Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Monastir (Tunesien)

Stadt in Tunesien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Monastir (Tunesien)map
Remove ads

Monastir (arabisch المنستير, DMG al-munastīr von altgriechisch: μοναστήριον monastérion; vergleiche „Münster“) ist eine Küstenstadt in Tunesien mit 93.306 Einwohnern (Zensus 2014) und Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements. Sie liegt im Süden des Golfs von Hammamet, 20 km östlich von Sousse und 162 km südlich von Tunis.

Schnelle Fakten Monastir المنستير, Verwaltung ...
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Die islamische Festung (Ribat) in Monastir

Monastir gehört neben Kairouan und Sousse zu den ersten in Ifrīqiya gegründeten arabischen Siedlungen und wurde auf den Ruinen der alten phönizisch-römischen Stadt Ruspina erbaut. Die Festung von Monastir (Ribāt) wurde auf Befehl des Abbasiden-Kalifen Hārūn ar-Raschīd im Jahr 796 als Schutz gegen Angriffe der byzantinischen Flotten am Mittelmeer errichtet und galt mit dem Ribat von Sousse als die bedeutendste Festung entlang der tunesischen Küste (Sahel). Lokalhistorischen Nachrichten aus dem frühen 10. Jahrhundert zufolge war der Aufenthalt in diesem Ribat – genannt als al-qaṣr al-kabīr = die Große Festung – besonders verdienstvoll: Ein dreitägiger Postendienst in Monastir garantierte jedem einen Platz im Paradies. Die Festung galt somit unter den Kämpfern und Asketen gleichermaßen als eine Art Wallfahrts- und Meditationsort zu religiösen Anlässen, wie dem Aschura-Fest und im Fastenmonat Ramadan.

Im Obergeschoss des südöstlichen Flügels war eine kleine Moschee mit einem Mihrāb untergebracht. Heute werden diese Räumlichkeiten als Museum mit Exponaten aus der Region und aus Kairouan genutzt.

Heute ist Monastir eine wichtige Universitätsstadt (Universität Monastir). Ein Fünftel ihrer Bevölkerung sind Studenten. Mit Sousse und Sfax entwickelte sich die Stadt mit ihrem Hafen zum Umschlagplatz des Olivenölhandels. Seit der Mitte der 1960er Jahre ist es eines der wichtigsten Zentren der Touristikbranche in Tunesien.

Remove ads

Söhne und Töchter der Stadt

Thumb
Bourguiba-Moschee
Thumb
Portal des Habib Bourguiba-Mausoleums
Thumb
Blick vom Ribāt entlang der Küste nach Südosten

Monastir ist die Geburtsstadt des ehemaligen tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba (1903–2000), zu dessen Ehren eine Moschee (Dschâmi' Burqîba) und ein Mausoleum (Turbat Âl Burqîba) errichtet wurden, und dessen ehemaliger Palast sich an der Straße zum Flughafen Monastir befindet, welcher ebenfalls seinen Namen trägt.

Remove ads

Städtepartnerschaft

Unbelegte oder unvollendete

Verkehr

Monastir ist in das Streckennetz der staatlichen Eisenbahn SNCFT eingebunden. Mit der sogenannten Métro du Sahel[4] ist Monastir einerseits mit Mahdia und anderseits mit Sousse verbunden.

Der Flughafen Monastir befindet sich acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Bis 2011 der wichtigste touristische Flughafen Tunesiens, hat er nach der Eröffnung des Flughafens Enfidha stark an Bedeutung verloren.

Remove ads

Sport

Seit 2018 werden in Monastir jede Woche mindestens ein professionelles Damen- sowie ein professionelles Herrentennisturnier im Rahmen des ITF Pro Circuit ausgerichtet. Damit ist Monastir weltweit der einzige Ort, an dem man täglich professionelles Tennis besuchen kann. Die Turniere finden alle im Freien auf Hartplatz statt.

Drehort

Im Ribāt von Monastir wurde 1977 die Bibelverfilmung Jesus von Nazareth des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli sowie 1978 bis 1979 große Teile des Films Das Leben des Brian der britischen Komikergruppe Monty Python gedreht.

Literatur

  • Alexandre Lézine: Le ribat de Sousse, suivi de notes sur le ribat de Monastir. Tunis 1956.
  • Heinz Halm: Nachrichten zu Bauten der Aġlabiden und Fatimiden in Libyen und Tunesien. In: Die Welt des Orients 23 (1992) 129 ff.
  • The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. VII. S. 227–229. Leiden. Brill 1993. ISBN 90-04-09419-9.
Commons: Monastir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads