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deutscher Journalist, Chefreporter im Politikressort der Bild Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Ronzheimer (* 26. Juli 1985 in Aurich) ist ein deutscher Journalist, Kriegsreporter, Buchautor und Podcaster. Er ist stellvertretender Chefredakteur der Boulevardzeitung Bild.
Ronzheimer wuchs in Ostfriesland auf. Nach dem Abitur auf dem Gymnasium Ulricianum in Aurich und einem Volontariat bei der Emder Zeitung arbeitete er dort ab 2005 als Redakteur. 2008 schrieb er sich bei der Axel-Springer-Akademie ein und arbeitete von 2009 bis 2011 als Parlamentskorrespondent von Bild in Berlin. Ab 2012 war er Chefreporter im Ressort für Politik und trat vor allem als Berichterstatter aus Kriegs- und Krisengebieten in Erscheinung. So berichtete er aus Griechenland, der Ukraine (über den Krieg im Donbas), Libyen (über den Sturz Muammar Gaddafis), der Türkei, Syrien (über die Schlacht um Kobanê),[1] Afghanistan und dem Irak.[2][3][4][5]
2019 wurde Ronzheimer stellvertretender Chefredakteur von Julian Reichelt mit Zuständigkeit insbesondere für Reportagen.[6] 2018 veröffentlichte er eine Biografie über den damaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz, für die ihm dieser Zugang zu seiner Familie gewährte.[7] Ronzheimer ist regelmäßig als Moderator von Bewegtbildformaten von Bild zu sehen, die ab August 2021 im linearen Fernsehen auf Bild TV gezeigt wurden und seit Einstellung des TV-Senders im Dezember 2023 nur noch über TV-Apps und Streaming-Plattformen ausgestrahlt werden.[8][9]
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 berichtet Ronzheimer als Live-Reporter aus der Ukraine.[10] Am 22. Juni 2022 gerieten Ronzheimer und sein Team in Lyssytschansk unter Beschuss. Alle Beteiligten blieben unverletzt.[11] Bei seiner Berichterstattung über die israelische Bodenoffensive im Südlibanon 2024 wurde er im Oktober 2024 festgehalten und verschleppt, nachdem er für einen israelischen Fernsehsender berichtet hatte, was im Libanon nicht erlaubt ist.[12]
2023 wurde Ronzheimer zum „markenübergreifenden journalistischen Gesicht“ von Axel Springer befördert. Ronzheimer ist mit seinen Recherchen, Reportagen und Live-Berichten u. a. auch bei „Welt“ und „Politico“ präsent.[13] Seit August 2023 ist Ronzheimer Gastgeber des Gesprächspodcasts RONZHEIMER.,[14] der einer der meistgehörten deutschsprachigen Nachrichtenpodcasts ist (Stand: 2024).[15]
Im Juni 2019 sorgte Ronzheimer für Aufsehen, als er – selbst offen schwul lebend – im Zuge der Auslandsreise des damaligen deutschen Außenministers Heiko Maas bei einer Pressekonferenz den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif zur Todesstrafe gegen homosexuelle Menschen befragte.[16]
Im Oktober 2021 wurde er unter anderem von der CDU-Politikerin Karin Prien dafür kritisiert, Indiskretionen aus den Sondierungsgesprächen nach der Bundestagswahl 2021 unter dem Schlagwort „Handyalarm“ zu veröffentlichen: Ronzheimer hatte bei Bild TV regelmäßig live aus Textnachrichten von beteiligten Politikern zitiert.[17][18] Prien forderte daraufhin ein Handyverbot in Sitzungen.[19]
Die Wochenzeitung Die Zeit bezeichnete Ronzheimer im Mai 2022 als einen der „weltweit bekanntesten Kriegsreporter“.[20] 2022 kritisierten im Vorfeld der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises mehrere Stimmen, dass er trotz seiner breit rezipierten Berichterstattung nicht auf der Shortlist stand.[21][22]
2011 erhielt Ronzheimer gemeinsam mit Nikolaus Blome den Herbert-Quandt-Medienpreis für die fünfteilige Artikelserie Geheimakte Griechenland. Für seine Reportage über vier Syrer, deren Reise im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 nach Deutschland er begleitete und in Echtzeit mit der App Periscope übertragen hatte, wurde ihm 2016 der Axel-Springer-Preis verliehen.[23][24][25] Im November 2022 verlieh ihm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Dekret den ukrainischen Verdienstorden dritter Klasse,[26][27][28] den Ronzheimer nach eigener Aussage nicht angenommen hat.[29] Zusammen mit Katrin Eigendorf (ZDF) wurde Ronzheimer von der Fachzeitschrift medium magazin als „Journalistin & Journalist des Jahres 2022“ ausgezeichnet.[30]
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