Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus
Wikimedia-Liste / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Diese Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus umfasst über 1300 Ghettos, auch „Gettos“ oder „Jüdische Wohnbezirke“ genannte Ortsteile oder Orte, in denen mehrere Millionen Juden interniert wurden. Viele von ihnen kamen dort ums Leben, wurden in Konzentrationslager deportiert oder unmittelbar in die Vernichtungslager gebracht, wo sie ermordet wurden. Der Begriff für diese Form der Konzentrationslager hat mit einem Ghetto im Sinne eines aus Gründen des Selbstschutzes und der Selbstverwaltung jüdischen Wohnbezirks des Mittelalters nichts gemeinsam außer der von den Nationalsozialisten gewählten Bezeichnung.
Die Jüdischen Wohnbezirke oder auch „Ghettos“ wurden ab 1939 im besetzten Polen von deutschen Behörden eingerichtet, insbesondere im Reichsgau Wartheland und im Generalgouvernement (Distrikte Galizien, Krakau, Lublin, Radom und Warschau). Am 21. September 1939, während der Schlussphase des Kriegs gegen Polen, wies der Chef des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich aus Berlin seine in Polen eingesetzten SS-Verbände an, für polnische Juden innerhalb größerer Gemeinden Sperrgebiete (Ghettos) zu errichten oder sie in ein geplantes „Judenreservat“ bei Nisko zu deportieren. Zudem seien alle „jüdischen“ Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern „aufzulösen“.[1]
Ab 1941 wurden sie auch in Tschechien (Reichsprotektorat Böhmen und Mähren), in Litauen, Lettland und Weißrussland (verwaltet als Reichskommissariat Ostland mit seinen Generalkommissariaten Estland, Lettland, Litauen und Weißruthenien, sowie Distrikt Bialystok) sowie in der Ukraine (Reichskommissariat Ukraine mit seinen Generalkommissariaten Dnepropetrowsk, Kiew, Krim, Nikolajew, Shitomir und Wolhynien-Podolien), Russland und Griechenland errichtet.
In den verbündeten Staaten Rumänien und Bulgarien wurden im eigentlichen Staatsgebiet nur wenige Ghettos eingerichtet, in Rumänien dagegen vor allem in Gouvernement Transnistrien (heute weitestgehend Ukraine, zum Teil Moldawien). In Ungarn und dessen nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch zurückgewonnenen Gebieten wurde die jüdische Bevölkerung ab April 1944 zum Zwecke der Deportation ghettoisiert. In der Slowakei gab es ab 1942 Sammellager zur Deportation.
Die Zuspitzung der Shoah und des Holocausts war die SS-Aktion Reinhardt, der zwischen Juli 1942 und Oktober 1943 etwa zwei Millionen Juden sowie rund 50.000 Roma aus den fünf Distrikten des Generalgouvernements zum Opfer fielen.
2013 waren zu Osteuropa zwischen 1939 und 1944 erst über 1150 Ghettos bekannt,[2] davon etwa 400 auf polnischem und etwa 400 auf sowjetischem Territorium.[3] In dieser Liste führen wir nun über 1300 Ghettos auf.[Anm 1] Boris Zabarko schreibt in einer Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung, allein in der Ukraine habe es etwa 600 „Vernichtungsorte“ gegeben.[4]