sinne des Klassizismus, als Gliederung außerdem entsprechend Eckquaderung und umlaufendes Zahnschnittgesims; über dem Mitteltrakt ein prägnantes hölzernes Aussichtstürmchen mit Geländer; neben dem Herrenhaus Burgk architektonisch bedeutendstes Gebäude Freitals der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Heilsberger Park wurde nach 1793 durch den Freiherrn von Lindemann im landschaftlich-sentimentalen Stil angelegt und nach 1837 durch die englischen Besitzer verschönert. Bedeutende Bodenmodellierung und prägender Altbaumbestand mit Solitärbäumen und Baumgruppen, u. a. im Osten Blutbuche, Kanadische Hemlock, am Ufer der Weißeritz Bergahorn, im Süden Gruppe von Kanadischen Hemlock und vier Eiben, Roteiche, Blutbuche, Gruppe von Ulme, Platane und Bergahorn, am Ufer der Weißeritz Buche, Linde, Hängebuche, im Westen vier Eiben, Erle, Ginkgo, Linde, Ulme, im Norden zwei Schwarzkiefern und Erlen; von West nach Ost verlaufender Wassergraben, darüber zwei kleine Brücken; geschwungene Wegeführung mit wassergebundener Decke; durch seine Lage im Plauenschen Grund ist der Park Bestandteil des historischen Landschaftsbildes. Ein Denkmal der Freundschaft und Dankbarkeit (Reste erhalten, nicht mehr am Originalstandort) stand auf einem mit Pappeln umgebenen Rasenhügel im Park und hatte eine im etruskischen Stil nach Schurichts Zeichnung gearbeitete Opferpfanne mit Flamme, die auf vier hohen Klauenfüßen stand; Inschrift auf dem Sockel: „Seinem väterlichen Lehrer/ weihte im Jahre MDCCXCIII./ dieses Denkmal/ G F. Frhr. v. L.“ [L. = Lindemann] und auf der anderen Seite: „M. August Friedrich Schneider/ Pfarrer zu Rabenau./ Geboren den XVII. Decbr. MDCCXXVII./ Gestorben. den XVI. Octbr. MDCCXCII.“; Inschrift am Rand der Opferschale: „Kinder! vergesset Eures Wohlthäters nie!“ (LfD/2012).
  14. Das ehemalige Herrenhaus des bereits 1370 erwähnten Gutes Heilsberg wurde um 1840 von Johann Eduard Heuchler errichtet. Die Namensgebung "Engländerei" geht auf den Engländer De la Pole zurück, der das Gut 1837 erwarb. Der zweigeschossige, langgestreckte Putzbau mit ausgeprägtem Drempelgeschoss ist von einem flachen Satteldach mit Überstand bedeckt; der Mitteltrakt des Gebäudes ist an der Südseite polygonal und an der Nordseite risalitartig; Sandstein-Fenstergewände, darüber an der Südseite zierlicher ornamentaler Schmuck im Sinne des Klassizismus, als Gliederung außerdem entsprechend Eckquaderung und umlaufendes Zahnschnittgesims; über dem Mitteltrakt ein prägnantes hölzernes Aussichtstürmchen mit Geländer; neben dem Herrenhaus Burgk architektonisch bedeutendstes Gebäude Freitals der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Heilsberger Park wurde nach 1793 durch den Freiherrn von Lindemann im landschaftlich-sentimentalen Stil angelegt und nach 1837 durch die englischen Besitzer verschönert. Bedeutende Bodenmodellierung und prägender Altbaumbestand mit Solitärbäumen und Baumgruppen, u.a. im Osten Blutbuche, Kanadische Hemlock, am Ufer der Weißeritz Bergahorn, im Süden Gruppe von Kanadischen Hemlock und vier Eiben, Roteiche, Blutbuche, Gruppe von Ulme, Platane und Bergahorn, am Ufer der Weißeritz Buche, Linde, Hängebuche, im Westen vier Eiben, Erle, Ginkgo, Linde, Ulme, im Norden zwei Schwarzkiefern und Erlen; von West nach Ost verlaufender Wassergraben, darüber zwei kleine Brücken; geschwungene Wegeführung mit wassergebundener Decke; durch seine Lage im Plauenschen Grund ist der Park Bestandteil des historischen Landschaftsbildes. Ein Denkmal der Freundschaft und Dankbarkeit (Reste erhalten, nicht mehr am Originalstandort) stand auf einem mit Pappeln umgebenen Rasenhügel im Park und hatte eine im etruskischen Stil nach Schurichts Zeichnung gearbeitete Opferpfanne mit Flamme, die auf vier hohen Klauenfüßen stand; Inschrift auf dem Sockel: „Seinem väterlichen Lehrer/ weihte im Jahre MDCCXCIII./ dieses Denkmal/ G F. Frhr. v. L.“ [L. = Lindemann] und auf der anderen Seite: „M. August Friedrich Schneider/ Pfarrer zu Rabenau./ Geboren den XVII. Decbr. MDCCXXVII./ Gestorben. den XVI. Octbr. MDCCXCII.“; Inschrift am Rand der Opferschale: „Kinder! vergesset Eures Wohlthäters nie!“ (LfD/2012).
  15. Das Jochhöhschlösschen bei Niederpesterwitz, einen Kilometer außerhalb von Pesterwitz gelegen, ist ein 1795-97 durch den Freiherrn Carl Albrecht von Nimptsch errichtetes, massives Weinberg- und Sommerschlösschen des Rokoko mit drei Geschossen, wobei das dritte Geschoss in das eindrucksvolle, steile Mansarddach mit Dachreiter und Wetterfahne integriert ist; 1952-54 wurden die zwei niedrigeren Seitenflügel, ebenfalls mit Mansardwalmdach, neu errichtet; der Eingangsbalkon des zentralen Kubus sowie die Freitreppe zu dessen überhaustem Eingang wurden in den 1970er Jahren entfernt. Senkrecht zu den Seitenflügeln befinden sich symmetrisch die niedrigeren (eingeschossig mit Drempel) Gebäude des Kutscherhauses und Stalles, die Krüppelwalmdächer mit Fledermausgaupen besitzen. Zahlreiche Einfriedungen und Stützmauern kennzeichnen die Anlage. Zur Talseite leitet unter dem Balkon des zentralen Gebäudes ein mauergefasstes Plateau zum terrassierten Garten und dem ins Weißeritztal abfallenden Weinberg über. Dieser wird von Baumgruppen und Solitärbäumen begrenzt. Das Anwesen, das sich im 19. Jahrhundert auch im Besitz des größten Montanunternehmers im Freitaler Raum, Dathe von Burgk, befand, zeigt nicht nur das baugeschichtlich wichtigste Freitaler Gebäude um 1800, sondern ist auch ein Gartendenkmal von Bedeutung und durch seine exponierte Lage über dem Weißeritztal eine Landmarke. Auch von der Nordseite erweist es sich, zusammen mit einer Lindenallee, die zum Cour d´honneur führt, als bildprägend (LfD/2012).
