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früherer Handelsweg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Mauspfad gehört zu den Altstraßen und historischen Handelswegen im Rheinland.
Neben den Alten Kölnischen Landstraßen war er ein Teil des mittelalterlichen rechtsrheinischen Wegenetzes. Der Mauspfad verband den Rheingau über Limburg an der Lahn, Altenkirchen, Siegburg, Köln-Dünnwald, Opladen, Langenfeld und Hilden mit Duisburg, wo er den Hellweg erreichte. Südlich von Limburg ist der Weg unter dem Namen Hühnerweg, Hühnerstraße[1] oder auch Mainzer Straße bekannt, nördlich von Hilden trägt er den Namen Butenweg. Nur für das Stück zwischen der Sieg und Hilden hat sich der Name Mauspfad eingebürgert. Im rechtsrheinischen Köln verläuft der Mauspfad unmittelbar am ehemaligen Ufer des Urstromes des Rheines entlang und ist nach den jeweiligen Örtlichkeiten benannt (Beispiele: Dünnwalder Mauspfad, Dellbrücker Mauspfad).
Ein Charakteristikum dieses Weges ist, dass er auf der gesamten Länge zwischen Sieg und Ruhr von (keltischen) Siedlungs- und Grabfunden begleitet wird. Deren Datierung in die Hallstattzeit und La-Tène-Zeit gestattet es, ein vergleichbares Alter für den Mauspfad anzunehmen. Wegen der vielen Gräberfelder wurde zudem der Begriff einer bäuerlichen Totenstraße oder Gräberstraße geprägt. Da der Mauspfad keine Funde aus der Steinzeit aufweist, ausgenommen am Rosendahlsberg (Neuburger Hof) in Langenfeld, darf seine Existenz erst seit der Eisenzeit als gesichert gelten.[2]
Den Mauspfad darf man sich nicht als eine Straße im heutigen Sinn vorstellen, vielmehr war er ein Weg, der durch vielfaches Begehen und teils durch Pflegemaßnahmen, etwa das Schneiden des Unterholzes, freigehalten wurde. Für solche Pflegemaßnahmen wurde an Zollhäusern Maut erhoben. Trotz seiner geringen Breite spielte der Weg mutmaßlich eine große Rolle in der früheisenzeitlichen Erschließung der rechtsrheinischen Heideterrasse; er war möglicherweise sogar der Hauptweg, über den südländische Kultur in den Norden vordrang. Zur Hansezeit bildete der Mauspfad den rheinischen Teil des wichtigen Verkehrsweges zwischen Köln, Essen, Dortmund und Soest und weiter in Richtung Hamburg, Bremen und Lübeck. Auf einigen Abschnitten dieses Weges verlief in späterer Zeit auch der ebenfalls historische Fernhandelsweg von Genua über den Kleinen St. Bernhard, Basel, Mainz, Siegburg bis in die Niederlande. Diese Straßenverbindung, die einstige Via Publica, nachmals zwischen Köln und Arnheim Köln-Arnheimer Chaussee genannt, ist in etwa identisch mit der heutigen B 8. Ein Grund für den Aufschwung der neuen Handelsroute, verbunden mit dem gleichzeitigen Niedergang des Mauspfades, war die Schlacht von Worringen und der anschließende Aufstieg Düsseldorfs zur späteren Residenzstadt. Dadurch verlagerte sich der Verkehr auf die neue Verbindung über Düsseldorf.[2]
Der Name des Weges hat vermutlich nichts mit Mäusen zu tun, auch wenn im Mittelalter Waren zur Umgehung von Steuern, Zoll und Maut um Köln herum „wie von Mäusen“ geschmuggelt worden sein sollen. Die Vermutung, dass Maus sich vom Wort Maut = Wegezoll ableiten könnte, findet mehr Anhänger. In diesem Zusammenhang wird gerne der Binger Mäuseturm angeführt, der ein Mautturm im Rhein gewesen ist. Aus den Überlegungen zur Verbindung mit Maut leitet sich zum Teil sogar die Auffassung ab, der Mauspfad sei eine alte Zollgrenzlinie. Mancher interpretierte deshalb schon den Mauspfad als einen Grenzweg des Römischen Reiches, und es wurde darüber hinaus sogar vermutet, der Mauspfad sei die Fortsetzung des römischen Limes.
An Gewicht verlieren diese Deutungen jedoch, wenn sprachlich von einer Verwandtschaft von Maus = Moos = Moor ausgegangen wird. Philipp Wyrich hat ausgeführt, dass eine sprachliche Verbindung von Moos, Muus, Morast und Sumpf bestehe (benannte Beispiele aus Süddeutschland: Erdinger Moos, Dachauer Moos, Schwenninger Moos). Auch das Wort Miselohe, Name eines bergischen Amtes (Amt Miselohe) an der Niederwupper, dürfe in die Überlegungen mit einbezogen werden. Nach dem Grimm’schen Wörterbuch leitet sich mise vom althochdeutschen mios ab, welches im Mitteldeutschen zu mies = Moos und Moor wurde. In Verbindung mit Lohe = Wald ergebe sich die Bedeutung Sumpfwald. Und für eben den Mauspfad als einen Weg durch einen Sumpfwald spräche gleichfalls der Verlauf auf langer Strecke durch ehemalige Feuchtgebiete.[2]
Im Hochmittelalter gab der Mauspfad sogar dem gesamten Landstrich seinen Namen. So hieß es im Jahre 1289: „Musipad, dat is dat lant in dat velt …“.[3][2] Aus der Bezeichnung Dat lange Velt hat sich in späterer Zeit der Name Langenfeld entwickelt. In vielen Städten entlang des einstigen Mauspfades lassen sich noch heute Straßen- und Wegebezeichnungen mit den Namen Mauspfad oder Mautpfad finden.
Der Weg kam aus dem Siegburger Land, ging über Troisdorf die Wahner Heide nach Brück, wo er die Brüderstraße kreuzte, und weiter nach Leverkusen-Opladen.[4]
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