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Spangolith

Mineral aus der Spangolith-Gruppe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Spangolith
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Spangolith ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate (und Verwandte). Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu6Al[Cl|(OH)12|SO4]·3H2O[2] und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kupfer-Aluminium-Sulfat mit zusätzlichen Chlor- und Hydroxidionen.

Schnelle Fakten Allgemeines und Klassifikation, Kristallographische Daten ...

Spangolith entwickelt blau- bis smaragdgrüne, hemimorph pyramidale oder tafelige bis isometrische Kristalle. Daneben sind auch massige Aggregate bekannt.

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Etymologie und Geschichte

Der Name des Minerals setzt sich zusammen aus dem Nachnamen des US-amerikanischen Mineraliensammlers Norman Spang (1841–1922) und aus dem griechischen λίθος lithos, „Stein“. Der Mineraloge Samuel Lewis Penfield beschrieb das neuentdeckte Mineral 1890[6] und ehrte Spang auf diese Weise, nachdem dieser seine riesige Privatsammlung an Mineralienfundstücken mit geschätzten 5.000 bis 6.000 Einzelstücken für eine nur geringe Summe von 10.000 $ dem American Museum of Natural History in New York verkauft hatte.[7]

Der Erstfundort (Typlokalität) des Minerals konnte nie exakt geklärt werden. Norman Spang erwarb das Mineral von einem Mann, der in der Nähe von Tombstone (Cochise County) im Süden des US-Bundesstaates Arizona in den Vereinigten Staaten wohnte und seine Mineralproben in einem Umkreis von etwa 200 Meilen um den Ort sammelte.[8]

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Klassifikation

Zusammenfassung
Kontext

In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Spangolith zur Mineralklasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate, Wolframate“ und dort zur Abteilung „Wasserhaltige Sulfate mit fremden Anionen“, wo er gemeinsam mit Aluminit, Chalkoalumit, Cyanotrichit, Felsőbányait, Glaukokerinit, Hydrobasaluminit, Meta-aluminit, Minasragrit und Zinkaluminit in der „Aluminit-Cyanotrichit-Gruppe“ mit der Systemnummer VI/D.03 steht.

In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VI/D.08-010. Dies entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Sulfate, mit fremden Anionen“, wo Spangolith zusammen mit Bechererit, Camérolait, Carbonatcyanotrichit, Carrboydit, Chalkoalumit, Cyanotrichit, Glaukokerinit, Hydrombobomkulit, Hydrowoodwardit, Kyrgyzstanit, Mbobomkulit, Nickelalumit, Woodwardit, Zincowoodwardit und Zinkaluminit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VI/D.08 bildet.[9]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[10] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Spangolith in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, mit H2O“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; Lagen von kantenverknüpften Oktaedern“ zu finden, wo es als einziges Mitglied eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 7.DD.15 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Spangolith die System- und Mineralnummer 31.01.05.01. Das entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen und (A+B2+)m(XO4)pZq × x(H2O), mit m:p>6:1“ als einziges Mitglied in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 31.01.05.

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Kristallstruktur

Spangolith kristallisiert trigonal in der nicht-zentrosymmetrischen Raumgruppe P31c (Raumgruppen-Nr. 159)Vorlage:Raumgruppe/159 mit den Gitterparametern a = 8,25 Å und c = 14,35 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]

Eigenschaften

Spangolith ist pyroelektrisch, reagiert also während einer Temperaturänderung mit Ladungstrennung. Der Kristall lädt sich bei Temperaturerhöhung in Richtung der kristallographischen c-Achse, also entlang der polaren dreizähligen Drehachse („3“), am einen Ende positiv und am anderen negativ auf. Bei Temperaturerniedrigung lädt er sich ebenfalls auf, jedoch sind dann das positive und das negative Ende vertauscht. Dieser Effekt kann bei Spangolith aufgrund der nicht-zentrosymmetrischen Kristallklasse 3m auftreten.

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Bildung und Fundorte

Zusammenfassung
Kontext

Spangolith bildet sich als Sekundärmineral hydrothermal in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten. Begleitende Minerale (Paragenesen) von Spangolith sind daher typischerweise auch kupferhaltig wie unter anderem Aurichalcit, Azurit, Brochantit, Caledonit, Chalkophyllit, Chrysokoll, Connellit, Cuprit, Cyanotrichit, Klinoklas, Linarit, Malachit, Olivenit, Tirolit und Parnauit.

Als seltene Mineralbildung konnte Spangolith nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand 2015) rund 100 Fundorte als bekannt gelten.

In Deutschland wurde Spangolith unter anderem bei Freiamt (Schwarzwald) in Baden-Württemberg, auf einer Schlackenhalde bei Richelsdorf in Hessen, in der Grube Glücksrad bei Oberschulenberg und den Schlackenfeldern bei Goslar in Niedersachsen, an mehreren Stellen bei Meschede, Müsen und Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen, bei Niederfischbach in Rheinland-Pfalz, bei Sadisdorf in Sachsen sowie an der Nordküste von Helgoland in Schleswig-Holstein gefunden.

In Österreich fand man das Mineral bisher nur auf Schlackenhalden bei Waitschach in Kärnten und am Severinggraben bei Johnsbach in der Steiermark sowie an der Nordseite des Hohen Sonnblicks in Salzburg und an wenigen Stellen im Gebiet um Brixlegg und Rattenberg in Tirol.

Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien, Chile, der Demokratischen Republik Kongo (Zaire), Griechenland Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Mexiko, Portugal, Spanien, im Vereinigten Königreich, und den Vereinigten Staaten.[11]

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Siehe auch

Literatur

Commons: Spangolith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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