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Rohrdorf (am Inn)

Gemeinde im Landkreis Rosenheim in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rohrdorf (am Inn)map
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Rohrdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Rosenheim, Regierungsbezirk Oberbayern.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Blick auf Rohrdorf von der Aussichtskapelle am Obereck
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Geographie

Lage

Die Gemeinde liegt östlich des Inns, südöstlich von Rosenheim und nordöstlich von Neubeuern.

Gemeindegliederung

Es gibt 38 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

  • Achenmühle (Dorf)
  • Aichen (Weiler)
  • Buch (Weiler)
  • Eichwiese (Einöde)
  • Entbuch (Einöde)
  • Esbaum (Einöde)
  • Eßbaum (Weiler)
  • Geiging (Dorf)
  • Gmein (Dorf)
  • Guggenbichl (Einöde)
  • Haslach (Einöde)
  • Heiglmühle (Weiler)
  • Hetzenbichl (Dorf)
  • Hofmühle (Einöde)
  • Höhenmoos (Pfarrdorf)
  • Holling (Weiler)
  • Immelberg (Dorf)
  • Lauterbach (Pfarrdorf)
  • Leitner am Berg (Einöde)
  • Loch (Einöde)
  • Mitterweg (Weiler)
  • Oberapfelkam (Weiler)
  • Osterkam (Dorf)
  • Ranhartstetten (Dorf)
  • Rohrdorf (Pfarrdorf)
  • Sachsenkam (Weiler)
  • Schaurain (Dorf)
  • Sinning (Weiler)
  • Sonnenleiten (Einöde)
  • Speckbach (Weiler)
  • Taffenreuth (Einöde)
  • Thalham (Weiler)
  • Thalmann (Dorf)
  • Thansau (Pfarrdorf)
  • Unterapfelkam (Weiler)
  • Unterimmelberg (Dorf)
  • Wolfspoint (Weiler)
  • Ziehen (Einöde)

Nachbargemeinden

Rosenheim Stephanskirchen Riedering
Raubling Thumb Frasdorf
Neubeuern Samerberg

Natur

Folgendes Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Frühe Geschichte

Archäologische Funde belegen eine Besiedelung der Region von Rohrdorf bereits in prähistorischer und frühgermanischer Zeit. In den Jahren 1922 und 1979 wurden in der Ortsflur Geiging kunstvoll geschmiedete Bronzeschwerter und -messer gefunden, die auf etwa 1200 v. Chr. datiert werden.

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Ehemaliges Schloss Rohrdorf, im Zeitraum 1696–1701 entstandener Kupferstich von Michael Wening (1645–1718)

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rohrdorf 788 in der Notitia Arnonis, einer Aufstellung aller Güter und Besitzungen der Kirche Salzburg auf herzoglich-bayerischem Gebiet anlässlich der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich Karls des Großen. Darin genannt sind auch die beiden heute eingemeindeten Dörfer Höhenmoos und Lauterbach, die seinerzeit ebenfalls bereits Kirchdörfer waren. Die damaligen Ortsbezeichnungen lauteten: Rordorf, Huinmos beziehungsweise Lutrinpah.[4][5]

In einer 924 in Rordorf ausgefertigten Tauschurkunde wurde Rihina, der aus dem Geschlecht der Luitpoldinger stammenden vormaligen Gemahlin des amtierenden Salzburger Erzbischofs Odalbert – eines Abkömmlings aus der Sippe der Aribonen – ein Drittel der kirchlichen Einkünfte in Selihoba (Söllhuben) und Piecinga (Pietzing) zugesprochen, die dafür auf die Domäne Seeon und anderen Besitz verzichtet.[6][7][8] Dieser von 72 Grafen, Edlen und Freien beglaubigte Vertrag wurde 927 wegen zu hoher Belastung der betroffenen Kirchen annulliert.[6] Für den umfangreichen Gütertausch in dieser Zeit dürfte einerseits die vorangegangenen Zerstörungen im Chiemgau durch Ungarneinfälle verantwortlich gewesen sein, andererseits aber auch der Wunsch Rihinas, ihre engere Verwandtschaft geographisch möglichst nahe um sich zu scharen.[9]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Lauterbach eingegliedert.[10] Am 1. Mai 1978 folgte die Gemeinde Höhenmoos[11], auf deren Gemarkung auch der Gemeindeteil Achenmühle liegt.

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Ortsansichten

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Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 20 Mitglieder. Die Sitzverteilung ist wie folgt:

Weitere Informationen CSU, SPD ...

(Stand: Kommunalwahl im März 2020)

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 wurde Simon Hausstetter (Bürgerblock Rohrdorf) mit 51,39 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt. Er löste Christian Praxl (CSU) ab, der seit 2008 zwei Perioden lang amtiert hatte.[24]

Partnergemeinden

Rohrdorf unterhält Partnerschaften mit drei europäischen Gemeinden:[25]

Wappen

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Wappen Gde. Rohrdorf
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin zwei schräg gekreuzte grüne Rohrstängel mit schwarzen Kolben, gespalten; vorne in Rot eine silberne Raute; hinten geteilt von Blau und Silber, belegt mit einem Kriegsbeil in verwechselten Farben.“[26]
Wappenbegründung: Der Name der Gemeinde lautet offiziell nur Rohrdorf. Das Rohr ist redend und spielt auf die Wiesen rund um das Dorf an. Die Raute erinnert an das Geschlecht von Rohrdorf, Kommissare der Grafen von Falkenstein und seit dem 14. Jahrhundert in Urkunden des Klosters Rott erwähnt. Das Beil stammt aus dem Familienwappen der Pschachel, den Erben der Familie Rohrdorf. Beide Geschlechter besaßen bis ins 16. Jahrhundert die Güter Unterrohrdorf und Oberrohrdorf.

Das Gemeindewappen wurde am 10. August 1959 vom Bayerischen Innenministerium genehmigt.

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Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Rohrdorf zeichnet sich durch eine solide wirtschaftliche Lage aus, die durch umsichtige Ansiedlung von Gewerbe erzielt wurde. Rohrdorf zählt dadurch zu den leistungsfähigsten Gemeinden in Bayern.

Im Jahr 2022 erzielte Rohrdorf Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 9,6 Millionen Euro. Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 300 % zählt die Gemeinde zu den steuerlich attraktivsten Standorten Deutschlands.[27] Rohrdorf ist etwa steuerlich deutlich günstiger als die Landeshauptstadt München (Gewerbesteuerhebesatz 490 %).[28]

Größte Arbeitgeber sind das Südbayerische Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH und die Firma mefro Metallwarenfabrik Fischbacher GmbH; im Ortsteil Thansau befinden sich die Firma Planatol, Hersteller von Klebstoffen, die Druckerei Schattdecor (Dekorbeschichtungen), die Alkor Folien GmbH (Produzent von Kunststofffolien) und die Firma Sengewald, Produzent von Krankenhausbedarf. Die Firma Wega Fashion, Hersteller von Damenoberbekleidung, hat ihren Hauptsitz in Thansau.

Verkehr

Die Gemeinde ist in den Gemeindeteilen Rohrdorf und Achenmühle an die Bundesautobahn 8 angeschlossen. Über Landstraßen bestehen direkte Verbindungen nach Rosenheim, Samerberg und Altenbeuern. Rohrdorf hat Haltestellen der DB-Omnibuslinie 9493 RoßholzenTörwangGrainbach – Achenmühle – HöhenmoosLauterbach – Rosenheim, DB-Omnibuslinie 9494 Prien am ChiemseeFrasdorf – Rohrdorf – Thansau – Rosenheim, DB-Omnibuslinie 9573 RaublingBrannenburg –Roßholzen – Törwang – Grainbach – Achenmühle und der DB-Omnibuslinie 9574 Brannenburg – Raubling – Rohrdorf – Höhenmoos. Der Bahnhof Rohrdorf (Oberbay), der früher eine reguläre Bahnstation war und an der historischen Bahnstrecke Landl (Oberbay) Abzw–Frasdorf liegt, dient heute fast ausschließlich dem Güterverkehr. Personentransport findet hier nur zu besonderen Anlässen statt, namentlich während des Rosenheimer Herbstfestes. Im September 2019 wurde bekannt, dass sich die Gemeinde Rohrdorf ab Frühjahr 2020 dem Anrufsammeltaxi der Stadtwerke Rosenheim anschließt.[29] Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde der Service erst zum 1. August 2020 ins Leben gerufen.[30]

Radwege

Die östliche Variante des Inn-Radwegs, der hier auf dem Inndamm verläuft, führt von Süden nach Norden durch das Gemeindegebiet; von West nach Ost durchquert es der Bodensee-Königssee-Radweg. Der Radweg Radeln rund um Rosenheim verbindet auf verschiedenen Rundwegen Sehenswürdigkeiten im Rosenheimer Umland. Er führt durch Lauterbach, Geiging und Rohrdorf nach Alten- und Neubeuern und auf dem Inndamm zurück nach Rosenheim.[31]

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Sehenswürdigkeiten

Attraktionen in Rohrdorf sind die Pfarrkirchen und das Achentaler Heimathaus.[32]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Orts

Mit dem Ort verbundene Personen

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Literatur

  • Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischer Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, S. 244–270, insbesondere 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirkes Rordorf, S. 92–135 (online).
  • Josef Dürnegger: Rohrdorf einst und jetzt. Ein Beitrag zur Geschichte dieser alten Pfarrei, 1913 (195 Seiten).
  • Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte, 1980 (279 Seiten).
  • Hans Riedler: Rohrdorf/Obb. Eine Ortsgeschichte. Band 2, 1997 (471 Seiten)
  • Rohrdorf am Inn, Bezirksamt Rosenheim, Oberbayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Rohrdorf am Inn).
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Commons: Rohrdorf – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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