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Opeth

schwedische Band Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Opeth
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Opeth [ˈəʊpəθ] ist eine 1990 gegründete schwedische Metal-Band aus Stockholm, die zunächst Death Metal spielte und später immer mehr Einflüsse aus Progressive Rock und Progressive Metal verarbeitete.

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Bandgeschichte

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1990–1994: Entstehung

Der Bandname wurde Wilbur Smiths Roman Der Sonnenvogel entnommen, in dem Opet als ‚Stadt des Mondes‘ übersetzt wird. Die Bandgründer fügten dem Wort lediglich den Buchstaben ‚h‘ hinzu.[3]

Vor der Gründung von Opeth spielten Sänger Mikael Åkerfeldt und Schlagzeuger Anders Nordin mehrere Jahre in der Black-/Death-Metal-Band Eruption.[4] Opeth-Gründer David Isberg spielte zunächst mit mehreren Freunden zusammen. Isberg lernte Åkerfeldt kennen und engagierte ihn zunächst als Bassisten. Die anderen Mitglieder von Opeth wussten davon nichts und verließen im Streit die Band, um ein eigenes Projekt namens Crowley zu gründen und im gleichen Jahr ein Demotape namens The Gate einzuspielen. Opeth ersetzte die ausgeschiedenen Musiker durch Gitarrist Andreas Dimeo, Bassist Nick Döring und Schlagzeuger Anders Nordin.[3]

Opeth spielten ihr erstes Konzert im Februar 1991 mit Therion, Excruciate and Authorise. Danach verließen Dimeo und Döring die Band und wurden für das nächste Konzert durch Gitarrist Kim Pettersson und Bassist Johan DeFarfalla ersetzt.[3] Beide spielten zuvor zusammen in der Band Crimson Cat.[5] Nach dem zweiten Konzert mit At the Gates, Therion, Desecrator, Megaslaughter und Sarcazm verließ DeFarfalla die Band wieder und wurde durch Peter Lindgren ersetzt, der eigentlich Gitarrist war und, nachdem kurze Zeit später Pettersson die Band verlassen hatte, an die Gitarre wechselte.[3]

Im Jahr 1991 erklärte Isberg Åkerfeldt auf dem Rückweg eines gemeinsamen Ski-Urlaubs in der Schweiz, dass er aus der Band aussteigen möchte, um der Band Liers in Wait aus Göteborg beizutreten. Åkerfeldt stimmte dem zu und fortan machte die Band für etwa ein Jahr zu dritt weiter.[5]

Am Bass gab Matthias Ander ein kurzes Gastspiel, dem Stefan Guteklint folgte. Nachdem sich Opeth nach ihrer Gründung zunächst geweigert hatten, Demoaufnahmen einzuspielen,[4] entstanden im Zeitraum von 1991 bis 1994 mehrere Demo-, Proberaum- und Promotionsaufnahmen.

1994–2000: Frühe Werke

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Mikael Åkerfeldt

Nachdem die Band 1994 einen Plattenvertrag mit Candlelight Records unterzeichnet hatte, trennte man sich von Guteklint und engagierte DeFarfalla als Studio-Bassisten für die Aufnahmen von Orchid im März 1994. Er blieb in der Folge Mitglied von Opeth.[3] Nach der Veröffentlichung des Debütalbums im Mai 1995 bekamen Opeth die Chance, einige Konzerte in Großbritannien zu spielen.

Aufgrund der Verzögerungen zwischen der Aufnahme von Orchid und der Veröffentlichung durch Candelight Records sowie dem Ausbleiben einer Tour nutzte die Band die Zeit um neues Material zu schreiben.[5] Im Frühling 1996 wurde das zweite Album, Morningrise, in den schwedischen Unisound Studios aufgenommen und vom Betreiber Dan Swanö produziert. Nach dem Erscheinen im Juni 1996 gingen Opeth zunächst auf Tour im Vereinigten Königreich und anschließend auf ihre erste Europa-Tournee mit Cradle of Filth und Morbid Angel.[5] Nach der Tour wurde DeFarfalla von Åkerfeldt und Lindgren gefeuert. Nordin wurde dies mitgeteilt, während er im Urlaub in Brasilien weilte. Er beschloss dort zu leben und verließ die Band.[6]

Für My Arms, Your Hearse fand die Band mit Martín Méndez und Martin Lopez, die beide aus Uruguay stammen und dort zuvor eine gemeinsame Band hatten, zwei neue Mitglieder. Aufgrund von Terminproblemen spielte Åkerfeldt jedoch den Bass auf dem Album ein.[7] Lopez spielte vor Opeth bereits bei Amon Amarth. So wurde im Sommer 1997 dieses dritte Album aufgenommen, im August 1998 veröffentlicht und anschließend wieder getourt.

Mit dem Konzeptalbum Still Life von 1999 zeigten sich Opeth eher von der melancholischen Seite. Im Jahr 2000 wechselte die Band das Label und unterschrieb einen Vertrag mit Music for Nations.

2001–2004: Durchbruch

Vor dem Erscheinen von Blackwater Park am 27. Februar 2001 tourten Opeth erneut. In London begegnete Åkerfeldt Steven Wilson und konnte ihn als Produzent für das neues Album gewinnen.

Im Sommer 2002 nahmen Opeth, wieder unter der Regie Wilsons, zeitgleich die beiden Alben Deliverance und Damnation in nur sieben Wochen auf. Ersteres ist ein hartes Metal-Album welches sich stilistisch an den Vorgänger Blackwater Park anschließt, das andere sehr ruhig und ohne gutturalen Gesang. Das Konzept, aus den verschiedenartigen Ideen und Stücken zwei gegensätzliche Alben zu machen, stammte von Jonas Renkse (Katatonia). Music for Nations konnte nur davon überzeugt werden, da die Band einverstanden war, beide Alben bezüglich der Modalitäten ihres Plattenvertrages und der finanziellen Unterstützung durch die Plattenfirma als ein einziges zu behandeln.[8] Deliverance erschien im November 2002 und Damnation im April 2003. Damnations ist das erste Album der Band, welches es mit Platz 192 in die Billboard 200 schaffte. Nach jedem Album folgte eine Tournee. In den Vereinigten Staaten tourte die Band zusammen mit Porcupine Tree.

Im Februar 2004 brachten Opeth die DVD Lamentations – Live at the Shepards Bush Empire heraus. Auf dieser ist das Konzert in London zu sehen, wie auch ein Making-of der beiden vorigen Studioalben.

2005–2011: Hinwendung zum Prog

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Opeth (2011)

Am 29. August 2005 erschien das Album Ghost Reveries. Die Band war zuvor zu Roadrunner Records gewechselt, da Music for Nations 2004 aufgelöst wurde. Zudem wurde der Keyboarder Per Wiberg, der auf vorherigen Live-Auftritten bereits zur Besetzung gehörte, nun fest in die Band integriert. Auf diesem Album kombinierten Opeth wieder verstärkt Progressive-Rock- und Death-Metal-Elemente, wobei der Death-Metal-Anteil zugunsten von Einflüssen aus dem Psychedelic Rock zurückgeschraubt wurde. Im Vergleich zu den Vorgängeralben war Mikael Åkerfeldt auch nicht mehr allein für die Kompositionen verantwortlich, sondern hat Ideen der ganzen Band mit einfließen lassen.

Im Mai 2006 verließ Schlagzeuger Martin Lopez die Band aus gesundheitlichen Gründen. Seinen Platz als festes Mitglied übernahm kurz darauf Martin „Axe“ Axenrot, welcher zuvor bei Bloodbath aktiv war und bereits früher bei Opeth-Konzerten am Schlagzeug ausgeholfen hatte. Im Mai 2007 veröffentlichte Peter Lindgren einen offenen Brief, in dem er bekannt gab, dass für ihn das Leben mit der Band zu schwer werde, unter anderem wegen der sehr langen Tourneen. Als Ersatz für ihn trat Fredrik Åkesson in seine Fußstapfen, der vorher bei Bands wie Arch Enemy und Krux gespielt hatte.

Im Mai 2008 wurde das neunte Studioalbum Watershed veröffentlicht.

Zwischen Ende März und Mitte April 2010 spielten Opeth eine weltweite Tour Evolution XX: An Opeth Anthology mit sechs Konzerten zum 20-jährigen Jubiläum der Band. Es wurde das Album Blackwater Park in Gänze gespielt sowie einige niemals zuvor gespielten Songs. Das Konzert vom 5. April in der Royal Albert Hall in London wurde gefilmt und als DVD und Live-Album mit dem Titel In Live Concert at the Royal Albert Hall am 21. September 2010 veröffentlicht.[9]

2011 bis 2020: Musikalischer Wandel

Im September 2010 kündigte Mikael Åkerfeldt an, dass er an neuem Material für ein Album arbeitet.[10] Die Aufnahmen des Albums erfolgten ab dem 31. Januar 2011 im Atlantis (Ehem. Metronome) Studio in Stockholm.[11] Kurz nachdem der Mix des Albums durch Steven Wilson fertiggestellt wurde, gab die Band im April 2011 bekannt, dass Keyboarder Per Wiberg die Band im beiderseitigen Einvernehmen verlassen hatte.[12] Heritage erschien schließlich im September 2011. Das Album stellt durch den neuen Retro-Prog Sound der 1970er Jahre einen Wendepunkt in der Karriere von Opeth dar.

Auf die Veröffentlichung von Heritage folgte eine ausgedehnte Tour durch Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, Australien und Asien bei der Joakim Svalberg zunächst nur als live Musiker aushalf. Später wurde er als offizieller Nachfolger von Per Wiberg in die Band aufgenommen. Im Frühjahr 2012 spielten Opeth zusammen mit Mastodon die Heritage Hunter Tour durch Nordamerika.

Am 22. August 2014 erschien das elfte Studioalbum Pale Communion, welches durch die Gruppe vorab in voller Länge im Internet bereitgestellt wurde.[13] Auf dem Album verfolgen Opeth die mit Heritage eingeschlagene musikalische Richtung konsequent weiter und verzichten zu Gunsten melodiöser Progressive-Rock-Elemente erneut auf bisherige Death-Metal-Stilmittel.[14]

Nachdem die Band einen Plattenvertrag mit dem Label Nuclear Blast abgeschlossen hatte, wurde am 30. September 2016 das Studioalbum Sorceress veröffentlicht.[15]

Erstmalig gab Åkerfeldt im Oktober 2017 an, dass er an einem neuen Album arbeitete was „nicht für jeden“ sei und dieses möglicherweise Mitte bis Ende 2019 veröffentlicht werden könnte.[16] Im November desselben Jahres erklärte Åkesson, dass die Band die Tour zum letzten Album Sorceress beenden will und sich dann im Jahr 2018, abgesehen von möglichen Unterbrechungen in der Festivalsaison, auf das neue Album fokussieren will.[17] Am 27. September 2019 erschien schließlich erneut über das Label Nuclear Blast das Studioalbum In Cauda Venenum, welches in zwei Versionen veröffentlicht wurde, nämlich in schwedischer und in englischer Sprache. Mit 67 Minuten und 57 Sekunden hat das Album die längste Spielzeit eines Albums in der Historie der Band. Es verkaufte sich alleine in den USA über 93.000 Mal.[18]

Auf die Veröffentlichung folgte eine Europatour im November 2019, eine Australientour im Dezember 2019 sowie eine US-Tour im Februar bis März 2020.[19][20] Drei Konzerte der US-Tour mussten aufgrund einer akuten Kehlkopfentzündung Åkerfeldts abgesagt werden.[21]

2021 bis heute: Line-up Wechsel und The Last Will and Testament

Am 16. November 2021 gab die Band bekannt, dass sie sich von ihrem Schlagzeuger Martin Axenrot aufgrund von Interessenskonflikten trennen.[22] Später wurde berichtet, dass die Ursache an seinem Impfstatus gegen COVID-19 lag.[23] Bei der folgenden Nordamerika-Tour mit Mastodon und Zeal & Ardor unterstützte Sami Karppinen (Therion) die Band am Schlagzeug.[24] Am 9. September 2022 wurde Waltteri Väyrynen (ehemals Paradise Lost und Bodom After Midnight) als neuer Schlagzeuger der Band bekannt gegeben.[25] Es folgte eine Tour im September 2022 zum Album In Cauda Venenum gefolgt von der, eigentlich für Herbst 2021 geplanten aber wegen der COVID-19-Pandemie verschobenen, 30-jährigen Jubiläumstour Evolution XXX: By Request im November desselben Jahres durch Europa.[26][27] Die Setlist der Jubiläumstour wurde durch die Fans bestimmt mit der einzigen Vorgabe, dass von jedem der 13 Alben ein Song gespielt wird.[28]

Am 22. November 2024 erschien als vierzehntes Studioalbum das Konzeptalbum The Last Will and Testament bei dem Label Reigning Phoenix Music. Ursprünglich sollte das Album am 11. Oktober 2024 veröffentlicht werden, allerdings gab die Band am 19. September 2024 in den Sozialen Medien die Verschiebung aufgrund von unvorhergesehenen Verzögerungen im Produktionsprozess bekannt.[29] Es ist das erste Album seit Watershed aus 2008, in dem Åkerfeldt Growls neben Klargesang nutzt. Opeth erhielten 2025 für das Album den Grammis Award, dem schwedischen Pendant zum Grammy Award, in der Kategorie bestes Hardrock-/Metal-Album.[30] Nach Deliverance im Jahr 2003 wurde die Band damit zum zweiten Mal mit dem Preis ausgezeichnet.[31]

Auf die Veröffentlichung von The Last Will and Testament folgte zunächst im Februar und März 2025 eine Tour durch Europa und das Vereinigte Königreich mit Grand Magus sowie im April und Mai eine Tour durch Brasilien, Argentinien, Kolumbien und Costa Rica.[32] Im Sommer folgten diverse Festivals in Europa wie bspw. das Download-Festival und Dynamo Metal Fest.[33] Für den Zeitraum Oktober bis November 2025 ist eine weitere Tour durch Europa geplant gefolgt von einer Tour durch Australien und Japan im November.[34]

Etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung von The Last Will and Testament wurde am 29. November 2025 ein animiertes Video zum Song §3 veröffentlicht.[35]

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Musikstil

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Als der Gründer David Isberg die Band leitete und Åkerfeldt noch nicht eingestiegen war, orientierte sich die Musik Opeths am Black Metal und klang wie Bathory.[36] Robert Müller vom Metal Hammer verglich das Debütalbum Orchid mit In the Woods… „auf Dope […], mit weniger Prog-Kram und mehr Kerzenlicht, aber genauso üppigen Songs“.[37] Die ersten Alben waren im Death Metal verwurzelt, später wurden immer mehr genrefremde Elemente in die Kompositionen integriert und Opeth wurde oft dem Progressive Metal zugerechnet. Der Musikstil wechselte spätestens ab My Arms, Your Hearse innerhalb der komplex strukturierten und oft langen Stücke zwischen brachialen Metal-Passagen und ruhigen, melancholischen Passagen mit balladesken Anklängen. Dieser Gegensatz findet sich in der besonderen Gesangsweise von Åkerfeldt wieder, der zwischen seiner warmen, klaren Gesangsstimme und tiefem Growling variiert.

Mit dem Album Heritage ließ die Band die früheren Death-Metal-Einflüsse völlig hinter sich und bezog sich v. a. auf den Progressive Rock der 1970er Jahre. Mit Pale Communion und Sorceress wurde der Weg fortgesetzt. Das folgende Album In cauda venenum wurde erstmals nicht nur in englischer Sprache, sondern parallel auch auf Schwedisch veröffentlicht. Rodney Fuchs von MoreCore.de befand, dass es Opeth auf In cauda venenum zum ersten Mal gelang, die Retrophase, die mit Heritage eingeleitet wurde, zu verlassen, und die musikalische Tiefe der Prog-Metal-Wurzeln mit diesem Siebziger-Jahre-Sound zu vereinen.[38]

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Einfluss auf andere Bands

Im Laufe der Jahre erklärten viele Bands oder deren Mitglieder, dass sie durch Opeth beeinflusst wurden. Unter ihnen sind Mayan (Band)[39], Luc Lemay von Gorguts[40], Martin Lopez von Soen[41], Tor Oddmund Suhrke von Leprous[42], Disillusion[43], Caligula's Horse[44], Klimt 1918[45], Daniel Droste von Ahab (Band)[46] und Becoming the Archetype[47].

Des Weiteren erklärten andere Künstler ihre Bewunderung für die Werke von Opeth. Darunter sind Steven Wilson, John Petrucci[48], Mike Portnoy[49], Ihsahn[50], Simone Simons[51], Oliver Palotai[52], Jim Matheos[53] und Haken (Band)[54].

Diskografie

Studioalben

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Gastmusiker

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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