  16. Die Kirche mit vorgelagertem Ostturm, ein Putzbau im Reformstil mit Neorenaissanceelementen, wurde 1906 nach Plänen von Woldemar Kandler an der Stelle des Vorgängerbaus aus dem 16. Jh. errichtet (insgesamt vierte Kirche an dieser Stelle); von diesem Bau wurde ein gotisches Portal als Spolie in den Neubau integriert. Am dominanten Turm mit Welscher Haube und Laterne ein ornamentiertes Rundbogenportal aus rotem Sandstein, im Schlussstein das Auferstehungssymbol eines Pelikans. Der Emporensaal (eingeschossige Emporen an drei Seiten) ist von einer von Gurtbögen getragenen Tonne mit Stichkappen überwölbt; Jacobuskapelle mit Patronatsloge; Jugendstilfenster mit Darstellung Jacobus d. Ä., Altar mit Gemälde von Robert Sterl, Kanzel und Orgelprospekt von Jahn aus Holz bauzeitliche Neorenaissance, Sandsteintaufe von 1580, Altargemälde Abendmahl 17. Jh., Bildnisse der Pfarrer Achatius Andreas und Joh.Gottfried Thomae (Großvater und Vater des Hofbildhauers Benjamin Thomae), Sandsteingrabplatte des Pfarrers Gabriel Viehweger bez.1637. Auf dem Kirchhof mit Einfriedung und geschwungenem Torbogen sowie zwei Rotbuchen ein Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg und das Grufthaus der Familie Opitz, an dessen östlicher Außenwand sich nun das „Sechsfache Tränenopfer“ für die sechs verstorbenen Kinder des Pfarrerehepaares befindet, ein großes spätbarockes Sandsteinmonument mit Putten und Rocailles, ca. 1770, von künstlerischem Wert. Unweit auch die eingefriedete klassizistische Grabstelle Kühne (Müller der Hofmühle in Potschappel) um 1800, die eingefriedete Grabstelle Max Dathe von Burgk mit Grabplatte (Galvanoplastik) und zwei Kreuzen (Ende 19. Jh.) und die Grabstelle Pfarrer Merker (zwei kleine Kreuze). Auf dem nördlich angrenzenden Friedhof die Lucknerkapelle aus Werksteinquadern als Grabkapelle der Familie Luckner, früher Historismus der 1850er Jahre, außen neuromanisch mit Madonnenrelief im Tympanon, innen Neurenaissance (Altar mit Grabplatte), Tonnengewölbe mit kassettierten Feldern und (späterem) Jugendstilornament. Ensemble von geschichtlicher, baugeschichtlicher und künstlerischer Bedeutung, durch die exponierte Lage der Kirche mit ihrem 40 Meter hohen Turm auch landschaftsgestalterische Relevanz (LfD/2012).
  17. Sachgesamtheit Windbergbahn Einzeldenkmalen und Sachgesamtheitsteilen in den folgenden Teilabschnitten; Sachgesamtheit mit allen Bahnanlagen, darunter mit Unter- und Oberbau und den erhaltenen Gleisanlagen (von Bahnhof Freital-Birkigt bis Bahnhof Dresden-Gittersee), Streckenkilometrierungen, Fernmelde- und Signalanlagen, Bahnstationen einschl. aller Funktionsbauten, Wärterhäuschen, Brücken und Durchlässen in den Gemeinden Freital (OT Potschappel, OT Birkigt – ID-Nr. 09306465, OT Burgk – ID-Nr. 09304035 und OT Kleinnaundorf – ID-Nr. 09301627), Bannewitz (OT Bannewitz – ID-Nr. 09304525, OT Boderitz – ID-Nr. 09301631, OT Cunnersdorf – ID-Nr. 09301633, OT Welschhufe – ID-Nr. 09304526, OT Hänichen – ID-Nr. 09301635 und OT Possendorf – ID-Nr. 09301639) und Dresden (OT Gittersee – ID-Nr. 09301643), sowie bewegliche Denkmale: Kleindiesellok Kö 4500, Windbergaussichtswagen C Sa 12 70252, vier Fakultativwagen GCi 353-355, zwei Güterzuggepäckwagen, Privatbahnwagen der Döhlenstahl AG, GKW-Skl 24.0.3328 (Bauart Schöneweide), Kl 613 mit Anhängekran für Kraftrottenwagen, leichter Kleinwagen 01 (Rottenwagen), Gleiskraftrad Typ I, Elektrischer Bahnmeisterwagen, zwei Abteilwagen C 3 Pr. 02 (Wagenkasten) 70631 (Einzeldenkmal ID-Nr. 09301644, Dresden, OT Gittersee, Hermann-Michel-Straße 5 sowie Einzeldenkmalliste – ID-Nr. 09301640, Bannewitz, OT Possendorf, Am Bahnhof 1) als eine der ältesten sächsischen und technisch herausragendsten Eisenbahnstrecken, aus der Frühzeit der Eisenbahngeschichte eisenbahngeschichtlich und technikgeschichtlich bedeutend sowie als Zeugnis des Steinkohlenbergbaus im Freitaler Revier von industriegeschichtlicher und ortshistorischer Bedeutung.
