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Louis Glaser
ehemalige Druckerei und Kunstverlag Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Louis Glaser in Leipzig war eine im 19. Jahrhundert gegründete Druckerei für Buch- und Steindruck[1] sowie Vervielfältigungen durch Lichtdruck, Chemigrafie und Fotografie.[2] Sitz der Lithografischen Anstalt[2] mit angeschlossenem Kunstverlag,[3] die sich unter anderem auf die Herstellung von Ansichtskarten spezialisiert hatte[1] und deren Telegrammadresse „Autochrom, Leipzig“ lautete, war der Fabrik- und Gebäudekomplex unter der zeitweiligen Adresse Kreuzstraße 20[2] im Graphischen Viertel in Leipzig.[4]

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Geschichte
Architekt: Curt Nebel, 1901

Motiv von Hannover, fortlaufende Nummer 1100, um 1900
Das 1868[1] von dem Namensgeber Louis Glaser (* um 1842; † 1911) in Leipzig gegründete Unternehmen[5] schloss sich schon während der sogenannten Gründerjahre im Jahr 1874[3] oder im Mai 1875 mit Carl Garte zum Verlag Glaser & Garte zusammen.[5] 1881[6] oder 1882[5] gründete Louis Glaser einen eigenen Kunstverlag,[6] für den der Architekt Curt Nebel 1901 ein neues Druckereigebäude an der Kreuzstraße 20 errichtete.[4]
Nach dem Tode von Louis Glaser führten dessen Söhne Max und Paul das Unternehmen als Gesellschafter weiter.[5] 1929, im Jahr der Weltwirtschaftskrise, übernahm das Druckereiunternehmen Heinrich Ferdinand Jütte die Kunstanstalt L. Glaser und zog in dessen Gebäude in der Kreuzstraße ein, das noch bis in das Jahr 2003 hinein als Druckereigebäude diente und mit lediglich einem erhaltenen und schließlich sanierten Gebäudeflügel zum Wohnhaus umgenutzt wurde.[4]
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Der Glaser/Frey Lithographische Prozess
Zusammenfassung
Kontext

Bereits in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war Louis Glaser international tätig geworden und gab – ähnlich wie auch andere damalige Verlage – zahlreiche Souvenir-Alben mit Ansichten verschiedener Regionen heraus. Die Ansichten aus dem Hause Glaser beispielsweise der Vereinigten Staaten von Amerika wirkten teilweise jedoch durch ihre Textur und Farbgebung auf den ersten Blick wie Fotografien. Tatsächlich lagen den Aufnahmen zunächst echte, an den jeweiligen Orten aufgenommene Fotografien verschiedener Urheber zugrunde. Diese Fotos wurden dann jedoch idealisierend abgezeichnet unter Fortlassung störender oder Hinzufügung gewünschter Bildelemente und schließlich als Lithographie in verschiedenen Druckdurchgängen mit bis zu 5 und mehr Steindruck-Platten erzeugt. Der so erzeugte monochromatische Effekt etwa in den Farbabstufungen vom sehr hellen bis hin zum dunkelsten sepia-grau oder reinschwarz war bei den in den USA tätigen Lithografen bis dahin kaum oder gar nicht bekannt. Dieser sogenannte Glaser/Frey Lithographische Prozess, benannt nach Louis Glaser in Leipzig und Charles Frey in Frankfurt am Main, vermittelten nicht nur den gewünschten „beschönigenden“ Effekt, sondern hinterließen beim Betrachter den Eindruck einer in die Tiefe reichenden Aufnahme – eine Illusion, die bis dahin übliche Lithografien nicht erreicht hatten.[7]
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Weitere Produktbeispiele
- II. Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung 1898 in München; „Officielle Ausstellungs-Postkarte No. 2“; Künstlersignatur Rob. Seitz
- Scheinbar Fotografien (hinter Passepartout) von Detmold; im Bildband Detmold und der Teutoburger Wald, 1901
- Hochzeitsturm und Ausstellungsgebäude in Darmstadt
- Das „Stadt-Theater“ in Graz
Literatur (Auswahl)
zur Person Louis Glaser:
- N.N.: Nekrolog, in: Leipziger Adress-Buch;[5] Digitalisat der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Weblinks
Commons: Louis Glaser (Leipzig) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Glaser/Frey collection of American viewbooks, Sammlung amerikanischer Bildbände, die aus der Kooperation von Glaser und Frey entstanden, in der Library of Congress
- Louis Glaser Leipzig bei europeana.eu
Einzelnachweise
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