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Zinn(II)-hydroxid
chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Zinn(II)-hydroxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydroxide mit Zinn in der Oxidationsstufe II.
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Gewinnung und Darstellung
Zusammenfassung
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Bei der Zugabe von verdünntem Alkalihydroxid zu Zinn(II)-salzlösungen wird ein weißer Niederschlag gebildet, der in Wasser schwer löslich ist. Die Gleichung für die Bildung des reinen Hydroxids ist wie folgt:
Ähnlich wie bei Blei(II)-hydroxid, handelt es sich bei Sn(OH)2 jedoch um hydratisierte Oxide der Zusammensetzung SnO·x H2O (x < 1).[3] Die Bezeichnung Zinn(II)-hydroxid wird normalerweise synonym dafür verwendet.
Die Zusammensetzung der Oxidhydrate ist in der Literatur umstritten. Es werden beispielsweise folgende Formeln angegeben[4]
- 2SnO·H2O
- 3SnO·H2O
- 3SnO·2H2O
- 5SnO·2H2O
Die einzige dieser Verbindungen mit bekannter Kristallstruktur ist 6SnO·2H2O (3SnO·H2O) = Sn6O4(OH)4.[5][6] Die Substanz besteht aus einzelnen Clustern in Form eines Rhombendodekaeders, in denen die Zinn(II)-Ionen oktaedrisch angeordnet sind und die Dreiecksflächen des Oktaeders von Oxid- und Hydroxid-Ionen überkappt werden.
Es wurde berichtet, dass die Reaktion der Organozinnverbindung Me3SnOH mit Zinn(II)-chlorid reines Sn(OH)2 erhalten werden kann.[4] Die Struktur des Produkts ist jedoch nicht bekannt.
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Eigenschaften
Zusammenfassung
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Wird Zinn(II)-hydroxid in einer sauerstofffreien Atmosphäre erhitzt so bildet sich durch Dehydratisierung ein blauschwarzes Pulver, das Zinn(II)-oxid.[3]
Wie alle Zinn(II)-Verbindungen ist auch das Hydroxid ein Reduktionsmittel und oxidiert leicht zu Zinn(IV)-oxid.
Zinn(II)-hydroxid ist amphoter, es reagiert sowohl mit starken Säuren wie auch mit starken Basen. Mit starken Säuren bildet es Zinn(II)-salze und mit starken Laugen die Stannate(II), veraltet Stannite genannt. Letztere sind damit Salze einer Zinn(II)-säure, die sowohl Tri-[Sn(OH)3]−– wie auch Tetra-hydroxozinn(II)-[Sn(OH)4]2−–Verbindungen bildet.[3] In starken Basen löst sich das Oxidhydrat zu den Alkalistannaten(II). Die Reaktionsgleichung für die Reaktion mit Natriumhydroxid zu Natriumstannat(II) ist wie folgt:
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Literatur
- A. F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 37.–39. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1956, S. 353–354.
- Jander-Wendt, 3. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1959.
Einzelnachweise
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