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Marktgemeinde im Bezirk Deutschlandsberg, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Marktgemeinde Bad Schwanberg[3] (bis März 2020 Schwanberg) mit 4413 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) liegt im Bezirk Deutschlandsberg in der westlichen Steiermark. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie seit Anfang 2015 mit den ehemaligen Gemeinden Hollenegg, Gressenberg und Garanas zusammengeschlossen[4] und führte bis Ende 2019 den Namen Schwanberg weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[5]
Marktgemeinde Bad Schwanberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Deutschlandsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | DL | |
Fläche: | 124,25 km² | |
Koordinaten: | 46° 45′ N, 15° 12′ O | |
Höhe: | 427 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.413 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8530, 8541 | |
Vorwahlen: | 03461, 03462, 03467 | |
Gemeindekennziffer: | 6 03 49 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 6 8541 Bad Schwanberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Heinz Schuster (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1][2]) (21 Mitglieder) |
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Lage von Bad Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg | ||
Blick auf Bad Schwanberg von der Josefikirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bad Schwanberg ist wegen seines Moorbades als Kurort bekannt, die gesamte Gemeinde ist Kurzone.[6][7]
Der Markt Bad Schwanberg liegt am Fuße der Koralpe auf einer Meereshöhe von 431 m im Tal der schwarzen Sulm. Er liegt an der Gabelung zweier alter Straßen über die Koralm, einer alten Weinstraße (Kirchengasse) und der Garanasstraße.[8]
Die Gemeinde besteht aus zwölf Katastralgemeinden und gliedert sich in dreizehn gleichnamige Ortschaften (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[9]):
Eine der fünf Nachbargemeinden liegt im Kärntner Bezirk Wolfsberg (WO).
Deutschlandsberg | Frauental an der Laßnitz | |
Frantschach-Sankt Gertraud (WO) | Sankt Peter im Sulmtal | |
Wies |
Im Osten und Süden von Bad Schwanberg befinden sich mehrere archäologische Fundstellen, die bereits im 19. Jhdt. eingehend untersucht wurden. Es handelt sich dabei um Gräber aus der Römerzeit und den nachfolgenden Jahrhunderten, die – wie auch die Grabhügelgruppen in der Gemeinde St. Martin im Sulmtal – eine Besiedlung des Gebietes belegen.[11][12]
Am „Tanzboden“, der höchsten Stelle des Schwanberger Burgberges,[13] befand sich seit dem 10. Jhdt. eine Burg. Sie wurde um 1580 abgetragen und das Gelände eingeebnet. Der vordere Turm, auch „Metnitzer Turm“ genannt, befand sich an der Stelle der Josefikirche und war ebenfalls ein Teil dieser Anlage.[14] Seine Reste wurden um 1685 als Teil der Kirche weiter verwendet und bilden heute den Chorraum im Ostteil dieser Kirche. Ein „Hinterer Turm“ wird einerseits mit der Burg Spangstein gleichgesetzt,[15] andererseits auf der Amtmannhöhe[16] westlich des Geländes der Altburg angenommen. Er wird auch an der Straßenabzweigung des Weges zur Burg vermutet.[17] Von ihm sind keine Reste mehr erkennbar. Mit den anderen Baumaterialien der Altburg wurde das heutige, aus der Renaissancezeit stammende Schwanberger Schloss ausgebaut.
Bei Ausgrabungen ab 2004 stieß man auf die Reste der alten Burganlage.[18][19] Die Grabungen ergaben mit Resten einer Ringmauer und eines Rundturms Hinweise auf eine eindrucksvolle spätmittelalterliche oder frühneuzeitliche Festung. Ob diese Befestigungsanlage jemals fertiggestellt werden konnte, ist offen. Es wurden auch Belege dafür gefunden, dass die Anlage auf dem Platz einer viel älteren Burg errichtet wurde.[20] Die Ergebnisse der Ausgrabungen 2004 bis 2012 werden in einer Dissertation am Institut für Archäologie an der Universität Graz aufbereitet.[21]
Reste der Befestigung des Marktes Schwanberg befinden sich im Osten des Ortes im Gebiet der heutigen Raiffeisengasse: Dort steht ein Rundturm (Rondell) mit einem Durchmesser von 5,5 Metern und einer Mauerstärke von 90 cm. Es wird in das 15. Jahrhundert datiert.[22]
Nach der Vierteleinteilung der Steiermark 1462 die aus militärischen und finanziellen Gründen durch den Leibnitzer Generallandtag eingeführt worden war, lag Schwanberg wie die gesamte Weststeiermark im „Viertel dieshalb der Piberalm“: Das war das Gebiet südlich der Gleinalm und westlich der Mur bis zur Drau, es wurde auch „Viertel zwischen Mur und Drau“ genannt. Sein Hauptort war zunächst Leibnitz, später Marburg.
Im Nordosten des Ortes liegt das Gebiet des ehemaligen Peuerlhofes.[23] Dieser Hof wird auf das 12. Jahrhundert zurückgeführt, er bestand aus einem viereckigen Gebäude, das durch eine Mauer und einen Graben geschützt war. Der Peuerlhof wird auch als „Hof zu Trag“, „Bäudlhof“, „Peierlhof“, alter „Beutelhof“ bezeichnet, er war Lehen der Pettauer, seine Herkunft von den Eppensteinern und Wildonern wird als wahrscheinlich gehalten. Seine Besitzer waren in der Umgebung reich begütert, sie waren im 14. Jahrhundert auch Verwalter und Burggrafen verschiedener Burgen im Lavanttal. Der spätere Bischof von Lavant Leonhard Peurl stammt vom Peuerlhof. Als 1470 Andreas Baumkircher gegen Schwanberg zog, soll der Hof vollständig niedergebrannt worden sein, er wurde aber rasch wieder aufgebaut und 1477 neuerlich verlehnt. Die Entwicklung des Besitzes ist eingehend dokumentiert, auch seine Ausstattung: Für die Rüstkammer des Peuerlhofes werden 1618 u. a. 18 Musketen, 103 „gemeine Rohr“ und 40 Spieße und Hellebarden erwähnt.[24] 1622 wurde das Anwesen durch Christof von Galler erworben und mit der Herrschaft Schwanberg verbunden, wobei aber noch 1653 ein eigener Burgfried dokumentiert ist. Damit endet die eigenständige Geschichte der dann als „Gschloss Päuerlhof“ bezeichneten Anlage. Im 18. Jahrhundert wurde ihr Gelände an Bauernhöfe verteilt, die vollständige Abtragung wird für den Beginn des 19. Jahrhunderts angenommen.[25] Das Baumaterial wurde wie bei ähnlichen Anlagen für andere Gebäude verwendet.[26] Zur Lage des Peuerlhofes bestanden verschiedene Ansichten: In den Publikationen Robert Baravalles wird sein Standort am Steilhang des Stullneggbaches angenommen,[24] später wurde jedoch belegt, dass der Hof nicht an der Straße nach Hollenegg lag, sondern an der Straße nach Mainsdorf, circa 300 Schritte südlich der Annenkapelle.[25] Von der Anlage sind nur mehr Bodenunebenheiten erkennbar, bei einem Hausbau 1961 sollen Schlossmauern freigelegt worden sein.[27]
Während des Mittelalters war die Grenze zwischen der Herrschaft Schwanberg, die vom Bistum Brixen an die Herren von Pettau verliehen worden war, und jener von Deutschlandsberg unklar, was immer wieder zu Streitigkeiten führte. Einer der langwierigsten Streitfälle dieser Art, der so genannte „Almkrieg“, entbrannte zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Er währte rund zwei Jahrzehnte und forderte auf beiden Seiten zahlreiche Todesopfer.[28] Während sich diese Auseinandersetzung aber im Wesentlichen auf die Almgebiete rund um Schwanberg und Deutschlandsberg beschränkte, wurden bei der Baumkircherfehde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch der Markt Schwanberg und sein Umland schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sowohl kaiserliche Söldner als auch die Söldner Baumkirchers plünderten und brandschatzten in und um Schwanberg.
Der Amthof von Schwanberg lag auf dem Gelände des späteren Kapuzinerklosters. Seine Errichtung wird in das 14. Jahrhundert datiert, in ihm wurde im 16. Jahrhundert die aus Graz vertriebene evangelische Stiftsschule untergebracht. 1681 brannte der Amthof ab, 1706 wurde sein bis dahin öde gelegenes Gelände den Kapuzinern geschenkt, die es zur Errichtung des Klosters verwendeten.
Die landesfürstliche Visitation 1529, die für die Pfarre am 19. und 20. Juni 1529 in Stainz stattfand, nennt als Pfarrer Herrn Niclas Graff, der die Pfarre mit zwei Gsellpriestern und einem Benefiziaten betreut und Streitigkeiten über Abgaben mit den Spangsteinern, die damals die Herrschaft Schwanberg besaßen, anzeigt. Die Zahl der Kommunionbesucher wird mit 700 angegeben.[29] Die Visitation 1544/45 behandelte die Pfarre unter „Pharr Sant Johans des Gottsthauffers zu Schwamberg“: Lehensherr sei die römisch kaiserliche Majestät gewesen, die aber 1479 durch einen Tausch mit dem Bischof von Seckau die Pfarre St. Andrä bei Graz erhalten habe und nun sei der Bischof Lehensherr. Als Confirmator (Firmspender) wird der Bischof von Lavant genannt. Als „Comunicanten“ werden wie bisher etwa 700 Personen angegeben. „Sant Anna“ (Unterfresen, 1498 genannt) wird als Filiale angeführt.[30]
Im 16. Jahrhundert verbreiteten sich die Lehren Martin Luthers auch in der Steiermark. In der Weststeiermark hatte der Protestantismus viele Anhänger, so die Grafen von Galler auf Schloss Schwanberg. Wilhelm Galler hatte ein protestantisches Bethaus, einen Friedhof und im Amthof ein Pädagogikum (Stiftsschule) für protestantische Adelige errichten lassen. Die Bekämpfung der Protestanten war Ziel des Landesherrn Erzherzog Ferdinand. Mit der Durchführung der Gegenreformation in diesem Gebiet war der Probst des Stiftes Stainz, Jakob Rosolenz, beauftragt worden. Am Tag Mariä Lichtmess 1600 erschien eine Kommission, vor der die Bevölkerung den lutherischen Lehren abzuschwören hatte. Die Pfarre wurde wieder einem katholisch orientierten Priester übergeben, lutherische Bücher und Schriften waren abzuliefern und wurden verbrannt. Die evangelischen Friedhöfe beim Amthof und beim Brendlhof, das Bethaus und die Schule wurden zerstört, Widerstand niedergeschlagen. Der Sohn der Gräfin Galler, Georg, wurde dabei schwer verletzt und starb auf der Flucht am Eingang der Schwanberger Brendlhütte⊙ . Die Sage „Der Ketzerbub von Schwanberg“ schildert diese Situation. Seit dieser Zeit soll der Geist der Gräfin im Gebiet der Schwanberger Brendl umherstreifen.[31]
In Schwanberg bestand damals ein Marktgericht. 1687 verurteilte man eine Bettlerin wegen „Pestmacherei“ zum Tod durch das Schwert, weil in dem Haus, in dem sie übernachtet hatte, zwei Personen an der Pest erkrankten. Bereits 1658 wurden zwei Bänkelsänger ebenfalls wegen angeblicher „Pestmacherei“ auf der Straße nach Leibnitz überfallen und erschlagen. 1661 wurde ein Mann vom Bannrichter Dr. Guisinger verurteilt, weil er angeblich mit dem Teufel im Bunde stand. Dieses Urteil wurde aber vom Landgericht in Leibnitz nicht bestätigt, wo damals Franz von Stubenberg kaiserlicher Kommissär war.[32]
Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert wurde der Ort mehrmals von der Pest heimgesucht. Das Erlöschen der Seuche wurde in mehreren Sagen dahin verarbeitet, dass die Pest begraben oder in Kellern eingesperrt worden wäre. Einer dieser Orte soll der ehemalige Standort der alten Schwanberger Burg, der Tanzboden (auch als Vogeltenne bezeichnet), gewesen sein. Auf ihm soll die Pest durch Gebete in ein kleines Glöckchen verwandelt worden sein, das auf den Tanzboden flog, wo es in eine Hütte mit betrunkenen Zechern flog und mitsamt den Betrunkenen in der Erde versank. Nach einer anderen Sage hätte sich die Pest in ein Rauchwölkchen verwandelt, das in einen großen Keller eingedrungen und die dort anwesenden Trunkenbolde mit verschüttet habe. Dieser Platz sei unter der Pestsäule des Ortes gewesen.[33]
Die Lebensumstände des Fahrenden Volkes bzw. der Angehörigen mancher Unehrlichen Berufe, somit der sogenannten „unteren Gesellschaftsschichten“ im 18. Jahrhundert sind aus einigen Veröffentlichungen aus den Jahren 1711 und 1713 erkennbar. Angehörigen dieser Personengruppen wurde oft Delinquenz nachgesagt und mit schweren Strafen bis hin zur Todesstrafe begegnet, was auch die einschlägigen Fahndungsprotokolle belegen. Am 1. Februar 1712 wurden in Schwanberg drei Männer hingerichtet, Bartlmä Pichler, Josef Pichler und Lorenz Straßer, bei denen u. a. 14 Tabakdosen, drei Terzerole, 71/2 Ellen Leinwand und zusammen neben anderem Bargeld 492 Gulden gefunden worden waren. Ein polizeiliches Manifest berichtet 1713 weiters von der Erhängung von Königführer Joseph und Crämer-Bärthl in Schwanberg.[34]
Einquartierte Soldaten eines starhembergischen Regiments lösten mit den Bewohnern des Ortes durch Stänkereien und Trunksucht immer wieder kleine Scharmützel aus, die in Prügeleien samt entsprechenden Strafen mündeten.[35]
Schwanberg und seine Umgebung lagen ab 1748 im damals neu eingerichteten Marburger Kreis des Herzogtums Steiermark. Ab 1770, der ersten Personen- und Häusererfassung in Österreich, wurden Häuser und Menschen aus dem Gebiet von Schwanberg in Numerierungsabschnitten selbständig erfasst (Konskriptionsgemeinden). Diese Abschnitte waren Wiel (St. Anna), Fresen, Garanas, Gressenberg, Rostock, Mainsdorf, Schwanberg und Kerschbaum. Aus diesen Abschnitten entwickelten sich noch unter Joseph II. die „Steuergemeinden“, in weiterer Folge die Katastralgemeinden des Franziszeischen Katasters.[36]
Für den Herbst 1816 wird das Auftreten von Wölfen und der Abschuss eines Bären berichtet. Die beiden Wölfe hatten eine Schafherde überfallen und konnten vom Hüterbuben verjagt werden. Der Bär hatte 15 Jahre lang unter den Viehbeständen gewütet, ehe er im Garanaser Wald aufgespürt und auf der Sucha-Alm ⊙ erlegt werden konnte. Er wird als ca. 30 Jahre alt und mit einem Gewicht von ca. 180 kg beschrieben; das Tier wurde ausgestopft und im Joanneum ausgestellt.[37]
Die Numerierungsabschnitte wurden in Werbbezirken zusammengefasst (abgeleitet vom Anwerben von Personen für den Militärdienst). Schwanberg war ein solcher Werbbezirk. Nach 1826 kommt zu ihm auch der Werbbezirk Hollenegg. Die Zugehörigkeit der Numerierungsabschnitte zu den Werbbezirken wechselte mehrfach. Der Werbbezirk Schwanberg umfasste im Jahre 1770 3702 Personen (Seelen) und 7 Numerierungsabschnitte (einen weiteren teilweise), 1782: 3362 Personen, 1812: 2259 (nach einer anderen Quelle 2276)[38] Personen und im Jahre 1846 zehn Katastralgemeinden mit 3173 Personen. Benachbarte Werbbezirke waren Landsberg, Hollenegg, Eibiswald und Welsbergl.[39]
