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Plättchenaktivierender Faktor
chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Plättchenaktivierender Faktor (englisch platelet activating factor), abgekürzt PAF, ist der Trivialname für das Phospholipid mit der chemischen Bezeichnung 1-O-alkyl-2-acetyl-sn-glycero-3-phosphocholin. Den Trivialnamen erhielt diese Substanz, weil sie die Fähigkeit besitzt eine Thrombozytenaggregation auszulösen.[2] Er wurde vom französischen Immunitätsforscher Jacques Benveniste 1970 entdeckt und ist das erste in der Literatur beschriebene Phospholipid mit Mediatoreigenschaften.[3] Eine große Rolle spielt es im Zusammenwirken mit Blutbestandteilen und im Gefäßsystem.[2] Plättchenaktivierender Faktor wird durch PAF-Acetylhydrolase inaktiviert.
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Synthese
Dieses Phospholipid-Analogon wird von verschiedenen Zellen (Endothelzellen, Fibroblasten, Leukozyten, Makrophagen, Thrombozyten) gebildet.[2] Grundsätzlich sind zwei enzymatische Synthesewege bekannt:
- PAF-De-Novo-Synthese: Bei dieser Synthese wird durch das Enzym Phosphocholintransferase eine Phosphocholingruppe auf die dritte Position eines Alkyl-Acetyl-Glycerins von Membranlipiden übertragen.[2]
- PAF-Remodeling-Synthese: Hier kommt es über das Zwischenprodukt Lyso-PAF (2-Lysophospholipide) zur PAF-Synthese. Eine aktivierte Phospholipase der Gruppe A2 bewirkt zunächst, dass Phospholipide aus der Zellmembran hydrolysiert werden. Das entstehende Zwischenprodukt (Lyso-PAF) ist anschließend Substrat für eine Acetyltransferase, die eine Acetylgruppe an die freie zweite Position des Glycerins transferiert.[2] Das Zwischenprodukt Lyso-PAF kann auch aus PAF durch die PAF-Acetylhydrolase gebildet werden.[3]
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Medizinische Bedeutung
Bei Patienten mit Anaphylaxie ist plättchenaktivierender Faktor erhöht und korreliert mit der Schwere der Reaktion, PAF-Acetylhydrolase ist dagegen vermindert, insbesondere bei tödlich verlaufender Erdnussallergie. Diese Befunde werden dahingehend interpretiert, dass eine verminderte Inaktivierung von plättchenaktivierender Faktor durch PAF-Acetylhydrolase zum Schweregrad einer anaphylaktischen Reaktion beiträgt.[4]
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Einzelnachweise
Weblinks
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