Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
The Mastermind
Filmdrama von Kelly Reichardt (2025) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
The Mastermind (dt. etwa: „Das Superhirn“) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Kelly Reichardt aus dem Jahr 2025. Der Heist-Movie spielt in den 1970er-Jahren in Neuengland und handelt von einem arbeitslosen Tischler, der einen Museumsdiebstahl verübt. Die Hauptrolle übernahm Josh O’Connor. Alana Haim, Hope Davis, John Magaro und Gaby Hoffmann ergänzten das Schauspielensemble. Das Werk wurde im Mai beim Filmfestival von Cannes uraufgeführt. Ein regulärer Kinostart in Deutschland und den USA fand Mitte Oktober 2025 statt.
Remove ads
Handlung
Zusammenfassung
Kontext
Massachusetts im Jahr 1970: Der Tischler JB Mooney ist arbeitslos. Um wieder an Geld zu gelangen, plant er einen Kunstraub durchzuführen. Mooney beschließt in einem örtlichen kleinen Kunstmuseum, vier Gemälde von Arthur Dove zu stehlen. Er heuert drei Komplizen an, damit er selbst nicht vor Ort sein muss, weil ihn die Belegschaft des Museums gut kennt. Am Tag des geplanten Diebstahls springt der Fahrer ab, weshalb er diese Aufgabe selbst übernimmt. Außerdem muss er auf die Kinder aufpassen und hat keine Ausrede, sich diesen zu entziehen. Er gibt seinen Kindern Bargeld, damit sie sich selbst beschäftigen können. Beim Überfall kommt es durch Gibson zum Waffeneinsatz, was Mooney weiter beunruhigt. Mooney versteckt die gestohlenen Gemälde anschließend auf dem Dachboden einer Scheune.
Nach seiner Rückkehr nach Hause findet Mooney dort Kriminalbeamte vor, die seine Ehefrau befragen. Gibson hat Mooney nach seiner Festnahme bei einem Banküberfall als Anführer des Kunstraubs bezeichnet. Mooney bestreitet jede Beteiligung und verweist auf seinen Vater, der Richter ist. Hickey, der andere Komplize, lockt Mooney zu einer organisierten Verbrechergruppe, die ihn dazu zwingt, den Aufenthaltsort der Gemälde preiszugeben.
Nachdem seine Verbindung zum Kunstraub öffentlich geworden ist, versteckt er sich anschließend im Norden des Bundesstaates bei seinen Collegefreunden Fred und Maude. Maude erkennt, dass Mooney beabsichtigt hatte, die Gemälde über ihren ehemaligen Kunstprofessor zu verkaufen, und fordert ihn auf, das Haus zu verlassen. Er reist weiter nach Ohio, wo er bei weiteren Bekannten Unterkunft sucht. Dort erfährt er jedoch, dass diese kurz zuvor umgezogen sind.
Mooney setzt seine Flucht nach Cincinnati fort, wo er eine Wohnung mietet. Nachdem er aus den Nachrichten erfahren hat, dass die Gemälde wiedergefunden und an das Museum zurückgegeben wurden, versucht er vergeblich, telefonisch finanzielle Unterstützung von seiner Ehefrau zu erhalten. Da ihm das Geld für eine Busfahrt nach Toronto fehlt, stiehlt er die Handtasche einer älteren Frau und flieht in eine Menschenmenge von Demonstranten gegen den Vietnamkrieg. Die Polizei löst die Versammlung gewaltsam auf, Mooney wird festgenommen und in einen Polizeiwagen gebracht.
Remove ads
Hintergrund
Zusammenfassung
Kontext

The Mastermind ist der neunte Spielfilm der preisgekrönten US-amerikanischen Regisseurin Kelly Reichardt, die auch für das Originaldrehbuch verantwortlich zeichnete. Für die Hauptrolle verpflichtete sie den britischen Schauspieler Josh O’Connor,[2] der einen ähnlichen Part bereits zuvor in der europäischen Koproduktion La chimera (2023) übernommen hatte.
Weitere tragende Rollen wurden mit Alana Haim,[3] und John Magaro besetzt.[4] Zum weiteren Schauspielensemble gehörten Hope Davis, Bill Camp, Gaby Hoffmann, Amanda Plummer, Eli Gelb, Cole Doman, Javion Allen, Matthew Maher und Rhenzy Feliz.[5] Bis auf Magaro, der in Reichardts vorangegangenen beiden Spielfilmen First Cow (2019) und Showing Up (2022) besetzt wurde, arbeitete Reichardt mit allen anderen Darstellern das erste Mal zusammen.
