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Serie von Straßenbahntriebwagen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Stadler Tina (Eigenschreibweise TINA für „Total integrierter Niederflurantrieb“) sind vom Schweizer Eisenbahnhersteller Stadler Rail konstruierte und hergestellte Straßenbahntriebzüge.
Stadler Tina | |
---|---|
Betreiber: | HEAG, BLT, RSAG, HAVAG, HTM, GVB |
Anzahl: | 134 |
Hersteller: | Stadler Rail |
Baujahr: | ab 2022 |
Spurweite: | 1000 mm, 1435 mm |
Länge über Kupplung: | 30–45,5 m |
Höchstgeschwindigkeit: | 70–80 km/h |
Stromsystem: | 600 V =, 750 V = |
Betriebsart: | Einrichtungs- oder Zweirichtungsfahrzeug |
Sitzplätze: | 64–100 |
Stehplätze: | 102–171 |
Vorgängerfahrzeuge: Tango, Tramlink, Citylink |
Stadler bezeichnete die Fahrzeuge bis 2021 als „Straßenbahnen der nächsten Fahrzeug-Generation“.[1][2] Die Plattform Tina ersetzt die bisherigen Produkte Tango, Tramlink und Citylink.[3]
Die niederflurigen Straßenbahntriebwagen des Typs Tina verfügen über große Fenster[4] und breite Durchgänge. Herzstück der Fahrzeuge sind neu entwickelte, kompakte Drehgestelle für Meter-, Normal- oder Breitspur, die in der Grundversion ausdrehbar sind. Die oberbauschonenden Laufwerke können als Trieb- oder Laufdrehgestelle ausgeführt und mit konventionellen Radsätzen oder Losradsätzen ausgerüstet werden[2] und zeichnen sich durch eine gute Laufruhe aus.[4]
Stadt | Betrieb | Anzahl | Baujahre | Nummern | ER-/ZR-Fahrzeug | Anzahl Module | Anzahl Drehgestelle | Länge | Breite | Spurweite | Sitze | Stehplätze |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Darmstadt | HEAG mobilo | 14 + 11 | ab 2022 | 22101–22125 | ER | 5 | 6 | 43,95 m | 2,40 m | 1000 mm | 97 Standardsitze 3 Eltern-Kind-Sitze 8 Stehhilfen |
171 |
Basel | BLT | 25 | ab 2022 | 4201–4225 | ER | 7 | 5 | 45,5 m | 2,30 m | 1000 mm | 100 | 157 |
Rostock | RSAG | 28 | ab 2024 | ER | 3 | 4 | 32,25 m | 2,65 m | 1435 mm | 75 | 141 | |
Halle | HAVAG | 17 | ab 2025 | ZR | 5 | 6 | 45,4 m | 2,30 m | 1000 mm | 96 | 172 | |
39 | 3 | 4 | 30,4 m | 64 | 102 | |||||||
Den Haag | HTM Personenvervoer | 56 | ab 2026 | 7001–7056 | ZR | 3 | 4 | 36,5 m | 2,65 m | 1435 mm | 84 | 169 |
Gera | GVB | 6 | ab 2026 | 601–606 | ER | 5 | 6 | 43,95 m | 2,40 m | 1000 mm | 101 | 169 |
Im Januar 2020 bestellte die HEAG mobilo für die Darmstädter Straßenbahn 14 Triebwagen des Typs ST15 (Straßenbahn-Triebwagen 15) für 62 Millionen Euro. Es bestehen Optionen auf bis zu 30 weitere Einheiten.[5] Die Serie ist nach dem ST13 und ST14 der dritte Niederflurwagentyp in Darmstadt. Die Fahrzeuge wurden in der Schweiz entwickelt[6] und sollten ursprünglich in Berlin produziert werden. Der Bau erfolgt jetzt jedoch auch in Bussnang.[7]
Im Juli 2021 wurde bekannt, dass die HEAG mobilo einen Teil der Option einlöste und elf weitere ST15 bestellte. Das Volumen der beiden Aufträge stieg nun auf 100 Millionen Euro. Die Wagen der zweiten Bestellung werden für ein neues Verkehrskonzept mit Streckenerweiterungen benötigt.[7]
Ein Triebwagen ist 43 Meter lang und besteht aus fünf Wagenkästen, wobei der erste, dritte und fünfte auf zwei zweiachsigen Drehgestellen läuft. Der zweite und vierte Kasten sind auf die übrigen aufgesattelt und laufwerklos. Alle fünf Kästen besitzen eine Tür.[5]
Pro Fahrzeug gibt es 108 Sitz- und 171 Stehplätze, insgesamt können also 279 Personen befördert werden. Von jeder Fahrzeugtür aus sind Sitzplätze barrierefrei erreichbar. Die Wagen sind mit modernen CO2-Klimaanlagen und mit einem Fahrerassistenzsystem mit Verkehrsschildererkennung ausgerüstet.[5][8]
Mit der Indienststellung der ST15 werden die Hochflur-Triebwagen der Serie ST12 schrittweise außer Dienst gestellt. Im Sommer 2022 sollten die ersten vier ST15 ausgeliefert werden. Nach erfolgtem Testbetrieb ist ihr Einsatz ab Herbst 2023 vorgesehen. Weitere zehn Fahrzeuge sollen bis Oktober 2023 folgen.[9] Bis Sommer 2024 soll die zweite Serie abgeliefert sein.[7] Im Oktober 2023 begann der Probebetrieb mit Passagieren.[10]
Die ST15 sollen auf allen Linien eingesetzt werden. An der Strecke der Linie 3 sind hierfür noch Umbauten notwendig.[7]
2023 bis 2025 wird die BLT mit 25 Tina-Straßenbahntriebwagen Schindler-Trams ersetzen, die mehr als vierzig Jahre alt sind. Die Triebzüge werden in der Schweiz im Werk Bussnang gefertigt.[4] Der Auftrag für die Fahrzeuge, Ersatzteile und optional für den Unterhalt hat ein Volumen von 125 Millionen Franken.[6]
Die siebenteiligen Trams sind 45,5 Meter lang, 2,3 Meter breit, für eine Geschwindigkeit von 80 km/h ausgelegt und bieten 100 Sitz- und 157 Stehplätze.[11] Die klimatisierten Triebzüge[6] ähneln in der Konfiguration den bisherigen Tango-Trams der BLT, besitzen jedoch statt dem Jakobs-Drehgestell zwischen dem dritten und vierten Wagenteil einen weiteren kurzen Wagenkasten mit einem nicht ausdrehbaren Fahrgestell.[2] Die Drehgestelle am Anfang und Ende des Fahrzeugs sorgen für gute Laufruhe und wenig Verschleiß.[4] Die Fahrzeuge sind von der ersten bis zur letzten Fahrgasttür komplett niederflurig.[2] Sie verfügen über ein Fahrgastinformationssystem, ein Kollisionswarnsystem wie die Tramlink der Waldenburgerbahn und sind für einen späteren Einbau von Schiebetritten vorbereitet.[4]
Die ersten Tina-Trams werden ab Fahrplanwechsel im Dezember 2023 eingesetzt, dies zu Testzwecken. Der Betrieb mit Fahrgästen soll im Frühling 2024 aufgenommen werden. Weitere Trams folgen in den Jahren 2024 und 2025.[4] Seit dem 3. September verkehren die Fahrzeuge auf der Linie 17 und seit dem 9. September auch auf der Linie E11. Linieneinsätze auf den Linien 10 und 11 folgen ab Mitte bis Ende Oktober. Bis Ende 2024 sollen 10 Fahrzeuge bei der BLT sein. Die restlichen folgen bis Ende 2025.
Im Juni 2022 gaben Stadler Rail und die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) den Abschluss eines Vertrages über die Lieferung von 28 Triebwagen des Typs Tina bekannt.[12] Das gesamte Auftragsvolumen liegt bei 98,2 Millionen Euro. Die rund 32 Meter langen, dreiteiligen Einrichtungsfahrzeuge sollen ab Ende 2024 geliefert und ab 2025 eingesetzt werden. 216 Fahrgäste finden in den vollklimatisierten Fahrzeugen Platz, davon 75 auf Sitzplätzen.[13] Die Fahrzeuge sollen einen Teil der im Betrieb befindlichen Wagen vom Typ 6N1, die aus den Jahren 1994 bis 1996 stammen, ersetzen.[14] Die Einheiten bestehen aus zwei Endwagenkästen, die auf je zwei Drehgestellen laufen und einem dazwischen eingehängten und laufwerkslosem Mittelteil.
Die HAVAG unterzeichnete im August 2022 einen Liefervertrag über 39 dreiteilige und 17 fünfteilige Triebwagen des Typs Tina. Das gesamte Auftragsvolumen liegt bei 168 Millionen Euro. Die rund 30 bzw. 45 Meter langen klimatisierten Zweirichtungsfahrzeuge sollen ab Ende 2025 in Einsatz kommen. 166 bzw. 268 Fahrgäste finden in den vollklimatisierten Fahrzeugen Platz, davon 64 bzw. 96 auf Sitzplätzen.[15][16][17]
Das niederländische Verkehrsunternehmen HTM Personenvervoer und Stadler unterzeichneten im Dezember 2022 einen Vertrag über die Lieferung von 56 Triebwagen des Typs TINA. Der Vertrag enthält zudem eine Option über 44 weitere Fahrzeuge. Die rund 36,5 Meter langen Zweirichtungsfahrzeuge sollen ab Ende 2026 in Einsatz kommen.[18]
Im Dezember 2023 unterzeichneten die GVB und Stadler einen Vertrag über die Lieferung von sechs Triebwagen für die Straßenbahn Gera einschließlich einer Option über weitere drei Fahrzeuge. Der Auftrag beläuft sich auf etwa 38 Millionen Euro. Sie sollen einige der überalterten tschechischen Triebwagen vom Typ KT4D ersetzen.[19]
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