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Maria Roggendorf

Ortschaft in Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Maria Roggendorf (früher Roggendorf) ist ein Marienwallfahrtsort mit 127 Einwohnern. (Stand 1. Jänner 2025[1]) Der Ort ist eine Ortschaft und ein Katastralgemeinde der Gemeinde Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Schnelle Fakten
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127
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Geografie

Maria Roggendorf liegt nördlich im westlichen Weinviertel in Niederösterreich im politischen Bezirk Hollabrunn. Die angrenzenden Ortschaften sind u. a. Hart-Aschendorf und Wullersdorf.

Geschichte

Der Ortsname Ruchendorf wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt, in der frühen Neuzeit bestand hier die Herrschaft Ruckhendorff des später ausgestorbenen Adelsgeschlechtes der Ruckhendorffer (Wappen: gespalten, vorne viermal schräglinks von Gold und Blau geteilt, hinten Silber ohne Bild). 1784 wurde Roggendorf ein Lokalvikariat und 1782 eine selbstständige Pfarre.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Roggendorf ein Eier- und Butterhändler, ein Dachdecker, ein Fleischer, ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler und ein Schneider ansässig.[2]

Am 22. Juli 1971 beschloss der Gemeinderat die Änderung des Ortsnamens in „Maria Roggendorf“.

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Marienwallfahrt

Zusammenfassung
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Gnadenbild in der Wallfahrtskirche

Seit 1291 ist im Ort eine Marienkapelle belegt, die damals Filialkirche von Nappersdorf war. Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich eine Marienwallfahrt. 1653 wurde die von Joh. Angelo Canevale erbaute Wallfahrtskirche Maria Geburt fertiggestellt. Nach einem Brand im Jahre 1695 wurde das Gotteshaus von Carlo Antonio Carlone neu aufgebaut und erhielt die heutige Gestalt.

Im 18. Jahrhundert erreichte die Wallfahrt mit mehr als 5000 Pilgern bei großen Marienfesten ihren Höhepunkt. Joseph II. verbot 1785 die Marienwallfahrten. Ab 1924 gab es wieder öffentliche Wallfahrten zum Fest Maria Geburt am 8. September.

Maria Roggendorf verfügt über zwei Gnadenbilder. Ursprünglich wurde wohl die spätgotische Strahlenkranzmadonna (eine Holzplastik) hauptsächlich verehrt, wie die Wallfahrtsbildchen zeigen. Seit den Monatswallfahrten rückte die auf Leder gemalte „zärtliche Muttergottesdarstellung“ (siehe Abbildung) in den Mittelpunkt der marianischen Frömmigkeit.

Hans Hermann Groër, der spätere Erzbischof von Wien, begann am 13. Oktober 1969 mit Monatswallfahrten im Geist von Fátima, dem bedeutendsten Wallfahrtsort in Portugal. Am 6. August 1988 erhob Papst Johannes Paul II. die Wallfahrtskirche mit dem Apostolischen Schreiben Intra Vindobonensis zur Basilica minor.[3] Im März 1995 wurden gegenüber Groër schwere Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben.[4] Infolge dieses Skandals trat Groër am 6. April 1995 als Vorsitzender der Bischofskonferenz zurück und zog sich in das von ihm gegründete Zisterzienserinnenkloster Marienfeld, ca. einen Kilometer von Maria Roggendorf entfernt, zurück. Am 1. September 1996 übertrug man ihm wieder ein kirchliches Amt als Prior des Klosters St. Josef in Maria Roggendorf. Dieses Amt musste er ebenfalls aufgeben, nachdem Anfang 1998 weitere Vorwürfe aufgetaucht waren. Ab Oktober 1998 lebte Groër zurückgezogen in Marienfeld.

Klöster

Bei Maria Roggendorf befinden sich zwei Klöster:

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Persönlichkeiten

  • Lambert Karner, Pfarrer, Speläologe und Archäologe, war hier Pfarrer

Literatur

  • Augustinus Andre: Wallfahrt für die Kirche. Salterrae-Schriftenapostolat, Maria-Roggendorf 1986, ISBN 3-900978-02-6.
  • Hans Hermann Groër: Festschrift Weihe der neuen Orgel der Basilika Maria Roggendorf. Wallfahrtsdirektion, Maria Roggendorf 1994.
  • Gottfried Holzer: Maria Roggendorf. 2. Auflage. Dom, Wien 1986, ISBN 3-85351-104-X.
  • Hermann Maurer: Andachtsbilder von Maria Roggendorf. Unsere Heimat 73, 2002, S. 220 ff.
  • Hermann Maurer: Ein weiteres Andachtsbild von Maria Roggendorf. Unsere Heimat 74, 2003, S. 37 ff.
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Commons: Maria Roggendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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