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Ober-Schmitten

Stadtteil von Nidda Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ober-Schmitten ist ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis.

Schnelle Fakten Stadt Nidda ...
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Geographische Lage

Ober-Schmitten liegt in der nördlichen Wetterau am Rande des Vogelsberges zu beiden Seiten der Nidda. Der höchste Punkt der Gemarkung erreicht am bewaldeten Nordhang des Friedrichsberges 300 Meter.

Geschichte

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Evangelische Lutherkirche

Ortsgeschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ober-Schmitten im Kopialbuch des Klosters Hirzenhain im Jahre 1449 als „Oberste und unterste Waltsmytte“.[3] Dort finden sich aber bereits Lagehinweise vom 1. Oktober 1441: Wiesen gelegen zuschen den tzwen smytten und vom 22. März 1442: Wiesen ... gelegen zuschen den tzweyn waltsmitten.[4]

Die Geschichte Ober-Schmittens ist seit jeher eng mit der Eisengewinnung und der Papierherstellung verbunden. Als Gründer kommen die Waldschmieden in Betracht, die im Niddatal in primitiver Arbeitsweise den Vogelsberger Brauneisenstein zu Erz verhütteten.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Ober-Schmitten:

„Oberschmitten (L. Bez. Nidda) evangel, Filialdorf; liegt an der Nidda, in einem Hain von Obstbäumen, 1 St. von der Stadt Nidda, hat 78 Häuser und 423 Einwohner, die außer 5 Katholiken evangelisch sind. Man findet 36 Bauern, die aber zum Theil noch andere Gewerbe treiben, 20 Taglöhner, so wie eine Papiermühle, die eine der bedeutendsten ist, gute Papier Sorten liefert, und einen starken Absatz hat.“[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[6][7] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt Nidda wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ober-Schmitten angehört(e): [1][9][10]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ober-Schmitten 867 Einwohner. Darunter waren 24 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 129 Einwohner unter 18 Jahren, 342 waren zwischen 18 und 49, 189 zwischen 50 und 64 und 204 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 387 Haushalten. Davon 120 Singlehaushalte, 135 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 96 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 249 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[20]

Einwohnerentwicklung

 1791:280 Einwohner[14]
 1800:283 Einwohner[21]
 1806:308 Einwohner, 59 Häuser[16]
 1829:423 Einwohner, 78 Häuser[5]
 1867:461 Einwohner, 86 bewohnte Gebäude[22]
 1875:433 Einwohner, 87 bewohnte Gebäude[23]
Ober-Schmitten: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2022
Jahr  Einwohner
1791
 
280
1800
 
283
1806
 
308
1829
 
423
1834
 
443
1840
 
502
1846
 
488
1852
 
491
1858
 
482
1864
 
444
1871
 
466
1875
 
433
1885
 
486
1895
 
431
1905
 
462
1910
 
494
1925
 
520
1939
 
648
1946
 
884
1950
 
934
1956
 
975
1961
 
1.041
1967
 
1.071
1970
 
1.089
1980
 
?
1990
 
?
1996
 
1.033
2000
 
1.035
2006
 
1.009
2010
 
933
2011
 
867
2016
 
914
2019
 
905
2022
 
889
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[24][2]; Zensus 2011[20]

Historische Religionszugehörigkeit

 1829:418 evangelische (= 98,82 %) und 5 katholische (= 1,18 %) Einwohner[5]
 1961:853 evangelische (= 81,94 %) und 179 katholische (= 17,20 %) Einwohner[1]

Politik

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher ist Andreas Prasse (Stand April 2024).[25]

Wappen

Am 28. Januar 1966 wurde der Gemeinde Ober-Schmitten im damaligen Landkreis Büdingen ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In goldenem Schildhaupt eine linksgewendete rote Schmiedezange, einen roten Nagel fassend, darunter im schwarzen Schild drei silberne Schriftrollen (2:1).[26]

Bedeutung: Die Farben Schwarz und Gold stehen für die frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Nidda unter dem Haus Ziegenhain. Zange und Nagel sowie die drei Schriftrollen weisen auf die traditionelle Eisengewinnung und die Papierherstellung hin.

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Kulturdenkmäler

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Schmitten

Wirtschaft und Infrastruktur

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Verkehr

Ober-Schmitten liegt an der Bundesstraße 455.

Unternehmen

  • Glatfelter Ober-Schmitten (2023 verkauft an Ostrest GmbH)[27], eine Tochtergesellschaft der türkischen IS Holding[28]; im September 2024 Insolvenzantrag[29][30]
  • Kopafilm Elektrofolien
  • Hera Papierverarbeitung
  • Moufang KG

Nach rund 200-jähriger Geschichte schloss die Papierfabrik, die im Jahr 2023 von einem türkischen Unternehmen übernommen[31] und später in die Insolvenz geraten war, mit Ende April 2025 ihre Pforten.[32][33]

Bildung

Die Josef-Moufang-Schule war nach dem Krieg der erste Schulneubau im Landkreis Büdingen und wurde im Jahr 1951 eingeweiht. Schon damals erhielt sie den Namen von Josef Moufang, der in Ober-Schmitten eine Papierfabrik betrieb und einen erklecklichen Geldbeitrag für den Neubau der Schule spendete. Diese Schule läutete auch das Ende der alten zweiklassigen Schule ein, in der die Klassen 1 bis 4 und 5 bis 8 in zwei Räumen unterrichtet wurden. Bis in die 1960er Jahre wurden dann die Klassen 1 + 2, 3 + 4, 5–8 jeweils gemeinsam unterrichtet. Die Kinder ab Klasse 5 wurden hier seit etwa 1970 nicht mehr beschult. Mit der neuen Schule konnte dann jede Klasse der Grundschule einen eigenen Raum beziehen.

Der Schulbau war notwendig geworden durch die bedeutende Bevölkerungszunahme nach dem Krieg. Ober-Schmitten wuchs durch Flüchtlinge und Vertriebene von 600 Einwohnern auf rund 1100. In der alten Schule wurden nach 1951 Wohnungen eingerichtet, 1970 wurde das Gebäude abgerissen.

Sportanlagen

  • Zwei Sportplätze des VfB 1920 Ober-Schmitten e. V.[34]
  • Zwei Tennisplätze des Tennisvereins Ober-Schmitten[35]
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Literatur

  • Yvonne Taddeo: Die Stadtteile der Großgemeinde Nidda. Humorvolles – Geschichtliches – Dorfporträts. Wort im Bild, [Altenstadt] / Ortenberg 2020, ISBN 978-3-88654-792-0, S. 80–87.
  • Literatur über Ober-Schmitten nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Ober-Schmitten – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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