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französischer Rokokomaler, Hofmaler in Preußen (1683-1757) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Antoine Pesne [23. Mai 1683[1] in Paris; † 5. August 1757 in Berlin) war seit dem Jahr 1711 Hofmaler in Preußen und seit 1722 Direktor der Berliner Kunstakademie.
] (*Der spätere preußische Hofmaler Pesne erhielt seine künstlerische Ausbildung bei seinem Vater Jean, einem Porträtmaler, und bei seinem Großonkel Charles de La Fosse, dem Hofmaler Ludwigs XIV. und Direktor der Académie Royale. Ein Stipendium der Académie ermöglichte es ihm, von 1705 bis 1710 in Venedig, Neapel und Rom zu studieren. In Rom konnte er den Maler Andrea Cellesti für einige Jahre als Lehrer gewinnen.
Der preußische König Friedrich I. berief den jungen Franzosen 1710 als Hofmaler nach Berlin. Noch in Rom vermählte sich Pesne mit Ursule-Anne Dubuisson, einer Tochter des Blumenmalers Jean Baptiste Gayot Dubuisson, und übersiedelte mit seiner Frau und deren Familie nach Berlin, wo er als Nachfolger des am 6. Mai 1711 verstorbenen Niederländers Augustin Terwesten offiziell zum Hofmaler ernannt wurde. Dieses Amt behielt er auch nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. (1713), allerdings reduzierte der sparsame Soldatenkönig Pesnes Gehalt um die Hälfte.
1715 reiste der Maler zu Studienzwecken nach Dessau und 1718 erstmals nach Dresden, wo er als Bewerbungsstück für seine Aufnahme in die Pariser Académie Royale – die 1720 erfolgte – eine Darstellung von Simson und Delila malte.[2] 1722 wurde er zum Direktor der Berliner Kunstakademie ernannt und besuchte in dieser Eigenschaft in den Jahren 1723 und 1724 Paris und London.
Von 1736 bis 1740 lebte Antoine Pesne am Rheinsberger Hof des kulturell frankophilen Kronprinzen Friedrich, der ein begeisterter Sammler von Bildern des französischen Malers Antoine Watteau (1683–1721) war. Er protegierte den Franzosen Pesne in der Hoffnung, dass dieser ihm Bilder im Stil Watteaus malen würde. Bei Friedrichs Tafelrunden war Pesne ein gern gesehener Gast. Er malte in Rheinsberg zahlreiche Porträts und schuf zwischen 1738 und 1740 einige Deckenfresken zu allegorisch-mythologischen Themen. Hier begann auch seine produktive Zusammenarbeit mit dem Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der Anfang der 1730er Jahre von ihm an der Berliner Kunstakademie ausgebildet worden war. Beide Meister beauftragte Friedrich nach seiner Thronbesteigung mit der Erweiterung des Schlosses Charlottenburg, dem Bau von Sanssouci und der Neugestaltung des Potsdamer Stadtschlosses im Stil des friderizianischen Rokokos.
