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Miles Mobility
deutscher Carsharinganbieter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Miles Mobility (Kurzform Miles; Eigenschreibweise: MILES, deutsch: ,Meilen‘) ist ein konzernunabhängiger Mobilitätsanbieter mit Hauptsitz in Berlin. Das Unternehmen bietet stationsunabhängiges Carsharing, Langzeitmieten und Auto-Abo an.[2]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Miles (ehemals drive by[3]) wurde 2016 von Alexander Eitner und Florian Haus gegründet und nahm 2017 mit den ersten Fahrzeugen in Berlin den Betrieb auf.[4] Im Herbst 2019 traten Oliver Mackprang und Eyvindur Kristjansson der Geschäftsführung bei.[5] Im Herbst 2022 übernahm Miles das Carsharing-Angebot von Volkswagen WeShare und integrierte es in seinen Service.[6]
Im Oktober 2023 kam es aufgrund des Verdachts der Unterschlagung von Parkgebühren in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro zu Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen in Berlin, NRW und in Wien (Österreich).[7] Gegen die Geschäftsführer des Unternehmens wird wegen bandenmäßigen Betrugs, Unterschlagung und Urkundenfälschung ermittelt.[8] Dabei wurden Daten von Miles beschlagnahmt.[8]
Im Juli 2024 berichteten der Tagesspiegel und t-online übereinstimmend, dass die beschlagnahmten Daten weiterhin ausgewertet werden. Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner erklärte auf die Frage nach dem Ermittlungsstand: „Der Verdacht, dass Eingriffe in das automatisierte Handyparksystem stattgefunden haben, die zu einer Unterzahlung von Parkgebühren geführt haben, hat sich nach den bisherigen Ermittlungen erhärtet.“[9] Im Dezember 2025 verhängte die Berliner Staatsanwaltschaft schließlich ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Euro gegen Miles aufgrund der zu wenig bezahlten Parkgebühren. Der Bußgeldbescheid wurde rechtskräftig, nachdem Miles das Bußgeld bezahlt hatte und auf Rechtsmittel verzichtete.[10][11]

Anfang 2024 erlangte Miles besondere Aufmerksamkeit durch flächendeckenden Vandalismus an seinen Fahrzeugen. Der untere Strich des Buchstabens „E“ wurde von den Fahrzeugen, insbesondere Transportern, von dem Folienschriftzug abgezogen oder überdeckt, sodass das Wort „MILFS“ entstand.[12]
Laut dem Bundesverband Carsharing gehört Miles im Jahr 2024 zu den führenden Carsharing-Anbietern in Deutschland.[13]
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Angebot
Zusammenfassung
Kontext
Carsharing

Die Miete eines Fahrzeugs erfolgt digital über die Miles-App. Dafür werden eine E-Mail-Adresse, ein Ausweisdokument, ein EU-Führerschein und ein Zahlungsmittel (z. B. Bankkonto, Kreditkarte, PayPal, Apple Pay, Google Pay, o. ä.) benötigt.[14] Ein Miles-Fahrzeug kann flexibel innerhalb des Geschäftsgebiets angemietet und abgestellt werden. Das Geschäftsgebiet umfasst dabei Teile des jeweiligen Stadtgebiets. Grundsätzlich ist das Parken auf Parkplätzen mit Parkscheinpflicht ohne ziehen eines Parkscheins erlaubt, da Miles diesen digital bezahlt. Dem Nutzer entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten. In einigen Städten (München, Stuttgart, Düsseldorf) ist auch das Parken auf Anwohnerparkplätzen erlaubt.[15] Neben der Abrechnung nach gefahrenen Kilometern gibt es auch Stunden- und Tagestarife, die bis zu 30 Tagen gelten.[16] Es ist möglich, mit dem Fahrzeug ins Ausland zu fahren oder in einer anderen Stadt mit Miles-Vertretung abzustellen. Im Ausland muss der Nutzer jedoch einige Kosten wie z. B. Tanken und Laden selbst tragen.[17]
Miles Fahrzeuge können nicht nur über die Miles App, sondern auch über Plattformen wie Free Now[18], Jelbi[19], hvv switch[20], redy[21] und Bolt[22] gebucht werden.
Flotte

2025 umfasst die Flotte von Miles über 18.000 Fahrzeuge.[23] Das Unternehmen bietet verschiedene Fahrzeugmodelle für unterschiedliche Bedarfsfälle an, darunter auch Elektrofahrzeuge (Stand Oktober 2025):[24]
- Kleinwagen (VW Polo & VW Polo GP 2022, Opel Corsa GS und Elegance, VW ID.3, Cupra Born)
- Mittelklassewagen (Audi A4 Avant, Audi Q2, VW Taigo, Audi A4 S-line, Audi Q2 S-line)
- Transporter (Mercedes Sprinter, VW Crafter, VW T6, Opel Vivaro)
- Premiumfahrzeuge (Tesla Model 3 und Tesla Model Y)
Orte
Miles ist, Stand Oktober 2025, in zwölf deutschen Städten aktiv:
Berlin, Potsdam, Hamburg, München, Augsburg, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Wuppertal, Stuttgart, Solingen, Frankfurt am Main
Testweise ist Miles aktuell auch bis zum 31. Oktober 2025 mit einem sehr kleinen Geschäftsgebiet in Mönchengladbach vertreten. Ursprünglich temporär für die Hockey-Europameisterschaft eingerichtet bestand eine "positive Resonanz". Die Stadt Mönchengladbach möchte daher Carsharing dauerhaft etablieren. Während der ursprünglichen zehntägigen Testphase wurden ca. 200 Fahrten durchgeführt, wovon 90 zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf stattfanden.[25]
Im Jahr 2022 begann Miles Mobility in Gent mit Geschäftsaktivitäten in Belgien. Am 11. März 2025 gab das Unternehmen bekannt, dass es sich wieder aus Belgien zurückziehen werde. Als Grund hierfür wurde ein anhaltender starker Vandalismus und hohe Anzahl an Diebstahlversuchen insbesondere in Brüssel genannt. Zuletzt hatte Miles 1400 Fahrzeuge und 180.000 registrierte Nutzer in Belgien.[26][27] Es bleibt jedoch weiterhin möglich, Deutschland mit einem MILES-Fahrzeug während einer aktiven Miete zu verlassen.
Auto-Abo
Seit 2022 bietet Miles deutschlandweit Auto-Abos an.[28] Fahrzeuge können über eine spezielle Website für einen flexiblen Zeitraum von zwei bis 24 Monaten gemietet werden.[29][30][31]
Diverses

Seit seiner Gründung unterstützt Miles kontinuierlich wohltätige Organisationen und Projekte durch die Initiative Miles Charity mit Geld- und Sachspenden. Im Winter 2022 arbeitete das Unternehmen mit der Aktion „One Warm Winter“ zusammen, um seine Fahrzeuge mit Notfallboxen („Wärme-Kits“) auszustatten, die von Nutzern an Obdachlose verteilt werden konnten.[32] Aktuell sind 22 der über 18.000 Fahrzeuge explizite Charity-Fahrzeuge, deren Gewinne gespendet werden.[23][33]
Miles erhebt Strafgebühren bei unsachgemäßer Verwendung. Beispielsweise fallen 50 Euro Strafgebühr an, wenn im Kilometertarif ein Fahrzeug lediglich zum Aufenthalt genutzt und nicht bewegt wird. Zudem gibt es Vertragsstrafen fürs Rauchen, Parken außerhalb des Geschäftsgebiets, aggressives Fahrverhalten usw.[34]
Im November 2024 ist eine Galileo-Reportage erschienen, die einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens gewährt.[35]
Das Institut Schreier veröffentlichte 2025 eine Studie zur Wirkung von stationslosem Carsharing in München, Hamburg und Köln. Befragt wurden 1.139 Nutzerinnen und Nutzer des Anbieters Miles. Basierend auf der Berechnungsmethodik des Bundesverbands CarSharing (bcs) kann ein Fahrzeug von Miles bis zu 23 private Pkw ersetzen. Würde stationsloses Carsharing eingestellt werden, käme es im Durchschnitt zu einem Anstieg des Autobestands um 0,4 Fahrzeuge pro Haushalt.[36]
In Mostki (Polen) betreibt Miles das "Miles Repair Center Poland". In der Einrichtung werden sämtliche Fahrzeuge für den Einsatz im Carsharing vorbereitet sowie nach Ablauf der Leasingverträge bzw. am Ende der Nutzungsdauer für den Weiterverkauf oder die Rückgabe an den Leasinggeber aufbereitet.[35][37] Kleinere Schäden werden in örtlichen Reparaturzentren repariert, in denen auch die Reinigung der Fahrzeuge durchgeführt wird.[35]
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Weblinks
Commons: Miles Mobility – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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