Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Verdabbio
Dorf im Kanton Graubünden, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Verdabbio ist eine Ortschaft in der Gemeinde Grono im italienischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Graubünden. Bis zum 31. Dezember 2016 war sie eine selbständige politische Gemeinde.
Remove ads
Geographie


Das Dorf liegt auf einer Terrasse zwischen dem Ria di Val di Cama und dem Piz Duna auf der rechten Seite des Misox rund 300 Höhenmeter über dem Talgrund. Der Weiler Valdort
(509 m ü. M.) liegt östlich unterhalb des Dorfs. Verdabbio umfasste auch den Ortsteil Piani di Verdabbio
(370 m ü. M.), welcher sich eineinhalb Kilometer nordöstlich des Dorfs in der Talsohle westlich der Moesa befindet. Verdabbio wurde durch die Gemeinde Cama in zwei Teile zerschnitten. Der Hauptteil Verdabbios mit dem Dorfkern und Piani di Verdabbio liegt am rechten Talabhang des Misox, während sich der andere Teil mit dem Val di Cama
, einem linken Seitental des Misox, das sich in höherer Lage auf der linken Talseite befindet. Die Ostgrenze von Verdabbio ist gleichzeitig die Landesgrenze zu Italien.
Vom gesamten Gemeindegebiet von 1311 ha sind 814 ha (62,1 %) bewaldet und 418 ha (31,9 %) Gebirge. Bloss 64 ha sind landwirtschaftlich nutzbar und fünfzehn Hektaren sind Siedlungsfläche.
Remove ads
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1203 unter dem damaligen Namen Vertabio. Im Föhrenwald oberhalb des Dorfs wurde einer der grössten Schalensteine der Schweiz gefunden. Anlässlich der Verleihung etlicher Alpen im Rheinwald (1301) werden ein Andricus von Verdabbio, dann Albertus, Sohn des Herrn Marcoardus de Verdabbio genannt. Es scheint sich um ein Edelgeschlecht zu handeln, das ursprünglich von Verdabbio stammte und später in Misox lebte. Das Dorf gehörte zur zweiten Squadra des Gerichts Roveredo, das mit Misox und Calanca ein Hochgericht des Oberen Bundes bildete. In Bellinzona kauft es sich 1524 von jeder Zehntverpflichtung gegenüber Franz von Sacco-Norantola los, ebenso 1561 von den Zehntrechten des Giacomo de Sacco in Roveredo. Seit 1851 gehörte die Gemeinde zum Kreis Roveredo.[1]
Verdabbio gehörte zum Vikariat Roveredo. Die 1219 erstmals erwähnte Pfarrkirche San Pietro wurde im 17. Jahrhundert erweitert. Während Jahrhunderten ernährte sich die Bevölkerung von der Landwirtschaft oder wanderte aus, als Händler nach Deutschland, als Flachmaler nach Frankreich oder als Glaser in verschiedene europäische Länder. 1836 entstand in Piani di Verdabbio eine heute stillgelegte Eisenhütte, die Società a Marca-Schenardi e Comp., die zuerst Werkzeuge, unter anderem Sensen und Sicheln, herstellte und im 20. Jahrhundert Geräte aus Stahl für den Strassenbau und die Nutzung der Wasserenergie in der Region lieferte.[2]
Auf den 1. Januar 2017 fusionierten Verdabbio und Leggia mit Grono.
Remove ads
Wappen
| Blasonierung: «In Rot eine gestürzte goldene (gelbe) Spitze, belegt mit einer blauen Traube» | |
|
Die gestürzte Spitze in den Farben der Freiherren von Sax steht für den Anfangsbuchstaben des Gemeindenamens, während die Traube auf den Weinbau verweist. |
Bevölkerung
Die Bevölkerung spricht eine lombardische Mundart und Italienisch. Im 19. Jahrhundert wanderten zahlreiche Einwohner nach Kalifornien, Australien und Belgien aus. Von den Ende 2004 163 Bewohnern waren 145 (88,96 %) Schweizer Staatsangehörige.
Remove ads
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Grono-Verdabbio ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Sehenswürdigkeiten

Die drei Gotteshäuser der Gemeinde sind die interessantesten Gebäude des Orts:
- die Pfarrkirche San Pietro, welche 1631 im Barockstil erbaut wurde und auf einem älteren Fundament ruht[3][4]
- die Betkapelle Santa Madonna Addolorata aus dem gleichen Jahrhundert[3]
- die Kirche Santa Maria Immacolata im Ortsteil Valdort[3]
Sehenswert sind ausserdem:
Remove ads
Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
- Paul Gillardon: Verdabbio. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 7, Ungelt – Villarvolard. Attinger, Neuenburg 1921, S. 221 (Digitalisat).
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 504.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.
- Cesare Santi: Verdabbio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Juni 2017.
- Verschiedene Autoren: Buseno. In: Storia dei Grigioni. 3 Bände. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2000.
Remove ads
Weblinks
Commons: Verdabbio – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads



