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Zandt (Lichtenau)
Ortsteil des Marktes Lichtenau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Zandt (fränkisch ebenfalls Tsant[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Lichtenau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Zandt liegt in der Gemarkung Unterrottmannsdorf.[4]
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Geografie
Nördlich des Dorfs fließen das Rosenbächlein und das Roßbächlein, beides linke Zuflüsse des Zandtbachs. 0,5 km nordwestlich befindet sich die bewaldete Anhöhe Beckenhänge (473 m ü. NHN). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Großbreitenbronn zur Kreisstraße AN 58, zur Kreisstraße AN 1 0,5 km westlich von Oberrammersdorf und zur Kreisstraße AN 14 0,5 km westlich von Unterrottmannsdorf.[5]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Zante“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Siedlung in der Nähe einer zahnförmigen Erhebung. Diese Erhebung befindet sich am Zusammenfluss des Zandtbaches und des Fischbaches.[2] Die beiden Güter, von denen in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1289 die Rede ist, gehörten wahrscheinlich zu Zandt. Die Witwe Wolframs von Dornberg vermachte diese dem Kloster Heilsbronn. 1374 schenkte Hans von Seckendorff „um seiner Seelen willen 15 Mtz. Korn auf seinem Hof zu Zandt dem Kloster.“ Kunigunda von Gredingen schenkte dem Kloster 30 Talente zum Ankauf von Gefällen in Zandt. Insgesamt erwarb das Kloster drei Anwesen, die im Dreißigjährigen Krieg verödeten.[6]
Im Salbuch des nürnbergischen Pflegamtes Lichtenau von 1515 wurden für Zandt mit der Zandtmühle 14 Untertansfamilien angegeben: 7 Untertanen unterstanden der Reichsstadt Nürnberg, 2 Untertanen dem Kloster Heilsbronn, 3 Untertanen dem Hofkastenamt Ansbach, 1 Untertan Albrecht Linck zu Schwabach und 1 Anwesen dem Priester zu Amberg.[7]
Im 16-Punkte-Bericht des heilsbronnischen Vogtamts Merkendorf aus dem Jahr 1616 wurde für Zandt 1 Hof angegeben, der dem Verwalteramt Merkendorf unterstand. Die anderen Grundherren wurden nicht aufgeführt.[8]
Im Salbuch des Fürstentums Ansbach von 1684 wurden für Zandt 11 Mannschaften verzeichnet: 2 Anwesen unterstanden dem Hofkastenamt Ansbach, 2 Anwesen dem Stiftsamt Ansbach, 2 Anwesen dem Verwalteramt Merkendorf, 6 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg und 1 Anwesen dem Stadtvogteiamt Eschenbach. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Pflegamt Lichtenau aus.[9]
Laut der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 gab es in Zandt mit Mühle 13 Untertansfamilien, von denen 7 zur Hauptmannschaft Sachsen gehörten.[10]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zandt und der Zandtmühle 14 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Pflegamt Lichtenau aus. Grundherren waren die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 1 Hof, 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 1 Gut, 1 Wirtschaft; Pflegamt Lichtenau: 1 Söldengut), das Fürstentum Ansbach (Verwalteramt Merkendorf: 1 Hof, 2 Halbhöfe, 1 Söldengütlein; Hofkastenamt Ansbach: 1 Gut), der Ansbacher Eigenherr von Förster (1 Mühle) und die Pfarr- und Pfründestiftung Eschenbach (1 Gut). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Schulhaus).[11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Zandt dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sachsen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sachsen zugeordnet.[12] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Zandt in die neu gebildete Ruralgemeinde Unterrottmannsdorf umgemeindet. Diese wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Lichtenau eingegliedert.[13][14]
Baudenkmal
- Fraischstein wohl des 18. Jahrhunderts an der Flurgrenze gegen Großbreitenbronn.[15]
Einwohnerentwicklung
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Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt.[11] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannes (Lichtenau) gepfarrt.[25][27]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Zannt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 516 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 209–210.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 159.
- Georg Paul Hönn: Zannt. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 549 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 482–483 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Georg Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte. C. Brügel & Sohn, Ansbach 1940, DNB 575937491, OCLC 72078529, S. 32 f., 322 f., 402–409 (Volltext [Wikisource]).
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Weblinks
- Zandt in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Zandt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
- Zandt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Februar 2025.
Fußnoten
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