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Wundschuh

Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wundschuh
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Wundschuh ist eine österreichische Gemeinde in der Steiermark, im Bezirk Graz-Umgebung mit 1684 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) auf einer Fläche von 12,89 km².

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
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Innenansicht mit Altar der Pfarrkirche „hl. Nikolaus“.
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Der Pfarrhof steht unter Denkmalschutz.
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Das Neuschloss in Wundschuh südöstlich des Ortsgebiets.
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Das Westportal der Umfriedung des Schlosses.
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Geografie

Geografische Lage

Wundschuh liegt im Grazer Feld am Kaiserwald. Die Gemeinde befindet sich ca. 12 km südlich der Landeshauptstadt Graz. Im Westen des Gemeindegebietes befinden sich die Wundschuher Teiche, wichtigste Fließgewässer sind der Poniglbach und der Laabach.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2023[2]) Kasten (609,3 ha) und Wundschuh (669,41 ha) sowie aus folgenden Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2025[3]):

  • Forst (137)
  • Gradenfeld (188)
  • Kasten (411)
  • Ponigl (139)
  • Wundschuh (809)

Nachbargemeinden

Premstätten Premstätten Kalsdorf bei Graz
Dobl-Zwaring Thumb Werndorf
Dobl-Zwaring Wildon Wildon

Geologie

Wundschuh liegt wie die Nachbargemeinde Kalsdorf und die ehemalige Gemeinde Weitendorf im Einzugsgebiet ehemaliger Vulkane, die im Miozän vor ca. 10 Mio. Jahren aktiv waren. Sie sind an der Erdoberfläche nicht erkennbar, aber bei einer Bohrung wurde bereits in einer Tiefe von 33 bis 35 m das vulkanische Gestein Andesit gefunden.[4] Es wird dem Vulkanmassiv Weitendorf/Wundschuh zugerechnet.[5][6]

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die erste Kirche in Wundschuh dürfte um 1100 gebaut worden sein. Das früheste Schriftzeugnis ist von 1230 und lautet „Wrmscah“. Der Name geht auf althochdeutsch wurm (Kriechtier) und skahho (einzeln stehendes Waldstück, siehe -schuh) zurück und bedeutet Schlangenwald. Der Flurname ging auf die Siedlung über.[7] Der Volksglaube, dass ein gewisses Schuhwerk gegen Schlangenbisse den Namen begründete, ist nicht zutreffend. In einer so gefährlichen Gegend hätte man nicht gesiedelt. Das Zweitglied -schach hat sich zu -schuh dissimiliert, so wie in Heimschuh oder Kreuzschuh auch geschehen, ohne etwas mit Schuhen tun zu haben.

Das Gemeindegebiet gehörte zur Herrschaft von Neuschloß. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.

Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark. 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Wundschuh: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
 
907
1880
 
925
1890
 
848
1900
 
864
1910
 
919
1923
 
966
1934
 
990
1939
 
981
1951
 
1.081
1961
 
1.029
1971
 
1.099
1981
 
1.175
1991
 
1.302
2001
 
1.397
2011
 
1.515
2021
 
1.645
2024
 
1.661
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Historische Landkarten

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zusammenfassung
Kontext

Museen

Das Bauernmuseum Erlebnishof Reczek ist das größte seiner Art in Österreich und zeigt alte Geräte, Maschinen und Gefährte.

Bauwerke

Schloss Neuschloss ist ein barocker Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts südöstlich von Wundschuh. 1265 wurde bereits ein Hof des Landesfürsten dort genannt, unter Kaiser Friedrich III. wurde die Anlage gemeinsam mit den Fischteichen bei Wundschuh umgestaltet und war von 1643 bis 1780 im Besitz der Grafen von Dietrichstein, diese Besitzer bauten die Anlage zum Neugeschloß aus. Der ursprünglich zweigeschoßige Bau wurde danach noch zwischen 1804 und 1809 um eine dritte Etage erweitert. Seit 1805 gehört Neuschloss den Grafen des Enffans d’Avernas.[8]

Die Kirche ist dem Hl. Nikolaus, dem Patron der Schiffbrüchigen, geweiht. Sie war eine Filialkirche der Pfarre Hengsberg, 1785 wurde sie selbst zur Pfarre erhoben. Die Kirche wurde 1912–1915 in Formen des Barock neu gebaut, von einem spätgotischen Bau sind nur Fundamente des Turms erhalten, wo ein Stein mit 1497 datiert ist. Die barocke Einrichtung stammt aus der alten Kirche. Am Pfarrhof aus 1881 ist ein Römerstein eingemauert, eine Mariensäule stammt aus 1863.[9]

Brauchtum

Seit 13. September 2009 findet alle zwei Jahre die Veranstaltung „Wurmschachern“ statt.

Sport

Wundschuh hat einen Fußballverein, den USV Wundschuh, welcher aktuell in der Gebietsliga Mitte spielt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Pyhrn Autobahn A 9 tangiert das Gemeindegebiet im Osten und ist über den Vollanschluss Wundschuh (exit 197) erreichbar. Die ebenfalls Nord-Süd-orientierte Grazer Straße B 67 von Graz nach Leibnitz ist circa drei Kilometer entfernt, liegt östlich der Autobahn und ist über mehrere diagonal verlaufende Straßen angebunden.

Der nächstgelegene Bahnhof liegt circa drei Kilometer ostsüdöstlich in Werndorf an der Südbahn mit stündlichen S-Bahn-Verbindungen nach Graz und Leibnitz.

Am Ostrand von Werndorf fließt die Mur nach Süden, die vom Murradweg begleitet wird.

Der Flughafen Graz liegt circa sieben Kilometer nördlich.

Wirtschaft

Der Ort ist von Landwirtschaft geprägt.

Im hügeligen bewaldeten Westen liegt der Wundschuhersee, ein Anglersee mit überwiegend von Wohnwagen genutzten Camping. Der See ist nur ein kleiner Teil der sich nach Norden erstreckenden Wundschuher Teiche, die 1442 angelegt wurden und zum Gut Neuschloß gehören.[10]

Zwei andere Badeseen, Schwarzlsee und Copacabana liegen jeweils etwa circa sechs Kilometer nördlich.

Im Herbst 2015 ging ein Verteilzentrum des Lebensmitteldiskonters Lidl in Betrieb.

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Politik

Zusammenfassung
Kontext

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist seit Februar 2019 Barbara Walch (ÖVP), die Schwester der früheren Ministerin Christine Aschbacher. Zuvor war dies 22 Jahre lang Karl Brodschneider (ÖVP).[11]

Weiters gehören Vizebürgermeister Karl Scherz (ÖVP) und Gemeindekassier Ronald Friedrich (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[12]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2020 wie folgt zusammen:[13]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Weitere Informationen Partei, Stimmen ...

Wappen

Die Gemeinde Wundschuh erhielt mit Wirkung vom 1. Juli 1965 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.[17]

Beschreibung des Wappens: In einem grünen Schild ein silberner, mit einer schwarzen, goldgekrönten, rotbezungten Schlange belegter Pfahl, der beiderseits von einem silbernen, aus dem Schildrand wachsenden Fichtenbaum begleitet wird.

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Persönlichkeiten

  • Eduard Lipp (1831–1891), Arzt und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus
Commons: Wundschuh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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