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Unterstinkenbrunn
Gemeinde im Bezirk Mistelbach, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Unterstinkenbrunn ist eine Gemeinde mit 560 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich. Von 1972 bis Ende 1994 war Unterstinkenbrunn Teil der kurzlebigen Gemeinde Gartenbrunn.
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Geografie
Unterstinkenbrunn liegt im Weinviertel am südlichen Rande des Laaer Beckens in einer Höhe von rund 200 Meter über dem Meer. Die Fläche der Gemeinde umfasst 9,42 Quadratkilometer. Davon sind 88 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 1 Prozent der Fläche ist bewaldet.[2]
Aus dem Stinkebrunnen im Ort, aufgrund dessen die Gemeinde ihren Namen hat, fließt Wasser, das im tonig-sandigen Boden der Laa-Formation mit zweiwertigem Eisen (Fe2+) angereichert wurde und beim Austritt mit dem Sauerstoff der Luft zu dreiwertigem Eisen (Fe3+) oxidiert. Dadurch hat das Wasser einen tintigen Geschmack und die Austrittsstelle wird großflächig mit einer roten Rostschicht überzogen.
Gemeindegliederung
Es gibt nur die Katastralgemeinde Unterstinkenbrunn. Einziger weiterer Ortsteil ist Lehmgrube.
Die Gemeinde gehört zur Kleinregion Land um Laa.
Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurde zum 1. Jänner 1972 Gaubitsch und Unterstinkenbrunn zur Gemeinde Gartenbrunn vereinigt. Mit 1. Jänner 1995 wurde die Zusammenlegung rückgängig gemacht.[3]
Nachbargemeinden
Laa an der Thaya | ||
![]() |
||
Stronsdorf | Gaubitsch |
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Erstmals wurde Unterstinkenbrunn 1147 in einer Schenkungsurkunde des Bistums Passau erwähnt.[4]
Die Geschichte des Schlosses Unterstinkenbrunn reicht in das 14. Jahrhundert zurück. Stephan von Stinkenbrunn scheint 1340 urkundlich auf.[5]
In den Jahren 1679–1713 wütete in Unterstinkenbrunn die Pest.[4]
Schloss und Herrschaft Unterstinkenbrunn war bis 1822 in Besitz der Grafen von Sinzendorf, deren Wappen über dem Eingang zum Schloss angebracht wurde. Die Herrschaft gestattete 1727 zehn Familien den Bau von Kleinhäusern, gewährte Bauhilfen und drei Freijahre.
1804 wurde die Volksschule gegründet und gebaut.[4]
Im Jahr 1822 ging Schloss und Herrschaft Unterstinkenbrunn bis in das Jahr 1933 in den Besitz derer von Reuß-Köstritz über. In den Jahren 1832, 1855 und 1866 beherrschten Choleraepidemien das Schicksal der Menschen. Große Brände richteten in den Jahren 1814, 1863 und 1866 verheerende Schäden an. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde zwischen 1861 und 1863 erbaut. 1888 wurde die Freiwillige Feuerwehr Unterstinkenbrunn gegründet.
Durch Friedrich Six, Domherr zu St. Stephan zu Wien, ist die Gemeinde in den Besitz eines Kinderheimes gelangt. Der Bau dieses Heimes begann im Jahr 1904 und endete 1905. Die Führung des Kindergartens oblag bis 1994 den Orden der Schwestern von St. Joseph und wird nunmehr durch das Land Niederösterreich mit diplomierten Kindergärtnerinnen betreut.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 598 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 593 Einwohner, 1981 637 und im Jahr 1971 689 Einwohner.
Unterstinkenbrunn: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1869 | 573 | |||
1880 | 607 | |||
1890 | 602 | |||
1900 | 634 | |||
1910 | 734 | |||
1923 | 749 | |||
1934 | 773 | |||
1939 | 748 | |||
1951 | 752 | |||
1961 | 728 | |||
1971 | 689 | |||
1981 | 637 | |||
1991 | 593 | |||
2001 | 598 | |||
2011 | 565 | |||
2021 | 548 | |||
2025 | 560 | |||
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 |


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Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Unterstinkenbrunn
- Katholische Pfarrkirche Unterstinkenbrunn Hll. Peter und Paul
- Skulptur „Grosses Zwiebelchen“ von Leo Schatzl (2007) im Kreisverkehr beim Friedhof,[6] einer der Schauplätze im Film „Andrea lässt sich scheiden“ von Josef Hader.[7]
- Die rund 400 m südlich des Ortes gelegene Loamgrui (Lehmgrube) ist ein Ensemble von Weinkellern, die – anders als in einer Kellergasse – dorfartig, zum Teil in einer Geländesenke, angeordnet sind. Die Loamgrui dient heute als Schauplatz verschiedener Veranstaltungen.

Wirtschaft
Nach der Erhebung 1999 gab es 48 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Im Jahr 2001 verzeichnete Unterstinkenbrunn 23 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten. Nach der Volkszählung 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort 259. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,48 %.
Öffentliche Einrichtungen
In Unterstinkenbrunn befindet sich ein Kindergarten.[8]
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
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Bürgermeister
- bis 2005 Josef Koudela (ÖVP)
- seit 2005 Matthias Hartmann (ÖVP)[15]
Wappen
Am 10. Oktober 2010 wurde der Gemeinde Unterstinkenbrunn von Landeshauptmann Erwin Pröll das Gemeindewappen verliehen. Dieses besteht aus grünem Hintergrund (soll Landwirtschaft symbolisieren), blau-gelb(gold)en Wellen (symbolisiert eine Schwefelquelle) und zwei gekreuzten Schlüsseln (Patrozinium von Peter und Paul).[4]
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Persönlichkeiten
- Franz Hiller (* 1948), Landwirt und Landtagsabgeordneter
- Josef Kraft (1879–1945), Archivar und Heimatforscher
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 270 (Stinkenbrunn (Unter-) – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
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Weblinks
Commons: Unterstinkenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Unterstinkenbrunn in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31652 – Unterstinkenbrunn. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Schloss Unterstinkenbrunn. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
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Einzelnachweise
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