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deutscher Fernsehsender Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
MDR Fernsehen ist seit 1992 das regionale Fernsehprogramm des Mitteldeutschen Rundfunks für die drei Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
MDR Fernsehen | |
Fernsehsender (Öffentlich-rechtlich) | |
Programmtyp | Vollprogramm |
---|---|
Empfang | Digital: DVB-T2, DVB-C, DVB-S, DVB-S2, IPTV |
Bildauflösung | 576i (SDTV) 720p (HDTV) (via DVB-C und DVB-S2) 1080p (HDTV) (via DVB-T2) |
Sendestart | 1. Jan. 1992 |
Sitz | Leipzig, Deutschland |
Sendeanstalt | Mitteldeutscher Rundfunk |
Intendant | Ralf Ludwig |
Liste der Listen von Fernsehsendern | |
Website |
Das MDR Fernsehen ist seit 1996 das meistgesehene dritte Fernsehprogramm der ARD. 2020 hatte das MDR-Fernsehen zum ersten Mal seit Sendestart 1992 einen Jahresmarktanteil von 10 % erreicht, was bislang noch keinem anderen Dritten Programm in seinem Sendegebiet gelang. 2017 lag der Marktanteil im zuständigen Sendegebiet bei 13 % am Hauptabend zwischen 19.00 und 22.00.[1] Seit dem 5. Dezember 2013 wird das MDR-Fernsehen auch in HD ausgestrahlt.[2] Am 1. Januar 2017 wurde das Senderdesign aktualisiert, der Balken neben dem Logo fällt nun weg. Am 1. April 2023 entfernte der MDR als erste ARD-Anstalt den Zusatz „HD“ aus dem On-Air-Logo seiner HD-Version.
Bereits weit vor Sendebeginn im Jahre 1992 gab es rechtliche Vorgängerunternehmen, aus denen sich nach und nach der Mitteldeutsche Rundfunk und schließlich auch das MDR-Fernsehen entwickelte. Hauptsächlich wurde über diese verschiedenen Unternehmen Rundfunk im Bereich des Hörfunks verbreitet. Schon in den Jahren 1924 bis 1933 gab es die anfangs private, danach halbstaatliche MIRAG (Mitteldeutsche Rundfunk AG). Danach zeichnete in den Jahren 1933 bis 1934 die voll verstaatlichte Mitteldeutsche Rundfunk GmbH verantwortlich. Die darauf folgenden Jahre von 1934 bis 1945 gab es für die Rundfunkverbreitung den Reichssender Leipzig, danach von 1945 bis 1952 den Landessender Leipzig/Mitteldeutscher Rundfunk. Zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik von 1952 bis 1990 gab es jedoch keine eigenständige Organisation innerhalb des zentralistischen Rundfunksystems der DDR, landesweit wurden die Fernsehprogramme des Deutschen Fernsehfunks (DDR 1 und 2, 1990: DFF 1 und 2, ab Dezember 1990: DFF Länderkette) ausgestrahlt. Im Vorfeld der in Artikel 36 des Einigungsvertrages festgelegten Abwicklung des DFF bis spätestens 31. Dezember 1991 gründeten die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am[3] 30. Mai 1991 den Mitteldeutschen Rundfunk mit Sitz in Leipzig. Das MDR Fernsehen nahm am 1. Januar 1992, 0 Uhr – unmittelbar nach Sendeschluss des DFF – den Sendebetrieb auf.
Rechtsgrundlage für den Mitteldeutschen Rundfunk ist der Staatsvertrag über den Mitteldeutschen Rundfunk vom 30. Mai 1991. Damit wird der Landesrundfunkanstalt die Aufgabe der Veranstaltung von Rundfunk auferlegt und niedergeschrieben. Konkret bedeutet dies, dass der MDR programminhaltlich Information und Bildung sowie Beratung und Unterhaltung integrieren muss und die Gliederung des Sendegebiets in Länder angemessen berücksichtigen soll. Die Programmgrundsätze verpflichten den MDR explizit, die Zusammengehörigkeit im vereinigten Deutschland zu fördern.
Das wichtigste Aufsichtsorgan für den MDR ist der 43-köpfige Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks, der die Interessen der Allgemeinheit vertritt. Er setzt sich aus je einem Vertreter der Landesregierungen, Vertretern von mindestens zwei Landtagen vertretenen Parteien und Repräsentanten bestimmter, proportional auf die Staatsvertragsländer verteilter „gesellschaftlich bedeutsamer Organisationen und Gruppen“ zusammen. Das zweite Aufsichtsgremium, der primär mit ökonomischen Kontrollbefugnissen ausgestattete Verwaltungsrat, zählt sieben Mitglieder, drei aus Sachsen und jeweils zwei aus Sachsen-Anhalt und Thüringen. Verantwortlich für den Betrieb und die Programmgestaltung trägt ein vom Rundfunkrat auf Vorschlag des Verwaltungsrats für sechs Jahre gewählter Intendant. Darunter gliedert der MDR sich in ein Justiziariat, Programmdirektionen für Hörfunk und Fernsehen, eine Verwaltungs- und eine Betriebsdirektion sowie drei Landesfunkhäuser.
Das MDR-Fernsehen wird sowohl über das terrestrische Sendernetz als auch Satelliten- und Kabelnetze verbreitet, sowie via Internet über MagentaTV, Zattoo und Magine TV.
Das MDR-Fernsehen ist das dritte Fernsehprogramm für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für die drei regionalen Nachrichtenmagazine wird das MDR-Fernsehen täglich jeweils in der Zeit von 19:00 Uhr bis 19:30 Uhr auseinander geschaltet. Die Hauptnachrichtensendung MDR aktuell wird täglich um 19:30 Uhr ausgestrahlt, weitere Ausgaben erfolgen sonntags bis freitags um 21:45 Uhr, samstags auch später, sowie von Montag bis Freitag jeweils um 17:45 Uhr. Darüber hinaus gibt es über den ganzen Tag verteilt weitere Kurzausgaben, als MDR aktuell Eins30. Das MDR-Fernsehen hat einen eigenen Videotext sowie ein Internetangebot. Der Mitteldeutsche Rundfunk produziert einen 11,45-Prozent-Anteil am ARD-Gemeinschaftsprogramm „Das Erste“. Des Weiteren ist die Rundfunkanstalt an den Satellitenprogrammen 3sat, Arte, KiKA und Phoenix beteiligt. Zu empfangen ist das Programm des MDR-Fernsehens außerdem im digitalen Programmbouquet von ARD Digital. Im MDR-Standort Erfurt in Thüringen befindet sich angesiedelt der KiKA (Kinderkanal) von ARD und ZDF unter der Federführung des MDR. Zudem unterhält der MDR Landesrundfunkhäuser in den Landeshauptstädten Dresden, Magdeburg und Erfurt, diese produzieren, neben den Ländermagazinen, auch jeweils länderspezifische Beiträge und Magazine für das Hauptprogramm des MDR-Fernsehens. Enthalten sind auch hier aktuelle regionale Informationen und Berichte.
Montags bis sonntags in der Zeit von 19:00 bis 19:30 Uhr werden die regionalen Magazine Sachsenspiegel, Sachsen-Anhalt heute und Thüringen Journal ausgestrahlt. Die genannten Regionalprogramme werden über Kabel, terrestrisch (DVB-T2) und DVB-S ausgestrahlt, von 2000 bis Ende der 2000er auch auf EinsExtra, MuXx und Festival.
Die Magazine berichten in meist vier Berichten ausführlich über aktuelle Geschehnisse im Sendegebiet. Daneben enthalten die Magazine jeweils einen Kurznachrichtenblock. Am Ende der Sendungen werden meist die Nachrichten und Ergebnisse aus dem Sportbereich ausgestrahlt. Die Sendungen werden zum Ende hin mit den Wettervorhersagen abgeschlossen. Dabei kommen Informationen von verschiedenen Wetteranbietern sowie unterschiedliche Wetteransager zum Einsatz.
Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat wird das Wissenschaftsmagazin im Abendprogramm gesendet, moderiert von Sven Voss. Die Sendung geht auf naturwissenschaftliche und allgemeine wissenschaftliche Erkenntnisse ein und versucht, Wissen aus Forschung, Wissenschaft und Technik zu vermitteln. Zuweilen wird in der Sendung auch das Echt-Experiment durchgeführt und genau analysiert.
Exakt
Dieses Magazin ist als Nachrichtenmagazin gedacht und behandelt spezielle Themen aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft. Hier finden sich auch aktuelle Beiträge und Themen, die mitten aus dem Leben aufgegriffen werden. So zum Beispiel über das Eintreiben von Schulden oder Kinderarmut. Die Sendung wird jeden Mittwoch um 20:15 Uhr im Abendprogramm ausgestrahlt und wird von Wiebke Binder sowie vertretungsweise von Felix Seibert-Daiker moderiert. Das Format wurde bis 2019 von Annett Glatz moderiert.
„MDR Zeitreise“ bringt Geschichte aus dem Sendegebiet auf den Bildschirm. Dabei werden Personen, Schauplätze und Ereignisse aus der Vergangenheit aufgearbeitet und in dokumentarähnlichen Filmen mit belegten Fakten und Quellen, Schriften und Deutungen nähergebracht. Es wird zurzeit wöchentlich, donntagabends um 22:15 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. Von 2007 bis 2011 lief das Sendeformat unter dem Titel BARBAROSSA – Das Geschichtsmagazin des MDR, von 2011 bis 2015 unter dem Titel Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin.
Selbstbestimmt!
Die Sendung, die einmal am Sonnabend im Vormittagsprogramm läuft, zeigt Menschen mit ihren Behinderungen im normalen alltäglichen Leben, sei es im Job, in der Freizeit oder mit ihren Problemen in der Gesellschaft. Sie gibt Unterstützung und Hilfestellungen, aber auch Rat und Tipps in allen Bereichen und Lebenslagen. Die Sendung bietet Service und Informationen auch für nichtbehinderte Menschen. Moderiert wird diese knapp 30-minütige Sendung von Elke Bitterhof, die bereits im Fernsehen der DDR tätig war.
Unicato
Das Filmmagazin zeigt einmal monatlich studentische Filme der Medien- und Gestaltungsstudiengänge des Sendegebietes. Die Beiträge der nicht moderierten 45-minütigen Sendung werden durch ein von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar entwickeltes Design verbunden. Unicato wird von einem akademischen Fachbeirat begleitet. Die Zusammenstellung erfolgt an der Bauhaus-Universität in Weimar, die Endabnahme im MDR-Landesfunkhaus Thüringen in Erfurt. Unicato ging das erste Mal im Oktober 2006 auf Sendung.
Das bis 2016 verwendete MDR-Logo ist aus einer Schrift von Phil Baines (Fuse) gesetzt, die »FF You can read me« heißt. Zum 15-jährigen Bestehen des MDR-Fernsehens erhielt der Sender eine der bedeutendsten Designauszeichnungen Europas, den silbernen ISIS Award. Vergeben wurde die Auszeichnung am 20. April 2007 in Berlin im Rahmen der PROMAX & BDA Europe Conference. In der Kategorie „Best On Air Branding“ wurde das MDR-Fernsehen für das neue TV-Design 2007 geehrt.
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