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Stüve-Wiedemann-Syndrom

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Das Stüve-Wiedemann-Syndrom ist eine sehr seltene, zu den Skelettdysplasien gehörende angeborene Erkrankung mit den Hauptkennzeichen einer Verbiegung der langen Röhrenknochen zusammen mit Kleinwuchs und Kamptodaktylie.[1][2]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...

Synonyme sind: Stüve-Wiedemann-Dysplasie; Schwartz-Jampel-Syndrom Typ 2, englisch findet sich häufig die Schreibung ohne Umlaute.

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Autoren der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1971, die deutsche Kinderärztin Annemarie Stüve und den Kinderarzt Hans-Rudolf Wiedemann.[3][4]

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Verbreitung

Die Häufigkeit ist nicht bekannt, die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[1] Die Erkrankung soll bei arabischen Patienten gehäuft auftreten.[5]

Ursache

Der Erkrankung liegen Mutationen im LIFR-Gen im Chromosom 5 am Genort p13.1 zugrunde.[6]

Hier liegt der Rezeptor des Leukämiehemmenden Faktors, durch die Mutationen kommt es zu geringerer Produktion von LIFR-Proteinen.[1]

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[2]

Als Komplikationen treten rezidivierende Fieberschübe oder Atemnot auf, die häufig bereits beim Neugeborenem zum Tode führen.

Ansonsten entwickelt sich eine Skoliose, es kommt zu Spontanfrakturen, verminderten Hornhaut- und Patellarsehnenreflexen und weiteren neurologischen Auffälligkeiten.[1]

Diagnose

Im Röntgenbild finden sich eine Verkürzung und metaphysäre Verbreiterung der langen Röhrenknochen, veränderte Substantia spongiosa, Verbiegung von Schienbein, Oberschenkelknochen und Oberarmknochen und eine Hypoplasie des Mittelgesichtes.[2][1]

Die Erfassung bereits im Mutterleib durch Feinultraschall ist möglich.[7][8]

Differentialdiagnose

Abzugrenzen sind:[1]

Literatur

  • Y. H. Chen, G. Grigelioniene, P. T. Newton, J. Gullander, M. Elfving, A. Hammarsjö, D. Batkovskyte, H. S. Alsaif, W. I. Kurdi, F. Abdulwahab, V. Shanmugasundaram, L. Devey, S. Bacrot, J. Brodszki, C. Huber, B. Hamel, D. Gisselsson, N. Papadogiannakis, K. Jedrycha, B. Gürtl-Lackner, A. S. Chagin, G. Nishimura, D. Aschenbrenner, F. S. Alkuraya, A. Laurence, V. Cormier-Daire, H. H. Uhlig: Absence of GP130 cytokine receptor signaling causes extended Stüve-Wiedemann syndrome. In: The Journal of Experimental Medicine. Band 217, Nummer 3, 03 2020, S. , doi:10.1084/jem.20191306, PMID 31914175, PMC 7062520 (freier Volltext).
  • M. Knipe, R. Stanbury, S. Unger, M. Chakraborty: Stuve-Wiedemann syndrome with a novel mutation. In: BMJ Case Reports. Bd. 2015, 2015, S. , doi:10.1136/bcr-2015-212032, PMID 26323980.
  • H. R. Wiedemann, A. Stüve: Stüve-Wiedemann syndrome: update and historical footnote. In: American journal of medical genetics. Bd. 63, Nr. 1, Mai 1996, S. 12–16, doi:10.1002/(SICI)1096-8628(19960503)63:1<12::AID-AJMG5>3.0.CO;2-U, PMID 8723080.
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Einzelnachweise

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