Gustav von Kahr
deutscher Jurist und Politiker (BVP) (1862–1934), dritter Ministerpräsident des Freistaates Bayern von 1920 bis 1921 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Gustav Kahr, seit 1911 Ritter von Kahr (* 29. November 1862 in Weißenburg in Bayern; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau), war ein deutscher Jurist und Politiker (Bayerische Volkspartei, BVP). Kahrs historische Bedeutung wird heute von Historikern weithin darin gesehen, dass er während der Weimarer Republik wesentlich zum Erstarken rechtsextremer, völkisch-nationalistischer Kräfte im Bayern der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg beitrug.
Von 1917 bis 1924 war Kahr Regierungspräsident von Oberbayern, von März 1920 bis September 1921 bayerischer Ministerpräsident und Außenminister, von September 1923 bis Februar 1924 bayerischer Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten und von 1924 bis 1930 Präsident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs. In seinen Amtszeiten als Ministerpräsident und Generalstaatskommissar betrieb er eine offen gegen die Reichsregierung in Berlin opponierende Politik. Dazu verbündete er sich unter anderem mit Adolf Hitler und der NSDAP, schlug deren Putschversuch im November 1923 jedoch nieder, da dieser seine eigenen Umsturzpläne durchkreuzte. Kahr galt den Nationalsozialisten seither als Verräter und wurde nach dem sogenannten Röhm-Putsch im Juni 1934 im KZ Dachau ermordet.