Loading AI tools
deutscher Oberamtsbaumeister Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Gottfried Hämmerle (* 27. August 1843 in Cannstatt; † 20. November 1916 in Backnang) war ein deutscher Architekt und kommunaler Baubeamter in Murrhardt und Backnang. Als Vertreter des Eklektizismus baute er mehrere Dutzend Wohnhäuser, Fabrikgebäude, aber auch Sakralbauten und andere Großprojekte.
Hämmerle entstammte einer Cannstatter Weingärtnerfamilie. Mit 21 Jahren gestattete ihm der Vater eine Lehre zum Steinmetz. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem am Feuerbacher Tunnel. Nach abgeschlossener Lehre besuchte er die Baugewerkschule in Stuttgart. Danach arbeitet er beim Bahnbau in Mannheim, dort war er Bauführers bei der Bahnstrecke Mannheim–Rastatt. Im Jahr 1871 stellte ihn die Stadt Murrhardt als Stadtbaumeister und freien Architekten an. Hier heiratete er die Apothekertochter Friederike Karoline Marie Horn. Eines seiner ersten größeren Projekte war die Errichtung eines Landhauses im Wolkenhof für den Maler Heinrich von Zügel.
1876 zog er nach Backnang, wo er die restlichen drei Jahrzehnte seines Lebens als Oberamtsbaumeister arbeitete.[1] Hämmerle war Mitbegründer des Alterthums-Vereins für das Murrthal und Umgebung, dessen Sammlung in seiner Villa ausgestellt wurde. Als zuständiger Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission leitete er im November und Dezember 1892 die Ausgrabungen im Bereich des Kastells Murrhardt. Für seine Leistungen als Archäologe erhielt Hämmerle 1895 den königlich württembergischen Friedrichs-Orden.[2]
1903 erwarb er das erste Automobil in Backnang. Im selben Jahr wurde er zum Ritter geschlagen.
Nach einer Orientreise 1907 stellten Ärzte ein Herzleiden bei Hämmerle fest, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Im Ersten Weltkrieg fiel sein Sohn Robert, der ebenfalls Architekt war, als Leutnant an der Westfront. Christian Hämmerle starb am 20. November 1916 und wurde auf dem Backnanger Stadtfriedhof beigesetzt. Seine Grabstätte befand sich nahe der neugotischen Friedhofskapelle, die 1884 von ihm entworfen wurde. Das Grab wurde in den 1970er Jahren bei einem Umbau des Friedhofs zerstört.[3]
Christian Hämmerle hatte mit seiner ersten Ehefrau Karoline drei Kinder. Nach ihrem Tod heiratete er Emilie (geb. Aichele), mit der er zwei weitere Kinder hatte. Weiterhin wuchsen mehrere Pflegekinder in ihrem Haushalt auf.[4] Hämmerle war gläubiger Christ. Die Familie wohnte im Haus Erbstetter Straße 38 in Backnang. Die ansehnliche Villa mit Klinkerfassade, Zierfachwerk und Türmchen trägt die unverwechselbare Handschrift Hämmerles, der im Volksmund Türmlesbaumeister genannt wurde.[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.