  18. Ehem. Bezirksanstalt Saalhausen von 1907/08, exponierte Anlage im Reformstil mit Park, zeitgenössisch fortschrittliche offene Bebauung (von auch sozialgeschichtlicher Relevanz), nur noch zwei Gebäude in schlechtem Zustand erhalten: Gebäude 1 c aufwändig, zweigeschossiger Putzbau mit zusätzlichem Dachgeschoss, abgewinkelter Grundriss, mit dominantem, dachreiter-bekrönten Mittelbau und Eckturm, zahlreiche erhaltene Holzelemente, neobarockes Portal; Gebäude 1a ehemaliges Wirtschaftsgebäude oder Verwaltung, zweigeschossig, Krüppelwalmdach mit Dachreiter, hölzernes Eingangshäuschen, auf der Rückseite hölzerne Wintergärten; Park mit Sandstein-Stützmauer und Tor mit fränkischem Bogen, ansteigendes Gelände, eine auf den Eingang des oberen Gebäudes gerichtete Ost-West-Achse mit zwei Plateauflächen, alter Baumbestand, weite Sichtbeziehungen von und zu den Gebäuden; architektonische, sozialgeschichtliche, ortsgeschichtliche sowie landschaftsgestalterische Bedeutung (LfD/2012).
  19. Einfach- und Doppelwohnhäuser der ehemaligen Landessiedlungsgesellschaft "Sächsisches Heim", 1920-28, in sachlicher, regionalbezogener Bauweise. Zweigeschossige massive Putzbauten, Fenster ursprünglich mit 6-feldriger Sprossung und Schlagläden (z. T. noch erhalten), Eingänge mit kurzer Überdachung und Ziegelrahmung, Satteldach, Biberschwanzdeckung; strukturprägend die Gruppen von trauf- oder giebelständigen Gebäuden; giebelständige Gebäude mit einem Eingang in Mittelachse, zwei verschiedene Hauslängen; Doppelwohnhäuser traufständig; die giebelständigen Häuser erscheinen gepaart, was erreicht wird durch gegenüberliegende Eingänge und jeweils abgewandten Gartenseiten (Hecke zur Straße) sowie durch verbindendes Mäuerchen; Häusergruppen in verschiedenen Farben wie Safrangelb, warmer Rotton oder Putzfarbe. Die Gebäude 5, 7, 9, 20 und 21 sind bereits entstellend renoviert worden und sind daher keine Einzeldenkmale. Aufgrund einer guten Sanierungskonzeption ist die Siedlung ansonsten das einzige noch überwiegend authentische Zeugnis der zahlreichen genossenschaftlichen Siedlungsprojekte des "Roten Freital" im ersten Drittel des 20. Jh. Die Siedlung, die auch durch den renommierten Gartenarchitekten Gustav Allinger mitentworfen wurde, hat eine bemerkenswerte Struktur und ist städtebaulich von hohem Wert. Die Stellung der Gebäude zueinander (z.B. Traufständigkeit vs. Giebelständigkeit, Hofbildung durch gegenüberliegende Eingänge), das Verhältnis Haus-Garten-Hecken sowie die differenzierte Farbgebung zeugen von einer beeindruckenden Durchdachtheit des Plans (LfD/2012).
