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Wilsbach

Ortsteil von Bischoffen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wilsbach
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Wilsbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Bischoffen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis und hat etwa 400 Einwohner.

Schnelle Fakten Gemeinde Bischoffen ...
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Geographische Lage

Wilsbach liegt innerhalb des Niederweidbacher Beckens im Süden des Naturparks Lahn-Dill-Bergland. Nachbarorte sind Rodenhausen im Nordnordosten, Seelbach und Rollshausen im Nordosten, Weipoltshausen im Osten, Kirchvers im Ostsüdosten, Frankenbach im Südosten, Erda im Süden, Mudersbach im Westsüdwesten, Niederweidbach im Westen, Roßbach im Nordwesten und Oberweidbach im Nordnordwesten. Östlich des vom ostnordöstlichen Aar-Zufluss Wilsbach durchflossenen Dorfs liegt die Erhebung Tragwurst (295 m).

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Geschichte

Zusammenfassung
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Evangelische Kirche

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wilsbach erfolgte im Jahr 1285 unter dem Namen Wilrispach. Weitere Erwähnungen erfährt der Ort 1343/47 als Welrspach, 1403 als Willerspach und 1548 als Wilssbach.[2] Im 19. Jahrhundert taucht die Bezeichnung Wilsbach nebst der Hankelsburg[3] auf.

Eine Kirche wurde im Jahr 1569 erbaut und Wilsbach erhielt einen eigenen Pfarrer. Fortan gehörte der Ort zu den Pfarreien Erda (1577–1813), Niederweidbach (1813–1827) und Königsberg (1827–1838). Seit 1838 ist Wilsbach selbstständige Pfarrei. Das Pfarrhaus wurde 1842 errichtet und beherbergte seit 1858 ebenfalls die Dorfschule.[4]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Wilsbach:

„Wilsbach (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialdorf; liegt 2 St. von Gladenbach, hat 54 Häuser und 348 Einwohner, die außer 4 Juden evangelisch sind, und ist ein armer Ort. – In ältern Zeiten findet sich ein Gau Erdahe, Erdehe, der seinen Namen von dem Bache Erda führte, und einen Untergau des Niederlahngau ausmachte. Von den vielen Orten, die aus diesem Gau benannt werden, sind die meisten nicht mehr vorhanden. Aber ein Giselbrechtehusen, dessen etwas veränderter Namen, Gilbertshausen, noch fortdauert, lag zwischen Wilsbach und Frankenbach. Wilsbach kam durch den Hauptvergleich vom 30. Oktober 1629 ausschließend an Hessen.“[5]

Gebietsreform

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Juli 1974 die Gemeinden Bischoffen, Niederweidbach, Oberweidbach und Wilsbach kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Bischoffen zusammengeschlossen.[6] Bereits am 1. April 1972 wurde die Gemeinde Roßbach in die Gemeinde Niederweidbach eingegliedert.[7] Auf Grund ihrer geographischen Lage und wirtschaftlichen Orientierung wurde die Gemeinde Bischoffen ebenfalls zum 1. Juli 1974 dem Landkreis Wetzlar zugeordnet und ging mit diesem am 1. Januar 1977 in den Lahn-Dill-Kreis über.[8] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke errichtet.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wilsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][9][10]

Gerichte seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Wilsbach das „Amt Königsberg“ zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.

Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übergingen. „Landgericht Gladenbach“ war daher von 1821 bis 1866 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Wilsbach zuständig war.

Nach der Abtretung des Kreises Biedenkopf an Preußen infolge des Friedensvertrags vom 3. September 1866 zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Preußen wurde der Landgerichtsbezirk Gladenbach preußisch.[17] Im Juni 1867 erging eine königliche Verordnung, die die Gerichtsverfassung im vormaligen Herzogtum Nassau und den vormals zum Großherzogtum Hessen gehörenden Gebietsteilen neu ordnete. Die bisherigen Gerichtsbehörden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster, Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden.[18] Im Zuge dessen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Landgerichts in Amtsgericht Gladenbach. Die Gerichte der übergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Dillenburg und das Appellationsgericht Wiesbaden.[19] Aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes 1877 kam es mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 zum Wechsel des Amtsgerichts in den Bezirk des neu errichteten Landgerichts Marburg.[20]

Vom 1. Oktober 1944[21] bis 1. Januar 1949[22] gehörte das Amtsgericht Gladenbach zum Landgerichtsbezirk Limburg, danach aber wieder zum Landgerichtsbezirk Marburg. Am 1. Juli 1968 erfolgte die Aufhebung des Amtsgerichts Gladenbach[23], welches fortan nur noch als Zweigstelle des Amtsgerichts Biedenkopf fungierte.[24] Am 1. November 2003 wurde diese Zweigstelle schließlich aufgelöst.[25] Mit dem Wechsel von Wilsbach 1974 in den Kreis Wetzlar erfolgte auch die Zulegung zum Bereich des Amtsgerichts Wetzlar. Die übergeordneten Instanzen sind jetzt das Landgericht Limburg, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

 1577:028 Hausgesesse
 1677:025 Hausgründe; 25 Männer, 3 Neumänner, 3 Beisassen, 7 junge und ledige Mannschaften
 1742:069 Haushalte
 1791:261 Einwohner[13]
 1800:262 Einwohner[26]
 1806:339 Einwohner, 53 Häuser[15]
 1829:348 Einwohner, 54 Häuser[5]
Wilsbach: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019
Jahr  Einwohner
1791
 
261
1800
 
262
1806
 
339
1829
 
344
1834
 
315
1840
 
325
1846
 
342
1852
 
313
1858
 
301
1864
 
286
1871
 
265
1875
 
325
1885
 
288
1895
 
263
1905
 
252
1910
 
253
1925
 
288
1939
 
308
1946
 
424
1950
 
398
1956
 
329
1961
 
324
1967
 
342
1970
 
365
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
428
2015
 
427
2019
 
425
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2][1]; 2015: web archiv ;Zensus 2011[27]

Religionszugehörigkeit

1829:344 evangelische, 4 jüdische Einwohner[5]
1885:288 evangelische (= 100 %) Einwohner[2]
1961:311 evangelische (= 95,99 %), 13 katholische (= 4,01 %) Einwohner[2]

Erwerbstätigkeit

1867:Erwerbspersonen: 59 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 4 Gewerbe und Industrie, 1 Gesundheitspflege, 1 Gemeindeverwaltung.[2]
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Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Wilsbach

Naturdenkmäler

  • Zigeunereiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,90 m (2017).[28]

Politik

Ortsbeirat

Wilsbach verfügt über einen dreiköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist der Ortsvorsteher Thorsten Lange.[29]

Wappen

Am 26. April 1957 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[30]

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Wappen von Wilsbach
Blasonierung: „In Blau ein goldener sechsstrahliger Stern, in dessen Winkeln sechs bestielte silberne Blüten mit je zwei Blättern stehen.“
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Persönlichkeiten

Commons: Wilsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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