Im Jahr 1746 erhielt Pesne vom König das Grundstück Oberwallstraße 3 in Berlin zum Geschenk, einschließlich der Materialien zum Bau eines Hauses; dort wohnte der Maler bis an sein Lebensende. Im 145. Jahr nach Pesnes Tod beschloss die Stadt Berlin, eine bronzene Gedenktafel anbringen, um die „Erinnerung an den Hofmaler Friedrichs des Großen wachzuhhalten“. Die Tafel trug die Inschrift: „Hier wohnte im letzten Lebensjahre / der Königliche Hofmaler / Antoine Pesne / geb. 23. V. 1683 gest. 5. VIII. 1757. / Seinem Andenken / die Stadt Berlin 1901.“ Sie ist nicht mehr erhalten, wahrscheinlich fiel sie dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.[3] Im Auftrag des Grafen Gustav Adolph von Gotter wirkte Pesne um 1747 noch an der Ausgestaltung des Schlosses Molsdorf mit, danach war sein künstlerisches Schaffen weitestgehend beendet. Lediglich 1754 griff Pesne erneut zum Pinsel, als er das berühmte, hier oben gezeigte Selbstporträt mit seinen beiden Töchtern schuf. Mit diesem Familienbildnis, mit der Darstellung einer intimen Situation, die typisch wurde für den Stil des Rokoko, löste sich Pesne von den Traditionen des Barock.[2]
Pesne, der als Hofmaler drei preußischen Königen gedient hatte, starb am 5. August 1757 und wurde am folgenden Tag in der Gruft des Deutschen Domes auf dem Gendarmenmarkt in Berlin an der Seite Knobelsdorffs beigesetzt. Wegen Umbauarbeiten im Dom wurden die Gebeine Pesnes und Knobelsdorffs 1881 auf den Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde am Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg umgebettet. Die ursprünglich dort vorhandene Grabanlage mit Marmortafel und Putto wurde entweder während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg zerstört oder kam bei Bauarbeiten zur Verlegung der Blücherstraße abhanden. Heute erinnert nur noch ein schmuckloser Grabstein auf einem Grab der Stadt Berlin in der Nähe des Friedhofseingangs Zossener Straße an den Künstler. Das Grab war bis 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.
1983 fand im Neuen Palais und in den Römischen Bädern Potsdam-Sanssouci sowie im Märkischen Museum Berlin eine große Ausstellung zum 300. Geburtstag Pesnes statt.
Er heiratete am 5. Januar 1710 in Rom Ursule-Anne Dubuisson (1696–1748) (auch:Ursula du Buison).[4] Aus seiner Ehe entstamme die Töchter Marie, die den Grenadierhauptmann Jakob von Rege (Jacob D'Azemar de Rege; * 2. Dezember 1701; † 6. April 1743) heiratete[5] und Helene Elisabeth (* 31. Juli 1712; † 1798)[4] verheiratet mit dem Haushofmeister Jean Baptiste Joyard[6], ein Sohn namens Karl Anton starb jung.
Einer seiner Enkel, Antoine Joyard, war Geheimer Kriegsrat, Steuerdirektor und Oberhaushofmarschall von Friedrich II. von Preußen und heiratete am 14. November 1771 in Berlin Frederique Elisabeth de Dieu (auch Dieu und Godde genannt), die aus einem alten Berliner Hugenottengeschlecht stammte. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.
Der Maler Antoine Pesne zählt neben dem Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, dem Ornamentiker Johann August Nahl und dem Kupferstecher Georg Friedrich Schmidt zu den bedeutenden Künstlern des friderizianischen Rokoko. Außerdem wird er neben Antoine Watteau, Nicolas Lancret (1690–1743) und François Boucher (1703–1770) als ein Vertreter der französischen Rokoko-Malerei gewertet.
Pesne erlangte anhaltende Anerkennung einerseits durch seine vielfachen Porträts der königlich preußischen Familie und der Angehörigen ihres Hofstaates – er begleitete als Bildchronist fast ein halbes Jahrhundert drei Preußenkönige –, andererseits aber auch durch seine Bilder von Tänzerinnen, Schauspielerinnen oder einfachen Mädchen aus dem Volk. In Berliner Museen und im Schloss Charlottenburg sind viele seiner Gemälde ausgestellt, u. a. mehrere Porträts des „Alten Fritz“, seines Bruders Heinrich, der Sophie Marie von Voß und des „Alten Dessauers“. Seine Fresken, seine Wand- und Deckenbilder, die er für die Schlösser Rheinsberg, Charlottenburg, Sanssouci oder das Potsdamer Stadtschloss schuf, gehören, soweit sie noch erhalten sind, zum bleibenden Kulturerbe Preußens.
Der preußische Kronprinz Friedrich schrieb am 14. November 1737 in französischer Sprache ein euphorisches Gedicht gerichtet an Herrn Antoine Pesne .[7] Die ersten Zeilen lauten in deutscher Übersetzung:
Matthias Oesterreich, ein Kenner der damaligen zeitgenössischen Malerei, verfasste 1761 folgende (auszugsweise wiedergegebene) Hommage auf den Maler[8]:
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