  20. Friedhof Deuben mit Friedhofskirche (Johanniskapelle) und einigen Grabanlagen mit z.T. künstlerischer Bedeutung; die Friedhofskirche ist ein neoromanischer Zentralbau von Fritz Reuter mit achtseitigem Vierungsturm über griechischem Kreuz, der u.a. die Aachener Pfalzkapelle zitiert; baugeschichtliche Bedeutung. Der Bruchsteinbau mit Cottaer Sandsteingliederung hat an der W-Seite eine gedrückte offene Vorhalle, dort steiler Giebel mit großer Fensterrose, das Portal mit Dreiecksgiebel ist datiert 1901/02; an der N-Seite halbrunde Apsis mit kleiner Fensterarkatur; im Innern auf gedrückten Säulen Vierungsbögen, die einen Tambour mit flacher Kuppel tragen (seit 1963 flache Zwischendecke eingezogen); von der einstigen Jugendstilausstattung sind von Paul Rößler Reste von floraler Ausmalung im Tambour sowie gemalte Engel am Vierungsbogen zur Apsis (ehemals zu einem großen Wandgemälde gehörend) erhalten; hölzerne Empore im S-Kreuzarm, in die Apsis ist eine überlebensgroße Kalksteingruppe von Christus und Johannes d.T. von Heinrich Wedemeyer eingestellt. Der Friedhof erstreckt sich im S des Windberges von NO nach SW in der Form eines sehr lang gestreckten Rechtecks, das in der Mitte leicht abgewinkelt ist; regelmäßiges, geradliniges Wegesystem mit der Hauptlängsachse und zwei weiteren parallel zur SO- und NW-Grenze verlaufenden Längsachsen, sieben Querachsen, Hauptwege mit wassergebundener Wegedecke, in einem langgestreckten südöstlichen Quartier unregelmäßige Wegeführung und Rondell; Gehölze: an der Nordseite der Zufahrtstraße eine Baumreihe von sechs Linden mit abgesetzten Baumkronen und drei Kastanien, auf der Böschung im NO der Kapelle Baumgruppen (Bergahorn, Linde, Buche, Roteiche, Hainbuche), drei hoch aufgeastete Linden (von ehemals vier) in der Hauptlängsachse des Friedhofes am Schnittpunkt mit einem Querweg, Koniferenalleen im SW-Bereich des Friedhofs, Reste einer Weißdornhecke an der NW-Grenze des Friedhofs, im mittleren Bereich des Friedhofs südöstlich der Hauptlängsachse parkartige Gestaltung mit altem Koniferenbestand, im mittleren Bereich des Friedhofs nordwestlich der Hauptlängsachse Quartiere mit geschnittenen Hecken.
    Grabstätten von ortsgeschichtlicher, z.T. von künstlerischer Relevanz:
    1. Begräbnis der Familie Theodor Malky, um 1940: Monumentale Grabanlage einschl. Grabeinfassung mit klarer symmetrischer Gestaltung unter Verzicht auf figürlichen und ornamentalen Dekor, Grabwand aus schwarzem polierten Granit mit halbrundem Abschluss, im Tympanon schmales Kreuz und die Inschrift „FAMILIE THEODOR MALKY“ aus Bronze, darunter Schrifttafel, vor der Wand Gruftplatte mit Zugang zur unterirdischen Grablege. Theodor Malky (1862–1940) und seine Frau Martha Malky (1867–1948);
    2. Begräbnis der Familie Schneider: Breit gelagertes Wandgrab mit dreiteiligem Aufbau aus dunklem polierten Granit einschl. der Grabeinfassung, Mittelteil mit Hauptschrifttafel leicht erhöht, von Pilastern gerahmt und mit einer Art Mansarddach abgedeckt, an den seitlichen Tafeln Kränze und an den Pilastern floraler Dekor aus Bronze. Manfred Schneider (1905–1922) und weitere Familienangehörige;
    3. Begräbnis der Familie Käppler, um 1920: Wandgrab mit zentraler Schrifttafel gerahmt von floralem Rankwerk und zwei Pilastern mit ionischen Kapitellen, bekrönt mit fünffach gestaffeltem Aufsatz. Moritz Georg Käppler, Baumeister (1873–1920) und weitere Familienangehörige;
    4. Erbbegräbnis der Familie Reif, um 1903: Breit gelagertes Wandgrab mit dreiteiligem Aufbau aus dunklem polierten Granit einschl. Einfriedung mit hängender Bronzekette zwischen Granitpfosten, über einem profilierten Sockel erhöhter Mittelteil in Form eines hochrechteckigen, sich nach oben verjüngenden Grabmals mit der Inschrift „RUHESTAETTE DER FAMILIE REIF“ und einem Porträtmedaillon aus Bronze, Seitenteile niedriger und nach außen durch schlanke stelenartige Pfeiler abgeschlossen, Porträtrelief (bez. O. Rassau 1903) eines älteren bärtigen Mannes, stellt vermutlich den Erstbestatteten Friedrich Ernst Heinrich Reif dar. Friedr. Ernst Heinrich Reif, Baumeister in Niederhäslich (1857–1902), Johannes Paul Reif, Baumeister in Freital (1897–1932) und weitere Familienangehörige;
    5. Erbbegräbnis der Familie Immisch, um 1916: Breit gelagertes Wandgrab in der Art einer stilisierten griechischen Tempelarchitektur, zentrale Schrifttafel vertieft angebracht und von Eierstab umrahmt, flankiert von zwei hängenden Lorbeergirlanden, außen jeweils zwei kannelierte Pilaster als Rahmung, gesamte Wand von Dreiecksgiebel überfangen. Rudolf Erich Immisch (1895– 1916) und weitere Familienangehörige;
    6. Begräbnis der Familie Fuhrmann, um 1909: Wandgrab in der Form einer stilisierten Tempelfassade mit zentraler Schrifttafel flankiert von vier Säulen mit reichen Akanthusblattkapitellen, überfangen von einer Art Dreiecksgiebel mit Kreuzbekrönung, niedrige Einfriedung, heller Sandstein und dunkler Granit. Gustav Fuhrmann, Fabrikbesitzer und Kaufmann (1861–1909) und weitere Familienangehörige;
    7. Begräbnis der Familie Jähnig, um 1908: Wandgrab aus schwarzem polierten Granit mit dreigliedrigem Aufbau, Mittelteil gegenüber den Seitenwangen erhöht und in der Form einer stilisierten Ädikula gestaltet, im Giebelfeld Bergmannszeichen als bronzene Applikation, schmiedeeiserne, vom Jugendstil beeinflusste Einfriedung. Friedrich Moritz Jähnig (1849–1908) und weitere Familienangehörige;
    8. Begräbnis der Familie Becker, um 1905: Wandgrab in Form einer Ädikula, zwei Säulen flankieren die zentrale Schrifttafel und tragen ein massives profiliertes Gesims mit dreieckigem Aufsatz, schwarzer polierter Granit, schmiedeeiserne, vom Jugendstil beeinflusste Einfriedung. Ernst Emil Becker (1859–1905) und weitere Familienangehörige;
    9. Begräbnis der Familie Louis Herrmann, um 1893: Breit gelagertes Wandgrab in historisierender Formensprache, dreiteiliger architektonischer Aufbau, Mittelteil ädikulaartig gestaltet und von zwei Pilastern mit Schmuckgirlanden gerahmt, schmiedeeiserne Einfriedung. Auguste Emilie Prinz, geb. Herrmann (1851–1893), August Louis Herrmann, Kaufmann (1845–1896);
    10. Grabstein für 168 russische Soldaten und Bürger, um 1950: Grob behauene monolithische Granitstele, partiell geglätteter Vorderseite mit Inschrift in kyrillischen Buchstaben zum Andenken an die zwischen den Jahren 1941 und 1945 Verstorbenen;
    11. Grabstein für Angehörige verschiedener Nationen, um 1950: Nach oben spitz auslaufende, grob behauene monolithische Granitstele, partiell geglätteter Vorderseite mit Inschrift „Hier ruhen litauische, polnische, tschechoslovakische, ungarische Bürger 1940–1945“;
    12. Begräbnis der Familie Berger, um 1926: Monumentale und aufwendig gestaltete Grabanlage aus rotem Granit, rückwärtige Grabwand mit dreigliedrigem Aufbau, an den niedrigeren Seitenwangen Schrifttafeln, erhöhter Mittelteil mit dreieckig abgeschlossener Nische, davor auf einem breit gelagerten Sockel die Bronze(?)figur eines knienden weiblichen Engels, der ein Saiteninstrument spielt, seitlich niedrige Einfriedung aus Granit, am Weg schmiedeeisernes Gitter, auf den vorderen Ecken der Einfriedung große kelchartige Pflanzegefäße aus Bronze aufsitzend. Theodor Berger, Fabrikbesitzer (1869–1841) und seine Frau Hedwig Johanna (1883 -1926);
