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Webern (Modautal)

Ortsteil von Modautal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Webern ist ein Ortsteil der Gemeinde Modautal im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

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Geographie

Webern liegt im vorderen Odenwald im Johannisbachtal, ca. 15,5 km südöstlich von Darmstadt. Die Siedlung besitzt keinen Ortscharakter liegt in doppelseitiger Tallage.[2] Das Dorf liegt in der Gemarkung des Ortsteils Klein-Bieberau[3] und bildet mit ihm einen Ortsbezirk.
Aus den früheren Steinbrüchen stammt der Granit, der beim Bau des Reichstags in Berlin verwendet wurde.

Geschichte

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Ortsgeschichte

Das Dorf wurde, soweit bekannt, im Jahre 1392 erstmals als Weweren urkundlich genannt. Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Wewern (1403), Webern (1424) und Weberen (1457).

Im Jahr 1392 hatte Werner Kalb von Reinheim Güter von Graf Eberhard von Katzenelnbogen zu Lehen.
Im Jahr 1489 belehnte Landgraf Wilhelm von Hessen Philipp Kalb von Reinheim mit den Lehen zu Webern.
Im 16. Jahrhundert steht das Dorf den Junkern Mopach, Kalb und Meisenbug zu, der Landgraf von Hessen aber hat die hohe und centbare Obrigkeit, auch Gebot und Verbot.[2]

Webern lag im Gerichtsbezirk der Zent Oberramstadt. Die Zent war in sogenannte „Reiswagen“ eingeteilt, denen jeweils ein Oberschultheiß vorstand, die dem Zentgrafen unterstellt waren. Dieser Bezirk hatte einen Frachtwagen (Reiswagen) einschließlich Zugtieren und Fuhrknechten für Feldzüge bereitzustellen. Webern gehörte zum „Brandauer Reiswagen“, dem auch noch die Orte Brandau, Neunkirchen, Allertshofen, Hoxhohl, Herchenrod, Lützelbach, Ernsthofen, Neutsch und Klein-Bieberau angehörten. Die gesamte Zent Oberramstadt war dem Amt Lichtenberg zugeteilt. Diese Einteilung bestand noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.[4]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Webern:

„Webern (L. Bez. Reinheim) luth. Filialdorf; liegt 214 St. von Reinheim, hat 8 Häuser und 77 luth. Einw., unter welchen sich 4 Bauern und 5 Gewerbsleute befinden. Hier waren die Kalben, Meisebug und Mosbach Vogtei- oder Gerichtsherrn.“[5]

Am 1. April 1952 wurde Webern vom Landkreis Dieburg in den Landkreis Darmstadt umgegliedert.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Am 1. September 1959 kam der Ort zur Gemeinde Klein-Bieberau und mit dieser am 1. Januar 1977 im Zuge der Gebietsreform in Hessen zur Gemeinde Modautal.[6][7] Für Webern wurde zusammen mit Klein-Bieberau ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Webern angehört(e):[2][9][10]

Gerichtszugehörigkeit

Webern gehörte zum Zentgericht Oberramstadt. In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg wurde das „Hofgericht Darmstadt“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen. Damit war für Webern das Amt Lichtenberg zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Zentgerichte hatten damit ihre Funktion verloren.

Mit Bildung der Landgerichte im Großherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Lichtenberg das Gericht erster Instanz, zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt. Es folgten:[2]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011 in Webern 174 Einwohner. Darunter waren 12 (6,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 90 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 51 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]

Einwohnerentwicklung

 1629:05 Hausgesesse[2]
 1806:67 Einwohner, 8 Häuser[11]
 1829:77 Einwohner, 8 Häuser[5]
 1867:53 Einwohner, 9 Häuser[14]
Webern: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020
Jahr  Einwohner
1791
 
50
1800
 
52
1806
 
67
1829
 
77
1834
 
87
1840
 
80
1846
 
72
1852
 
59
1858
 
64
1864
 
65
1871
 
53
1875
 
45
1885
 
50
1895
 
49
1905
 
56
1910
 
43
1925
 
44
1939
 
51
1946
 
82
1950
 
85
1956
 
83
1970
 
76
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2007
 
166
2010
 
175
2011
 
174
2015
 
166
2020
 
170
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; 1791[15]; 1800[16]; Gemeinde Modautal[17]; Zensus 2011[13]

Politik

Für die Orte Klein-Bieberau und Webern besteht ein gemeinsamer Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinden Klein-Bieberau und Webern) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2016 ist Jürgen Schmidt Ortsvorsteher.[18]

Literatur

Commons: Webern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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