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Schleiden

Stadt in Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schleiden
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Schleiden ist eine Stadt in der Eifel im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Das Stadtgebiet wird von Süden nach Norden von der Olef durchflossen. Schleiden war von 1829 bis 1971 Kreisstadt des Landkreises Schleiden.

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Schleiden, Luftaufnahme (2015)
Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Stadtansicht von Schleiden
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Schleiden, Kreisel mit Nationalparklogo
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Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in 18 Ortschaften (Einwohner mit Hauptwohnung, Stand September 2020):[2]

Weitere Informationen Ortschaft, Einwohner ...
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Nachbargemeinden

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Ort war im Mittelalter und der frühen Neuzeit Mittelpunkt einer Herrschaft, später der Grafschaft Schleiden, die selbst Bestandteil des Herzogtums Luxemburg war, ab 1441/43 im Rahmen der Niederlande (erst unter den Burgundern, dann den Habsburgern).

Nach der Teilung der Niederlande verblieb das Herzogtum Luxemburg mit Schleiden bei der spanischen Linie der Habsburger. Nach dem spanischen Erbfolgekrieg kam das Herzogtum Luxemburg, immer noch mit Schleiden, zur österreichischen Linie des Hauses Habsburg. Als das revolutionäre Frankreich 1794/95 die Österreichischen Niederlande eroberte, wurde das Herzogtum Luxemburg bald auf die drei Départements Forêts, Sambre-et-Meuse und Ourthe verteilt. Schleiden kam zum Département Ourthe (Hauptort Lüttich, fr. Liège). Beim Wiener Kongress 1815 wurden die früher luxemburgischen Gebiete östlich der Flüsse Our, Sauer und Mosel dem Königreich Preußen zugeteilt. Somit wurde Schleiden „preußisch“ und 1871 Teil des Deutschen Reiches, nachdem es zuvor über Jahrhunderte hinweg zum Herzogtum Luxemburg gehört hatte.

Die Kleinstadt Schleiden hat zwei bedeutende Humanisten hervorgebracht: Johannes Sleidanus sowie Johannes Sturm, auch als Ioannes Sturmius bekannt.

1944 fand in der Nähe die Schlacht bei Wahlerscheid statt.

Stadtgründung

Die Stadt Schleiden besteht seit dem 1. Januar 1972. Sie ist durch Zusammenschluss

  • der früheren Städte Gemünd und Schleiden,
  • der amtsfreien Gemeinde Dreiborn (ohne Einruhr und Hirschrott),
  • den amtsangehörigen Gemeinden Broich, Bronsfeld, Harperscheid, Oberhausen und Schöneseiffen,
  • dem Ortsteil Kerperscheid der Gemeinde Hellenthal und
  • dem Ortsteil Wintzen der Gemeinde Kall

gemäß Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen vom 14. Dezember 1971 (GV. NW. S. 414) gebildet worden.[3] Eingegliedert wurde auch das zuvor zu Heimbach gehörende Gebiet nördlich der Urfttalsperre.

Politik

Zusammenfassung
Kontext
Sitzverteilung im Stadtrat
     
Insgesamt 22 Sitze
Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 52,92 % (2014: 51,58 %)
 %
50
40
30
20
10
0
44,34 %
16,60 %
18,57 %
12,02 %
6,20 %
2,28 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
−0,28 %p
−2,84 %p
+0,56 %p
+1,21 %p
−0,91 %p
+2,28 %p

Stadtrat

Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Schleiden. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre, zuletzt am 13. September 2020.[4]

Bürgermeister

Nachfolgend die seit 1972 amtierenden Bürgermeister:[5]

  • 1972–1975: Max Fesenmeyer (parteilos)
  • 1975–1984: Herbert Hermesdorf (CDU)
  • 1984–1995: Alois Sommer (CDU)
  • 1995–1997: Dieter Wolter (CDU)
  • 1997–2004: Christoph Lorbach (CDU)
  • 2004–2012: Ralf Hergarten (parteilos)
  • 2012–2018: Udo Meister (FDP)
  • 2018–0000: Ingo Pfennings (CDU)

Stadtdirektoren

  • 1960–1987: Paul-Werner Knebel[6]
  • 1987–1991: Hans Pixa (CDU)
  • 1991–1996: Gregor Micus

Städtepartnerschaft

Schleiden unterhält seit 1978 eine Partnerschaft mit dem französischen Pont-l’Abbé.

Wappen und Banner

Der Stadt Schleiden ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Köln vom 19. August 1976 die Genehmigung zur Führung eines Wappens, eines Siegels und eines Banners erteilt worden.

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Wappen von Schleiden
Blasonierung: „Mit neun goldenen Lilien bestreut einen nach rechts gewandten gelbbekrönten, zweigeschwänzten, rotbezungten, weißen Löwen schreitend.“[7]
Wappenbegründung: Die Grundfarbe grün ist dem Wappen der ehemaligen Stadt Gemünd entnommen. Der dargestellte Löwe entstammt dem ehemaligen Wappen der Stadt Schleiden. Er war bereits Wappentier der Herrschaft (seit 1602 Grafschaft) Schleiden. Die neun Lilien im grünen Feld vertreten im Stadtwappen die Städte Gemünd und Schleiden, das Amt Harperscheid sowie die Gemeinden Broich, Bronsfeld, Dreiborn, Harperscheid, Oberhausen und Schöneseiffen.

Das Banner ist grün und zeigt im Bannerfeld das Wappen wie in Absatz 2 der Hauptsatzung beschrieben, jedoch freigestellt ohne Schild.

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Sehenswürdigkeiten

Zusammenfassung
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Schloss Schleiden mit Schlosskirche Schleiden, Luftaufnahme (2015)
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Urfttalsperre, Luftaufnahme (2009)

Oleftalbahn

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MAN-Schienenbus der Oleftalbahn am Hp. Blumenthal

Am Bahnhof Schleiden hielt die Oleftalbahn (KallHellenthal); der regelmäßige Personenverkehr wurde 1981 durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt. Wegen des 2004 neu eingerichteten Nationalparks Eifel unterstützte das Land Nordrhein-Westfalen den Tourismus durch ein Zweijahresprogramm für Personenverkehr in der Ausflugssaison an Sonn- und Feiertagen. Endeten die Fahrten 2004 im Ortsteil Gemünd, so wurden sie 2005 bis Schleiden weitergeführt. Den SPNV organisierte der Verkehrsverbund Rhein-Sieg, die Rurtalbahn GmbH war Betriebsführer. Zum 16. Oktober 2005 ist der Regelverkehr beendet worden. Seit 2006 wird der Verkehr privatwirtschaftlich als Museumsbahn in der Sommersaison weiterbetrieben, mit der Saison 2008 von der Rhein-Sieg-Eisenbahn. Ab 2010 verkehren die Züge wieder bis zum Endbahnhof Hellenthal, dabei kommt ein historischer MAN-Schienenbus zum Einsatz. Aufgrund massiver Schäden durch das Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021 ist der Museumsbahnverkehr vorerst eingestellt.[8]

Bis 1997 gab es regelmäßigen Güterverkehr über Schleiden bis Hellenthal, danach nur noch Militärverkehr bis Schleiden-Höddelbusch (Panzerverladerampe). Die letzten Truppenverladungen erfolgten dort im Winter 2002 mit Diesel- und Dampflokomotiven einer Privatbahn.[9] Belgien gab den Truppenübungsplatz Vogelsang zum 1. Januar 2006 auf. Das Gelände auf der Dreiborner Hochfläche ging in eine zivile Nutzung (Dokumentationszentrum und Wandergebiet) über.

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Verkehr

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Kontext

Schleiden liegt im Verbundraum des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und ist von diversen Linien der Regionalverkehr Köln (RVK) erschlossen. Zudem gibt es Linienverbindungen in den Aachener und Dürener Raum des AVV, welche von der ASEAG und von Rurtalbus bedient werden.

Weitere Informationen Linie, Betreiber ...
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Wirtschaft und Infrastruktur

Schleiden war bis 2008 einer von neun Standorten der Ardagh Glass Germany GmbH für die Herstellung von Behälterglas in Deutschland.

Gerichte

Schleiden verfügt über ein Amtsgericht in Gemünd, das zum Landgerichtsbezirk Aachen und zum Oberlandesgerichts-Bezirk Köln gehört.

Bildung

Im Stadtgebiet existieren folgende Schulen:

  • Städtisches Johannes-Sturmius-Gymnasium Schleiden
  • Clara-Fey-Gymnasium Schleiden (Träger ist das Bistum Aachen)
  • Clara-Fey-Realschule Schleiden (Träger ist das Bistum Aachen)
  • Städtische Realschule Schleiden
  • Grundschule Schleiden
  • Grundschule Gemünd (mit Teilstandort in Dreiborn)
  • Astrid-Lindgren-Schule Schleiden
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Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

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Gedenkstein an Eifelmaler Albert Larres, unterhalb vom Schloss

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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Siehe auch

Literatur

Commons: Schleiden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Schleiden – Reiseführer

Einzelnachweise

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