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Wilhelm Neveling
deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wilhelm Neveling (* 15. März 1908 in Berlin; † 20. März 1978 in Kiel[1]) war ein deutscher Architekt.

Leben und Werk
Zusammenfassung
Kontext

Neveling studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und danach Architektur an der Technischen Hochschule Berlin.[2] Hier wurde er Mitglied des Corps Berolina.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Neveling 1945 in Kiel-Holtenau aus der britischen Kriegsgefangenschaft entlassen. Nach einer Anstellung im Architekturbüro Otto Schnittger war Neveling seit 1949 als freischaffender Architekt in Kiel tätig.[2] In dieser Tätigkeit hatte er nach dem Zweiten Weltkrieg einen bedeutenden Anteil am Wiederaufbau der Stadt Kiel.
Zu seinen Werken in Kiel zählen das Howe-Haus in der Holstenstraße (1949), die Ostseehalle aus dem Jahr 1951, der Neubau der Industrie- und Handelskammer, das Auditorium maximum der Universität (zusammen mit dem Landesbauamt Kiel II),[3] das Gebäude des schleswig-holsteinischen Sozialministeriums (mit Bernhard Voß und Landesbauamt Kiel I),[4] die Anlagen am Oslokai und die Neugestaltung des Alten Marktes 1972.[5] Dieses Projekt wurde anfänglich in Fachkreisen sehr positiv aufgenommen[6] mittlerweile jedoch auch als Fehlplanung gewertet, weil es, so eine der jüngeren Kritiken, die historische Raumstruktur zerstört hätte und den öffentlichen Platz völlig der geschäftlichen Nutzung untergeordnet hätte.[7]
Außerhalb Kiels entstanden nach seinen Plänen unter anderem das Kurmittelhaus in Lübeck-Travemünde, die inzwischen abgerissene Filiale der Landesbank Schleswig-Holstein (heute HSH Nordbank) in Lübeck, das Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand und die Rhein-Mosel-Halle in Koblenz.
Auch als Erbauer von Dorfkirchen machte er sich einen Namen. Nach seinem Entwurf für das Kapellenbauprogramm entstanden in der 1960er Jahre mehrere Kapellen als zusätzliche Gottesdienstorte in Landgemeinden, deren Bevölkerung durch den Zuzug aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stark gewachsen war.[8]

Neveling war Mitglied im Bund Deutscher Architekten.[1]
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Auszeichnungen
- 1936: Schinkelpreis.
- 1965: Kulturpreis der Stadt Kiel
Bauwerke (Auswahl)
- Howe-Haus (Mitte, 1949)
- Ostseehalle (1951)
- Mietwohnungsblock in der Falckstraße (1953/54)
- Ehemaliges Sozialministerium (um 1963)
- Rhein-Mosel-Halle in Koblenz (1964)
- Nordhof des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand (1961)
- Glockenturm der Vicelinkirche (1965)
- Industrie- und Handelskammer zu Kiel (1970]
- Audimax der Universität Kiel (1969)
- Alter Markt (1972)
- Christian-Albrechts-Platz (1972)
Literatur
- Wilhelm Neveling Berolinae †. In: Die Wachenburg, Band 26 (1978), S. 113 f.
- Astrid Hansen, Heiko K. L. Schulze: „Zur Segelolympiade der Welt zeigen, welcher Wille zur Neugestaltung die Stadt belebt …“ Die Bebauung des Kieler Marktplatzes von 1972. In: DenkMal! Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein, Band 15 (2008), S. 17–41 (PDF; 690 KB).
- Jürgen Jensen: Kiel im Wirtschaftswunder auf Pressefotos von Friedrich Magnussen. Aufbruch – Glanz – Krise. Mit einem Beitrag von Karl Rickers. (= Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Sonderveröffentlichung Band 20). Wachholtz Verlag, Neumünster 1987, ISBN 3-529-02689-1.
- Alice Kriegel: Wilhelm Neveling (1908–1978). Architektur der Zweiten Moderne in Schleswig-Holstein. In: Klaus Gereon Beuckers, Ulrich Schneider (Hrsg.): Moderne am Meer II. Künstlerische Positionen im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein. Imhof, Petersberg 2025, S. 215–233.
- Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Wachholtz , Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-02556-3, Lemma Neveling, Wilhelm, S. 256–257.
- Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3, Lemma Wiederaufbau, S. 409–412.
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Einzelnachweise
Weblinks
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