    13. Begräbnis der Familien Eger und Haucke, um 1920: Monopteros auf einem dreistufigen Unterbau, sechs achteckige Pfeiler durch Rundbögen verbunden, Rundkuppel kreuzbekrönt, im Inneren sargdeckelartige Gruftplatte mit vier Bronzeringen, auf der Innenseite der Pfeiler über- und oberhalb der Kämpfer applizierte Bronzeinschriften für die Verstorbenen sowie Bronzetafeln im Sockelbereich, monumentale Wirkung durch die glatten Wandflächen und den weitgehenden Verzicht auf schmückenden Dekor, Granit. Luise Clara Margareth Haucke (1881–1921[?]), Heinrich Richard Eger, Kommerzienrat und Mühlenbesitzer (Egermühle) (1849–1927) und weitere Familienangehörige;
    14. Begräbnis der Familien Sohre und Grübler, um 1912: Wandgrab mit dreigliedrigem architektonischen Aufbau, zentrale Schrifttafel im erhöhten Mittelteil von zwei Pilastern flankiert, in der Formensprache Einflüsse des Neoklassizismus und des Jugendstils, niedrige seitliche Einfriedung, Sandstein. Otto Sohre (1870–1912) und weitere Familienangehörige (LfD/2012).
  21. Die ev. Georgenkirche von 1712 ist eine Saalkirche mit dreiseitigem Schluss unter Wiederverwendung von Resten des romanischen Vorgängerbaues (vermutl. 1238 - Jahreszahl am Portal); verputzter Bruchsteinbau mit steilem Satteldach und großem zentralen Dachreiter, dieser mit achtseitigem Glockengeschoss, Haube und Laterne mit langer Pyramidenspitze; hohe schmale Flachbogenfenster mit Bogenverdachung und Schlussstein an der Südseite, im Norden kleines romanisches Fenster, Anbauten in Form von Vorhallen und der Sakristei (Kreuzgewölbe); Emporensaal mit Kassettendecke, doppelgeschossige Emporen mit Patronatslogen N und S sowie im W Orgelempore (Jehmlich-Orgel von 1827 mit klassizistischem Prospekt); Altar von Johann Benjamin Thomae, mit Gemälde Christi Himmelfahrt von Giovanni Battista Grone, 1724/25; farbig gefasste Renaissancekanzel aus Holz mit Evangelistendarstellungen, polychrome Sandsteintaufe 16. Jh., spätgotische Salvator mundi und Martin sowie Anna Selbdritt; baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und künstlerische Bedeutung. Kirchhof mit Bruchstein -Trockenmauer mit Sandstein-Abdeckplatten entlang des Zufahrtsweges, im SW Einfriedungsmauer mit aufgesetztem Holzlattenzaun, im S schmiedeeisernes Tor mit einem breiten und einem schmalen Flügel bez.1860, im N schmiedeeisernes Tor bez.1892; an den Toren je zwei Schwarzkiefern, auf dem Kirchhof zwei Reihen von Lebensbäumen, am ehem. Wegekreuz kegelförmiges Beet mit Efeu überwachsen, vierseitig gerahmt von je einem Lebensbaum; im S vor der Kirche Kriegerdenkmal für die Opfer des 1. Weltkrieges; der Kirchhof wurde 1892 zum sog. Inneren Friedhof erweitert; gartengestalterische Relevanz. Grabmale auf dem Kirchhof: Nr. 1: Wandgrabanlage Familie Bernhard mit Einfriedung, um 1910; Nr. 2: Grabmal Carl Traugott Schumann (geb. 1812) und Johanne Sophie Schumann (1812–1847), Stuhlfabrikant, Sandsteinädikula mit trauernder weiblicher Figur, gestützt auf Säule und Buch (LfD/2012).
  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Literatur

  • Stadtverwaltung Freital (Hrsg.): Denkmale in Freital – Werkstattbericht 3 einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen. Freital 2013.
Commons: Kulturdenkmale in Freital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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