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Küstenwache
Polizeieinheiten an Küsten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Küstenwache ist zumeist eine nationale, meist dem jeweiligen Innenministerium unterstehende Behörde oder aber auch ein Zusammenschluss von mehreren Behörden eines Staates zur Sicherung und Kontrolle des Seeverkehrs (Schifffahrtspolizei), zur Rettung in Not- und Katastrophenfällen und zur Prävention und Verfolgung von Straftaten im Küstenmeer und auf der Hohen See, wie beispielsweise die Überwachung von Fischfangquoten und der Einhaltung anderer Auflagen (Prüfung von Fangnetz-Maschengrößen, um den Bestand an kleinen und Jungfischen nicht zu gefährden) oder von Umweltschutzbestimmungen. Auch kann eine nationale Küstenwache Teil der Streitkräfte zur See sein, wie etwa die United States Coast Guard.


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Deutschland
Zusammenfassung
Kontext

In der Bundesrepublik Deutschland werden viele dieser Aufgaben von dem 1994 gegründeten Koordinierungsverbund Küstenwache aus mehreren Bundesbehörden und -anstalten (Bundeszollverwaltung/Wasserzoll, Bundespolizei, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) wahrgenommen. Ausgenommen ist der maritime Such- und Rettungsdienst (SAR-Dienst), für den die bereits 1865 gegründete Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zuständig ist. Auch der SAR-Dienst für Luftfahrzeuge in Deutschland im Sinne des Chicagoer Abkommens wird nicht von der Küstenwache, sondern von der Bundeswehr (Heer und Marine) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur wahrgenommen. Aufgrund der zeitweise geringen Einsatzbereitschaft der Fluggeräte der Bundeswehr unterstützte die Fliegerstaffel der Bundespolizei in der Vergangenheit häufig die Kräfte der Bundeswehr beim SAR-Dienst.[1]
In Schleswig-Holstein bestand von 1995 bis zur Auflösung Ende 2005 eine eigene Küstenwache als Verbund von Wasserschutzpolizei, dem Amt für ländliche Räume (ALR) und dem Landesamt für Natur und Umwelt. Da die geplante Zusammenlegung der Kompetenzen unter einem gemeinsamen Dach auf Bundesebene am Widerstand anderer Bundesländer scheiterte, beschloss Schleswig-Holstein, diesen Verbund aufzulösen und die Wasserschutzpolizei wieder alleine mit den Aufgaben zu betrauen. Da in der Bundesrepublik allgemeine Polizeiaufgaben auch auf See generell in den Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Länder fallen, sind die Wasserschutzpolizeien der deutschen Küstenländer jeweils auch als Küstenwachen des jeweiligen Landes im Einsatz. Schiffe der Wasserschutzpolizeien Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns führen die Bezeichnung Küstenwache auch am Bootsrumpf.[2] Die Wasserschutzpolizei Hamburg übernimmt die grenzpolizeiliche Abfertigung von Seeschiffen im Hamburger Hafen anstelle der Bundespolizei.[3]

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Vereinigte Staaten
Die Küstenwache der Vereinigten Staaten ist dem Gesetz nach eine der Teilstreitkräfte der Vereinigten Staaten.[4] Im Friedensfall untersteht sie dem Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten. Auf Weisung des Präsidenten im Rahmen einer Exekutivanweisung oder im Rahmen einer Kriegserklärung seitens des Kongresses kann die Küstenwache als Teilstreitkraft dem Marineministerium unterstellt werden.[5] Zu diesem Zweck ist die Behörde in personal- und beschaffungstechnischen Angelegenheiten militärisch organisiert. Sitz der Küstenwache ist die Bundeshauptstadt Washington, D.C.

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China
Die Volksrepublik China unterhält die mit Abstand größte Küstenwache der Welt.[6][7] Die chinesische Küstenwache ist Teil der Bewaffneten Volkspolizei und damit der Zentralen Militärkommission unterstellt. Bei den zahlreichen territorialen Konflikten zur See setzt China inzwischen verstärkt die Küstenwache ein, wohl um Eskalationsgefahren zu verringern.[8]
Der offizielle englische Name ist „Chinese People’s Armed Police Force Coast Guard Corps“ (PAPCGC), aber „China Coast Guard Bureau/China Coast Guard“ (CCGB/CCG) wird für den allgemeinen Gebrauch beibehalten.
Liste der nationalen Küstenwachen
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Literatur
- Michael Herma: Die rechtliche Ausgestaltung maritimer Sicherheit in Deutschland – Unter besonderer Berücksichtigung der verfassungskonformen Konzeption einer nationalen maritimen Sicherheitsstruktur. Nomos, Baden-Baden 2006, ISBN 3-8329-2222-9
- Uwe Jenisch: Argumente für eine Deutsche Küstenwache. In: Hansa, Heft 6/2009, S. 66–71, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2009, ISSN 0017-7504
- Joachim Heyna: Vernetzung von Küstenwachfunktionen in Europa. In: Hansa, Heft 6/2009, S. 72–77, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2009, ISSN 0017-7504
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Weblinks
Commons: Küstenwache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Küstenwache – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Literatur von und über Küstenwache im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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