Dieser Betrieb lieferte Rohstoffe für die Papierfabrik in Deutschlandsberg.[40] Er war später Teil der Papierfabrik Guggenbach bei Übelbach. Das Werk lag an der Straße Richtung Garanas ⊙ . Es wurde dort durch Zerschleifen von Holz ein Rohmaterial für die Papierfabrikation erzeugt, der Holzschliff. Das Werk wurde zunächst durch ein Wasserrad, ab 1912 durch zwei Francis-Turbinen betrieben, die je einen Schleifstein antrieben. Als Rohstoff wurde vorwiegend Fichtenholz verwendet. In der Zwischenkriegszeit wurde als Kraftquelle eine Dampfmaschine, Mitte der 1950er-Jahre ein Elektromotor installiert. Um 1970 war das Unternehmen insolvent, ab 1973 wurde es zu einem Kleinkraftwerk umgebaut und der Elektromotor als Generator verwendet.[41]
Der Westen von Schwanberg gehörte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Operationsgebiet des Räubers und Gewalttäters Philipp Eberl. Weiteres Aufsehen erregte im August 1935 ein Strafverfahren vor dem Schwurgericht Graz über das „Mordkomplott von Neuberg“, in dem die Angeklagten freigesprochen worden waren. Der im Verfahren verfolgte Mord an einem 75-Jährigen, an dessen Tod die Angeklagten Interesse gezeigt hatten (sie wollten dessen Wohnstätte übernehmen) blieb trotz einiger Indizien unaufgeklärt.[42]
Vom Bahnhof Schwanberg führte eine schmalspurige Werksbahn zu den Kohlebergwerken in Kalkgrub im Süden des Ortes, im Ortsteil Limberg der Gemeinde Wies (bis 2015 Gemeinde Limberg). Diese Bahn war die erste Strecke, auf der normalspurige Güterwagen auf Rollwagen transportiert wurden.[43]
Während des nationalsozialistischen Juliputsches im Jahr 1934 wurde der Gendarmerieposten des Marktes, wohin sich auch die Angehörigen der auf Seite der Regierung stehenden Wehrverbände geflüchtet hatten, von einem 200 bis 300 Köpfe zählenden nationalsozialistisch gesinnten Mob regelrecht belagert. Zuvor, in den frühen Abendstunden, war es im Marktgebiet zu mehreren Schusswechseln gekommen, wobei der Sohn des nationalsozialistischen Ortsgruppenleiters von einem Wehrverbandsangehörigen erschossen worden war. In den Morgenstunden des 26. Juli 1934 erzwangen die Nationalsozialisten schließlich die Übergabe des Gendarmeriepostens. Nach dem Zusammenbruch des Putsches wurden 74 Personen wegen Beteiligung an demselben verhaftet, eine unbekannte Anzahl weiterer flüchtete über Jugoslawien ins Deutsche Reich.[44]
Bad Schwanberg ist eine Pendlergemeinde. Von den rund 2250 Erwerbstätigen (Stand 2011), die in der Gemeinde wohnten, arbeiteten 600 in der Gemeinde und 1650 pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 450 Menschen, um in Bad Schwanberg zu arbeiten.[49]
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit St. Martin im Sulmtal und St. Peter im Sulmtal den Tourismusverband „Sulmtal-Koralm“. Dessen Sitz ist in Bad Schwanberg.[50]
In der Gemeinde gibt es zahlreiche Wanderwege, unter anderem verläuft hier der Steirische Mariazellerweg von Eibiswald nach Mariazell.
Der Gemeinderat bestand bis Ende 2014 aus 15 Mitgliedern. Nach der Gemeindefusion im Zuge der steiermärkischen Gemeindestrukturreform besteht der Gemeinderat aus 21 Mitgliedern und setzt sich aus folgenden Parteien zusammen:[55]
Bis zur Gemeinderatswahl 2015 war diese Funktion durch einen Regierungskommissär verwaltet. Dieser war der bisherige Bürgermeister der Marktgemeinde, Mag. Karlheinz Schuster (ÖVP). Auch bei der Gemeinderatswahl 2015 wurde Karlheinz Schuster zum Bürgermeister der neuen Gemeinde gewählt. Sein erster Stellvertreter ist Ing. Karl Leonhard Koch (ÖVP) und der zweite Stellvertreter ist Harald Reiterer (SPÖ).[56]
Alle vier Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte bisher nicht.
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