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Lostallo
Gemeinde im Kanton Graubünden in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lostallo ist eine Ortschaft und eine politische Gemeinde im italienischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Graubünden. Sie gehört zur Region Moesa.
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Geographie
Die Gemeinde liegt am Westhang auf der rechten Seite der Moesa und besteht aus dem Dorf und den Fraktionen Cabbiolo im Norden und Sorte
im Süden.[5] Nachbargemeinden sind Soazza, Calanca, Grono, Cama (alle Kanton Graubünden) sowie Gordona in der italienischen Provinz Sondrio.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext

Die älteste erhaltene Urkunde datiert 1219, darin wurde das Dorf Lostallo genannt. Im Hochgericht Misox gehörte Lostallo zur Squadra di mezzo und zum Vikariat Mesocco. Die in den vergangenen Jahrhunderten jeweils am 25. April abgehaltene Centena, die öffentliche Versammlung des Hochgerichts Misox, fand 2000 zum letzten Mal statt. Die 1219 erstmals erwähnte Pfarrkirche S. Giorgio wurde im 17. Jahrhundert umgebaut und 1939 bis 1941 renoviert; die Karl-Borromäus-Kapelle stammt von 1633, die Kapelle S. Maria Assunta in Sorte von 1611.[5]
In der Gemeinde wird noch heute Ackerbau und Viehzucht betrieben; es sind auch einige Unternehmen ansässig, u. a. Baufirmen und Schreinereien. Ein Wasserkraftwerk mit einem Speichersee im Val d'Arbola
nutzt die linken Zuflüsse der Moesa. Bekannt und geschätzt sind die Grotti in Lostallo.[5]
In der Nacht zum 22. Juni 2024 ereignete sich nach starken Niederschlägen am Wildbach Riale Molera ein Murgang, der durch die westliche Gebäudegruppe des Ortsteils Sorte strömte, das Gebiet und die Hauptstrasse 13 mit Schutt zudeckte und Häuser zerstörte. Beim Naturereignis kamen drei Menschen ums Leben. Am gleichen Tag riss ein Hochwasser der Moesa alle vier Spuren der Autobahn A13 nördlich der Buffalora-Brücke fort, nachdem Geröll aus dem Val d’Orbel die Moesa aufgestaut hatte. Wegen des Unwetterws waren alle vier Ausgleichsbecken der Gemeinde voller Geschiebe und mussten ausgebaggert werden. Die Kläranlage wurde zerstört.[6][7]
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Wappen
| Blasonierung: «In rot ein stehender geflügelter goldener (gelber) Markuslöwe mit silbernem (weissem) Nimbus und Spruchband» | |
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Am Markustag fand alljährlich in Lostallo die Centena statt, die Einwohnerversammlung der Täler Misox und Calanca, verbunden mit einer Prozession. Rot und Gold sind die Farben der Herren von Sax-Misox. |
Bevölkerung
Von den Ende 2004 670 Bewohnern waren 606 (= 90,45 %) Schweizer Staatsangehörige.


Verkehr
Lostallo wird von der Hauptstrasse 13 durchquert. Der Anschluss Lostallo der im Osten vorbeiführenden Autobahn A13 liegt etwa einen Kilometer nordöstlich des Dorfzentrums.
Mit dem öffentlichen Verkehr ist Lostallo seit dem Jahr 1972 mit dem Postauto zu erreichen (Linie Bellinzona – Mesocco). Das Postauto ersetzte die aufgehobene Misoxerbahn, die seit 1907 verkehrte und Bahnhöfe in Lostallo und im Ortsteil Cabbiolo bediente. Im Ortsteil Sorte befand sich eine Haltestelle.
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Sehenswürdigkeiten
Sonstiges
Lostallo hat eigenen Angaben zufolge die mit 430 m längste RC-Car-Strecke der Welt, auf deren Kurs regelmässig Europa- und Weltmeisterschaften durchgeführt werden. Zudem gibt es eine Lachsfarm, in der Fische in einem geschlossenen Kreislaufsystem aufgezogen werden.[14][15]
Alljährlich findet hier das Psychedelic-Trance-Musikfestival Shankra statt.[16]
Persönlichkeiten
- Giuseppe Jacomella aus Lostallo[17]
- Familie Tonella aus Cabbiolo[18][19]
- Franco Binda (* 1925 in Lostallo; † 23. August 2019 in Locarno), gründete den Museo della Valle Verzasca, Forscher, Lokalarchäolog, Publizist[20]
- Gerry Mottis (* 14. Oktober 1975 in Locarno), Dozent in Giubiasco und Roveredo GR, Dichter, Schriftsteller und Dramaturg, wohnt in Lostallo und Rivera TI[21][22][23]
- Fabiana Mottis (* 9. August 2003), Volleyballspielerin (Rookie of the Year 2021), Nomination zur «Bündner Sportlerin des Jahres» 2022, aufgewachsen in Lostallo[24]
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Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
- Valeria Farinati: Centrali idroelettriche d’autore. In: Arte&Storia. Il Ticino dell’acqua. Dalla formazione geologica del Cantone alle attività economiche, Edizioni Ticino Management, anno 12, numero 54, aprile-luglio 2012. Lugano 2012.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 500–501.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.
- Balser Puorger: Lostallo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 4: Liebegg – Mailand. Attinger, Neuenburg 1921, S. 714 (Digitalisat).
- Cesare Santi: Lostallo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. Juli 2008.
- Cesare Santi: Cabbiolo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. April 2003.
- Verschiedene Autoren: Lostallo. In: Storia dei Grigioni. 3 Bände. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2000.
Weblinks
Commons: Lostallo – Sammlung von Bildern
- Offizielle Website der Gemeinde Lostallo
- Lostallo auf der Plattform ETHorama
- Catalogo ASTI, Lostallo auf www3.ti.ch/DECS/dcsu/ac/asti/cff (abgerufen am 7. März 2018).
- Lostallo all’inizio degli anni Sessanta (italienisch) auf lanostrastoria.ch/entries/
Einzelnachweise
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