Loading AI tools
Marktgemeinde im Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schörfling am Attersee ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 3528 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Vöcklabruck.
Marktgemeinde Schörfling am Attersee | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Vöcklabruck | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Fläche: | 23,22 km² | |
Koordinaten: | 47° 57′ N, 13° 36′ O | |
Höhe: | 512 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.528 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4861 | |
Vorwahl: | 07662 | |
Gemeindekennziffer: | 4 17 37 | |
NUTS-Region | AT315 | |
UN/LOCODE | AT SFA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 32 4861 Schörfling am Attersee | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerhard Gründl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (25 Mitglieder) |
||
Lage von Schörfling am Attersee im Bezirk Vöcklabruck | ||
Ostsüdostansicht von Schörfling am Attersee | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schörfling am Attersee liegt auf 512 m ü. A. Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,7 km, von West nach Ost 5,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 23,23 km². Schörfling liegt am nordöstlichen Ende des Attersees und an seinem Abfluss, der Ager.
Die Gesamtfläche der Gemeinde ist folgendermaßen aufgeteilt:[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Lenzing | ||
Seewalchen am Attersee | Aurach am Hongar | |
Berg im Attergau | Weyregg am Attersee |
Am Nordufer des Attersee liegt Schörfling. Für die frühgeschichtliche Besiedelung des Attergaues legen die Überreste der Pfahlbautenkulturen am See, die um 3750 v. Chr. entstanden sind, bedeutende Zeugnisse ab. Die langsame Christianisierung des Gebietes dürfte schon in der Spätzeit des römischen Imperiums begonnen haben, das durch die Einnahme des keltischen Königreiches Noricum im Jahre 15 v. Chr. seine Grenzen bis zur Donau vorgeschoben hatte.
Eine einheimische Sage berichtet von einem römischen Patrizier, der einen Landsitz am Attersee besessen habe, an der Stelle des heutigen Schlosses Kammer. Als seine Tochter Flavia zur Erziehung in Rom weilte, kam sie mit dem Christentum in Berührung. Nach Hause zurückgekehrt, wollte Flavia ihrem neuen Glauben nicht entsagen, daher ließ sie ihr Vater nackt an ein Schiffchen schmieden und die Ager hinabtreiben. Am Zusammenfluss von Traun und Ager konnte das Mädchen von Hirten gerettet werden. Heute erinnert an diese Sage noch das Markt- und Stiftswappen von Lambach, das Flavia im Schiff zeigt.
Im 6. Jahrhundert nach Chr. drangen im Zuge der Völkerwanderung bajuwarische Siedler in das Gebiet des heutigen Oberösterreich vor, das in der Folgezeit Kerngebiet des bayerischen Stammesherzogtums wurde. Wie viele Orte der Umgebung trägt Schörfling einen Namen bayerischen Ursprungs. Seit dem 7. Jh. breitete sich bei den Bajuwaren das Christentum aus, verkündet von den aus der römischen Zeit herrührenden Restchristengemeinden und von Missionaren aus dem Frankenreich und aus Irland. Zur Festigung der christlichen Religion und im Dienste des Landesausbaus stiftete Herzog Odilo im Jahre 748 das Kloster Mondsee. Als Karl der Große 778 den Herzog Tassilo absetzt, fällt natürlich auch alles Eigentum an die Franken, die Domäne Aterhofen (heutiges Attersee) wird fränkisches Krongut. In einer Schenkungsurkunde für den Konvent findet Schörfling 803 erstmals als „sceroluingen“ schriftlich Erwähnung.
Schörfling unterstand bis 1200 der Pfarre Altmünster. Das genaue Gründungsdatum der Schörflinger Pfarrei ist nicht überliefert, darf aber wohl für das 12. Jahrhundert, das im damals hier zuständigen Bistum Passau den umfassenden Ausbau der Pfarrorganisation erlebte, angenommen werden. 1221 kam die Pfarre als Lehen an das mächtige Geschlecht der Schaunberger, die von der benachbarten Seefeste Kammer ihre Herrschaft über den Attergau ausübten. Im Jahre 1260 wird zum ersten Mal ein Pfarrer namens Konrad von Schörfling erwähnt. 1383 kommt das „Kirchenlehen von Schirflingen“ an das Haus Habsburg, das es 200 Jahre später an das Geschlecht der Khevenhüller abtritt.
Im späten Mittelalter hatte der Ort wirtschaftlich an Bedeutung gewonnen; 1499 wurde er zum Markt erhoben und die Bevölkerungszahl wuchs stetig an. Aber auch in Schörfling war das Leben damals von bäuerlichen Unruhen geprägt. Die Bauern, die zum Teil noch in Leibeigenschaft lebten, begehrten gegen ihre Grundherren auf, da sich ihre wirtschaftliche Lage zusehends verschlechterte.
Einen Ausweg aus ihrer Notlage erhofften die Einwohner von Schörfling von der Reformationsbewegung Martin Luthers. Die Gemeinde schloss sich daher zeitweise der neuen Lehre an. Im Zuge der Gegenreformation wurde jedoch vom Patronatsherrn, Franz Christoph Khevenhüller, ein katholischer Geistlicher eingesetzt, und die Pfarrgemeinde kehrte zu ihrem alten Bekenntnis zurück. Durch die neu belebte Marienverehrung und die Errichtung einer Loretokapelle an der Pfarrkirche entwickelte Schörfling von neuem tiefes katholisches Glaubensleben, wurde im 17. Jahrhundert sogar noch zum Ziel von Wallfahrten, die erst in der Aufklärung (1787) ein Ende fanden. Damals kam es auch im kirchlichen Bereich zu einer großen Umstrukturierung. Im Jahre 1785 wurden die seit mehr als 1000 Jahren zur Diözese Passau gehörigen österreichischen Donaulande vom Mutterbistum abgetrennt und den neu errichteten Landesbistümern zugewiesen; für Oberösterreich entstand dabei die Diözese Linz. Bei der Neuordnung der Dekanate wurde Schörfling Sitz eines Dekanats, das auch heute noch 11 Pfarreien umfasst.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3059 Einwohner, 2001 dann 3170 Einwohner.
Die verkehrsgünstige Lage an der Westautobahn begünstigt die Ansiedlung von Firmen. Es stehen dafür zwei Gewerbegebiete bereit.
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Blau auf grünem Dreiberg ein silberner Turm mit schwarz geöffnetem Rundbogentor, darüber ein rot-weiß-rotes Schildchen sowie drei nebeneinanderstehende Schießlöcher und drei rot bedachte Zinnen; beiderseits des Turmes über dem Dreiberg ein silbernes, blau gewelltes Wasser.
Das Marktwappen wurde Schörfling 1567 von Kaiser Maximilian II. verliehen. Der Turm mit dem Bindenschild verweist auf Schloss Kammer, damals landesfürstlicher Besitz. Die Wellen symbolisieren die Lage am Attersee.[11]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.