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United Nations Disengagement Observer Force
UN-Truppen auf den Golanhöhen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) ist ein Truppenkontingent, das aufgrund der Resolution 350 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 31. Mai 1974 auf die Golanhöhen entsandt wurde. Es ist eine der am längsten andauernden Missionen der Vereinten Nationen. Dem Beschluss ging ein Entflechtungsabkommen zwischen Syrien und Israel voraus, das am selben Tag in Genf geschlossen worden war. Syrien beansprucht das Gebiet und zählt es zu seinem Gouvernement Quneitra, dessen gleichnamiger Hauptort im Gebiet liegt und größtenteils zerstört ist.
Ihre Aufgabe ist das Überwachen dieses Abkommens in einem 235 km² großen Gebiet, das zwischen den von Israel besetzten Golanhöhen und dem restlichen syrischen Staatsgebiet liegt. Das Gebiet ist bewohnt und wird durch die syrische Polizei behördlich überwacht. Die größte und bekannteste Stadt in diesem Gebiet ist das zerstörte Quneitra. Das UNDOF-Hauptquartier befand sich bis 1994 in Damaskus, danach im Camp Faouar (bei Amret al Faouar).
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Beteiligte Länder
Zusammenfassung
Kontext
Truppenstellende Staaten (Stand: Juli 2023)
Nepal: 415 Soldaten[2]
Indien (seit 2006): 222 Soldaten[2]
Uruguay (seit 2019): 210 Soldaten[2]
Fidschi (seit 2013): 147 Soldaten[2][3][4]
Irland[5]: 135 Soldaten[2]
Tschechien[5]: 4 Soldaten[2]
Ghana[5]: 4 Soldaten[2]
Bhutan[5]: 3 Soldaten[2]
Sambia: 3 Soldaten[2]
Argentinien: 1 Soldat[2]
Australien: 1 Soldat[2]
Niederlande: 1 Soldat[2]
Ehemalige truppenstellende Staaten
Peru 1974–1975
Kanada 1974–2006
Polen 1974–2009
Österreich 1974–2013[6]; (siehe auch: UNDOF Ausbatt)
Iran 1975–1979
Finnland 1979–1993
Japan 1996–2013
Slowakei 1998–2008
Kroatien 2008–2013
Philippinen 2009–2014[7]
Die Stärke der UNDOF umfasste Ende Juni 2010 fast 1100 Personen, davon 1.037 Soldaten. Die größten Truppenkontingente kamen zu dieser Zeit aus Österreich mit 375, von den Philippinen mit 344, aus Indien mit 190 und aus Kroatien mit 95 Soldaten.
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Force Commander
Zusammenfassung
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Kommandierende Offiziere waren:[8]
- Oberst des Generalstabsdienstes bis 30. Nov. 1979.
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Auswirkungen des syrischen Bürgerkriegs
Zusammenfassung
Kontext
Im September 2012 ließen Österreicher der UNDOF-Truppe nach Presseangaben von 2018 eine syrische Polizei-Patrouille wissentlich in einen Hinterhalt fahren. Neun syrische Polizisten seien dabei nach dem Pressebericht getötet worden. Die Österreicher hatten offenbar ein Video aufgenommen, das später der Presse zugespielt wurde. In dem Video ist zu sehen, wie die UNO-Soldaten zuvor mit den syrischen Polizisten sprechen und sie ohne Warnung weiterfahren lassen.[14]
Die vom österreichischen Verteidigungsminister Mario Kunasek eingesetzte Untersuchungskommission, die den Vorfall aufklären und die Frage beantworten sollte, ob sich die Soldaten ihrem Auftrag entsprechend verhalten haben oder das Blutbad hätten verhindern müssen, kam allerdings zu dem Schluss, dass das Verhalten der Soldaten der für sie geltenden Auftragslage entsprach und dass die Blauhelme die später erschossenen syrischen Polizisten demnach nicht hätten warnen dürfen.[15]
Aufgrund des seit 2011 andauernden syrischen Bürgerkrieges hatten sich die UNDOF-Einheiten 2016 bereits größtenteils auf die israelische Linie („Alpha“) zurückgezogen. Eine Rückkehr in die Pufferzone (bis zur „Bravo“-Linie) wird angestrebt und seitens Israel (das sich im innersyrischen Konflikt neutral verhält) und der syrischen Regierung unterstützt.[16]
Anfang April 2018 begannen nach israelischen Beobachtungen syrische Regierungstruppen schwere Waffen in die entmilitarisierte Zone zu verlegen. Panzer und Artillerie seien demnach zusammengezogen worden, um Rebellen an der syrischen Südgrenze anzugreifen, die noch am Golan und in Darʿā Gebiete halten.[17]
Seit dem 2. August 2018 sind in der Pufferzone erstmals seit vier Jahren wieder Soldaten der UN-Friedenstruppen im Einsatz. Russland hat in der Region zudem acht Beobachtungsposten errichtet.[18]
Literatur
- Erwin A. Schmidl: Im Dienste des Friedens – Die österreichische Teilnahme an Friedensoperationen seit 1960, austria medien service, Graz, 2001. ISBN 3-85333-066-5. S. 43 ff. Onlineversion
Weblinks
Commons: United Nations Disengagement Observer Force – Sammlung von Bildern
- Offizielle UNDOF-Website (englisch, mit Hintergründen, Fakten, Karten usw.)
Einzelnachweise
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