Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Tobias Schramm

deutscher Orgelbauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Tobias Schramm (* 9. Oktober 1701 in Schandau; † 14. Oktober 1771 in Dresden[1]) war ein deutscher Instrumenten- und Orgelbauer.[2][3]

Leben und Werk

Zusammenfassung
Kontext

Wo Tobias Schramm den Orgelbau gelernt hat und wer seine Lehrmeister waren, ist unbekannt. Gesichert ist nur, dass er kein Schüler von Gottfried Silbermann war.[4] Schramm wuchs in Schandau auf, wo er 1701 als Sohn eines Elbeschiffers geboren worden war,[5][6] und erhielt am 10. Mai 1742[5] das Bürgerrecht von Dresden, wo er zeitlebens wohnen blieb.[7] In Dresden ist er ab 1749 als Stadtorgel- und ab 1766 als Hoforgelbauer nachweisbar.[8]

Schramm baute die 1749 geweihte Orgel der Schlosskirche Hubertusburg ursprünglich für die Kaiserkapelle in Dresden-Neustadt. Das Instrument wurde von der Kurfürstin Maria Josepha gestiftet und zu einem unbekannten Zeitpunkt umgesetzt. Die vergoldeten Verzierungen im Stil des Rokoko schuf wahrscheinlich der Hofbildhauer Johann Benjamin Thomae.[9] Die Orgel verfügt über 10 Register, die auf einem Manual und Pedal verteilt sind.[8] Für eine katholische Kirche vollkommen ungewöhnlich steht diese Orgel hoch über dem Altar.[8]

Unter Verwendung von Orgelteilen der wegen Baufälligkeit abgebrochenen alten Dresdener Frauenkirche baute Schramm eine neue Orgel mit wenigen Stimmen in der Auferstehungskirche im Dresdener Stadtteil Plauen.[10] Diese wurde im Mai 1746 geweiht.[10] 1813 wurde das Instrument bei der Schlacht um Dresden in Mitleidenschaft gezogen und geplündert.[10]

Tobias Schramm war der Vater des preußischen Hofcembalisten Johann Christian Schramm († 9. April 1796), dem Nachfolger von Carl Philipp Emanuel Bach. Ein weiterer Sohn mit Namen Johann August Schramm wurde im Jahr 1772 Hoforgelstimmer in Dresden und ist in dieser Tätigkeit bis 1780 nachweisbar. Sein Bruder Johann Gottlieb Schramm war Berliner Instrumentenbauer, dessen Werkstatt von seinem Sohn Carl Ludwig Schramm übernommen wurde.[1]

Remove ads

Werkliste

Weitere Informationen Jahr, Ort ...
Remove ads

Literatur

  • Schramm, Tobias (Orgelbauer). In: Ernst Ludwig Gerber: Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler. Band 4. Leipzig 1814, S. 117.
  • Schramm, Tobias. In: Gustav Schilling: Musikalisches Conversations-Handlexikon. Enthaltend die vollständige Erklärung aller musikalischen Realien, wie zugleich die Biographien aller um die Tonkunst nur irgend verdienter oder sich darin ausgezeichneter Personen, Componisten, Virtuosen, Sänger, Schriftsteller etc. Band 2. Neue Buch- und Kunsthandlung, Bad Mergentheim 1842, S. 413.
  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 2: Sachsen und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-921140-92-5, S. 352.

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads