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Monsheim

Gemeinde in Rheinland-Pfalz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Monsheim
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Monsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Monsheim, der sie auch angehört. Monsheim ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geographie

Monsheim liegt an der Pfrimm im südlichen Wonnegau in Rheinhessen. Worms liegt ca. 10 Kilometer östlich von Monsheim, zudem grenzt die Gemeinde an den Wormser Stadtteil Pfeddersheim.

Die Gemeinde umfasst die Ortsteile Monsheim und Kriegsheim.

Zum Ortsteil Monsheim gehören auch die Wohnplätze Rüstermühle, Rehhof und Hofgut Holz; zum Ortsteil Kriegsheim der Wohnplatz Wiesenmühle.[3]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Das Pfrimmtal zählt zu den altbesiedelten Landschaften. Auch aus der Gemarkung Monsheim liegen zahlreiche archäologische Fundstellen vor. Bedeutend sind die Funde aus Flur Hinkelstein. 1866 wurde hier beim Roden eines Feldes zur Anlage eines Weinberges ein Gräberfeld entdeckt. Dort stand ursprünglich ein etwa zwei Meter hoher Menhir, der im Volksmund „Monsheimer Hinkelstein“ genannt und heute im Schlosshof von Monsheim aufbewahrt wird. Die Funde wurden durch den Mainzer Prähistoriker Ludwig Lindenschmit (1809–1893) untersucht und 1868 beschrieben. Der Wormser Arzt und Prähistoriker Karl Koehl (1847–1929) schlug 1898 für die Funde aus Monsheim den Begriff Hinkelsteintypus vor – heute ist der Ausdruck Hinkelstein-Gruppe üblich. Diese Kultur der Jungsteinzeit existierte etwa von 4900 bis 4800 v. Chr. Die Hinkelstein-Gruppe war hauptsächlich in Teilen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen verbreitet.

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes findet sich im Lorscher Codex mit der Schenkung des Erlwin und Rugang am 18. November 773 über drei Weingüter, eine Hofreite und einen Morgen Land im damaligen Munnesheim. Dies ist eine von insgesamt sechs Schenkungen (Nr. 1208–1213) an das Kloster Lorsch. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]

Der erste Rheinhessische Kulturtag fand am 24. und 25. September 1960 in Monsheim statt. Dabei wurde eine Gedenktafel am Schlossturm enthüllt mit dem Hinweis auf die beiden Monsheimer Schlossherren Hans Christoph Freiherr von Gagern und seines Sohnes Heinrich Freiherr von Gagern.[5]

Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den Gemeinden Kriegsheim und Monsheim.[6]

Christentum

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Evangelische Kirche in Monsheim
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Mennonitenkirche

In Monsheim bestehen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Römisch-Katholischen Kirche (Bistum Mainz) und der Mennoniten.

Die zwei in der Gemeinde Monsheim befindlichen evangelischen Kirchen sind die Kirche Sankt Georg (erstmals erwähnt 766) und die Kirche in Kriegsheim (erstmals erwähnt 1309). In Kriegsheim befindet sich auch eine katholische Kirche (erbaut 1864, renoviert 2004), deren Gemeinde vom Pfarrer in Pfeddersheim aus betreut wird.

Des Weiteren findet sich eine Mennonitenkirche (erbaut 1820, renoviert 2007) in Monsheim. Die Mennonitengemeinde geht geschichtlich auf die Täufergemeinde in Kriegsheim zurück, die bereits in der Reformationszeit bestanden hat. 1818 ist es die erste Mennonitengemeinde im süddeutschen Raum, die einen ausgebildeten Theologen als Prediger anstellt.[7]

Für 1601 werden 66 Mennoniten genannt. Ein Teil der Gemeinde schloss sich 1657 den ebenfalls vor Ort aktiven Quäkern an, diese gehörten in der Folge mit zu den ersten deutschen Siedlern in Germantown in Pennsylvania. 1681 werden 52 Mennoniten genannt, 41 werden 1773 gezählt.[8] Im Jahr 2019 hat die Gemeinde 83 Mitglieder.[9]

Konfessionsstatistik

Gemäß Zensus 2011 waren 53,4 % der Einwohner von Monsheim evangelisch, 23,6 % katholisch und 23,0 % gehörten anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[10] Der Anteil der evangelischen und katholischen Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand Ende September 2025) sind von den Einwohnern 37,0 % evangelisch, 19,0 % katholisch und 44,1 % sind konfessionslos, gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder haben keine Angabe gemacht.[11]


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Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeinderat

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Schloss Monsheim, Hauptgebäude
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Rheinhessenhalle für Kultur und Sport in der Gemeinde Monsheim (2023)

Der Gemeinderat in Monsheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Weitere Informationen Wahl, SPD ...
  • FWG = Freie Wählergruppe Monsheim e. V.
  • LuK = Liste unabhängiger Kandidaten e. V.

Ortsbürgermeister

Kevin Zakostelny (SPD) wurde 2019 Ortsbürgermeister von Monsheim.[14] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 62,2 % für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.[15]

Frühere Amtsträger

Paul Michel listet in seiner Dorfchronik die Schultheiße, Maires und Bürgermeister der Gemeinde auf: „Die Namen der Schultheiße lassen sich bis zum Jahre 1797 nicht genau feststellen, weil die Unterlagen fehlen. Erst seit diesem Zeitpunkt liegen präzise Angaben vor. Soweit schriftliche Unterlagen oder Urkunden vorhanden sind, kann man wenigstens die Zunamen feststellen. Der mittelalterliche Namen für den Dorfältesten war „Schultheiß", in der Franzosenzeit „Maire" und nach 1815 „Bürgermeister".“[16]

Weitere Informationen Jahr/Zeitraum, Name ...

Wappen

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Schlosshof Monsheim, Menhir
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Wappen von Monsheim
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Rot ein goldenes Kreuz, unten in Blau ein rotbewehrter silberner Adler.“
Wappenbegründung: Das Wappen geht auf ein Gerichtssiegel von 1590 zurück.
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

  • Das Schloss soll von Ludwig II. von Dalberg, Herr zu Wachenheim und Monsheim (um 1535–1572), errichtet worden sein[17] und wurde im 17. Jahrhundert umgestaltet.
  • Im Schlosshof befindet sich der „Monsheimer Hinkelstein“, ein wohl jungneolithischer Menhir.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Monsheim

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

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Bahnhof

In Monsheim kreuzen die Bundesstraße 271 und die Bundesstraße 47. Der Bahnhof Monsheim liegt an der Rheinhessenbahn von Bingen am Rhein nach Worms. Außerdem beginnt in Monsheim die Zellertalbahn nach Langmeil, auf der im Sommer Ausflugszüge nach Hochspeyer fahren, und die Pfälzische Nordbahn nach Neustadt an der Weinstraße. Am Wochenende sowie an Feiertagen im Sommer sind Fahrten mit dem Elsass-Express nach Wissembourg möglich. Weiterhin beginnt in Monsheim die Buslinie 921 nach Kirchheimbolanden.

Bildung

Die Heinrich-von-Gagern-Grundschule ist seit 2005 auch als Ganztagsschule in Betrieb.

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Persönlichkeiten

In Monsheim geboren

Mit Monsheim verbunden

  • David Möllinger (1709–1787), Agrarreformer, lebte in Monsheim und ist dort gestorben.
  • Heinrich von Gagern (1799–1880), Politiker, Präsident der Frankfurter Nationalversammlung, lebte zeitweise in Monsheim.
  • Kathrin Anklam-Trapp (* 1968), Politikerin (SPD) und Vizepräsidentin des Landtages von Rheinland-Pfalz, lebt in Monsheim.
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Literatur

Commons: Monsheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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