- Josh O’Connor (2024)
- Alana Haim (2022)
- John Magaro (2023)
- Hope Davis (2010)
- Bill Camp (2018)
- Gaby Hoffman (2015)
Die Vorproduktion begann ab Ende Juli 2024 in Ohio.[6] Die eigentlichen Dreharbeiten waren von Mitte Oktober bis Ende November desselben Jahres angesetzt. Als Kameramann fungierte Christopher Blauvelt, seit Auf dem Weg nach Oregon (2010) Reichardts langjähriger Weggefährte.[7]
Hinter dem Filmprojekt stehen die Produzenten Neil Kopp, Anish Savjani und Vincent Savino für Filmscience. Das Unternehmen hat seit Old Joy (2006) alle Spielfilme von Reichardt finanziell unterstützt. Mubi ist ebenfalls an der Finanzierung beteiligt. Der Streaminganbieter hatte bereits First Cow im Kino sowie online auf seiner Plattform vertrieben. Ebenfalls unterstützt wurde The Mastermind von der UTA Independent Film Group.[2] Um die internationalen Verwertungsrechte kümmert sich das Unternehmen The Match Factory.[5]
Erste Standbilder aus dem Film wurden Ende April 2025 veröffentlicht.[8]
Remove ads
Veröffentlichung
Die Weltpremiere von The Mastermind fand am 23. Mai 2025 als letzter Beitrag im Hauptwettbewerb des 78. Filmfestivals von Cannes statt.[9] In den folgenden Monaten wurde Reichardts Regiearbeit unter anderem in die Programme der Festivals von Busan, Deauville, London, Melbourne, New York, Rio de Janeiro, Sydney, Telluride, Tokio, Vancouver, Wien und Zürich aufgenommen.[10]
Ein regulärer Kinostart in Deutschland erfolgte am 16. Oktober 2025 im Verleih von Mubi, in den USA einen Tag später.[10] Der Streaminganbieter hatte sich die Rechte unter anderem für Nordamerika, das Vereinigte Königreich, Irland, Lateinamerika, Österreich, die Benelux-Länder, die Türkei und Indien gesichert.[5]
Rezeption
Zusammenfassung
Kontext
Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 80 von 100 möglichen Punkten, basierend auf mehr als einem Dutzend ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Das Echo der Rezensenten wurde mit „allgemein positiv“ („Generally Favorable“) eingestuft.[11] Von den 50 englischsprachigen Kritiken, die auf der Website Rotten Tomatoes nach der Premiere aufgeführt werden, erhielten 90 Prozent eine positive Bewertung („fresh“). Der dortige Konsens der Rezensenten befand, dass Regisseurin Kelly Reichardt mit The Mastermind „einen Heist-Film in ihrem eigenen lakonischen Tempo“ inszeniere. Das Werk sei „ein kontemplatives Krimidrama, das an Josh O’Connors müheloser Anschaulichkeit und einer üppigen Vintage-Ästhetik“ entlanggleite.[12] Noch bevor ein Kinostart publik wurde, hatte die Filmredaktion der Los Angeles Times Reichardts Regiearbeit Anfang Januar 2025 zu den „25 am meisten erwarteten Filmen“ des Jahres gezählt.[13]
Namhafte Kritiker wie Peter Bradshaw (The Guardian), Justin Chang (The New Yorker) oder Stephanie Zacharek (Time) lobten in ihren Rezensionen den Film. Der Brite Bradshaw vergab vier von fünf Sternen an The Mastermind und pries Reichardts Werks als „fesselnden, düsteren Heist Movie“ sowie die Hauptfigur des JB Mooney als „seltsam Updike-artige Figur“, der am Ende aber die „Selbsterkenntnis“ fehle. Der Titel des Films sei selbstverständlich ironisch gemeint. Der „ruhige, beobachtende Stil“ der Filmemacherin zeige „die demonstrativ schmucklose Realität“ und mache auf diese Weise „die außergewöhnlichen Ereignisse real und erschreckend“. Die „tristen Details“ von JBs katastrophaler Flucht nach dem Raubüberfall seien „ebenso relevant wie das Hauptereignis“. Christopher Blauvelts Kamera fange wie bei den vorherigen Werken Reichardts „erdige Farbtöne, bei kaltem, klarem Tageslicht [...] in [...] geschmacklosen, akzentfreien Stil“ ein. Auf dramatische Musik werde verzichtet und stattdessen „treffsicher [...] das Unglamouröse des Raubes herausgearbeitet“, erklärte Bradshaw. Er fühlte sich an Alonso Ruizpalacios’ Museo und Bart Laytons American Animals (beide 2018) erinnert, Hauptdarsteller Josh O’Connor ähnle seiner Figur aus La chimera (2023). Bradshaw blieb das Spiel von den Nebendarstellern Alana Haim und Bill Camp als „hervorragend“ in Erinnerung, kritisierte aber, dass Haim im Film „nicht genug zu tun“ bekäme.[14]
Justin Chang zählte The Mastermind zum siebtbesten Wettbewerbsfilm in Cannes und lobte ebenfalls die „exquisite Bodenständigkeit“ des Films, „in der kein Detail und keine Textur zu präzise sein kann und die Mechanismen des Genres sich im gemächlichen Rhythmus des realen Lebens entfalten“. Auch er stellte Leistungen von Haim und Camp sowie von Hope Davis, John Magaro und Gaby Hoffmann heraus.[15] Stephanie Zacharek zählte den Film zu den zwölf besten Beiträgen in Cannes. Sie ordnete Hauptdarsteller O’Connors Spiel als „wunderbar“ ein und pries sein „charmantes geheimnisvolles Lächeln“ an.[16]
Zu den wenigen kritischen Stimmen gehörte Ed Potton von der britischen Zeitung The Times, der nur zwei von fünf möglichen Sternen an The Mastermind vergab.[17] Er verließ die Kinovorstellung in Cannes mit einem „vagen Gefühl der Enttäuschung“. Reichardts Film sei „so entspannt, dass er fast schon nicht mehr“ existiere. Alles an dem Kunstdiebstahl sei „unzulänglich“ organisiert und „selten wirklich lustig“. Der „stets sehenswerte“ Josh O’Connor sowie seine Film-Ehefrau Alana Haim würden „verschwendet, während Anti-Vietnam-Proteste einen halbherzigen sozio-historischen Hintergrund“ bildeten.[18]
Remove ads
Auszeichnungen
Für The Mastermind erhielt Kelly Reichardt nach 2022 ihre zweite Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes. Der Film blieb unprämiert. Es folgten Einladungen in die Wettbewerbsprogramme weiterer Festivals.[19]
Remove ads
Weblinks
- Offizielle deutsche Website von MUBI
- The Mastermind im Festivalprogramm von Cannes (englisch/französisch)
- The Mastermind bei IMDb
- The Mastermind im Lexikon des internationalen Films
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads