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(536) Merapi

Asteroid des Hauptgürtels Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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(536) Merapi ist ein Asteroid jenseits des äußeren Hauptgürtels, der am 11. Mai 1904 vom US-amerikanischen Astronomen George Henry Peters am United States Naval Observatory (USNO) in Washington, D.C. bei einer Helligkeit von 11,7 mag entdeckt wurde. Es war seine erste von drei Asteroidenentdeckungen.

Schnelle Fakten Asteroid ...

Der Asteroid ist benannt nach dem Vulkan Marapi im mittleren Westen Sumatras, dem Standort des USNO und anderer Expeditionen zur totalen Sonnenfinsternis vom 18. Mai 1901. Der Berg stößt mehr oder weniger kontinuierlich Rauch aus und der Name bedeutet „mit Feuer“. Er ist nicht zu verwechseln mit dem nahegelegenen aktiven Vulkan Merapi in Zentraljava. Der Entdecker war Mitglied der Sonnenfinsternis-Expedition gewesen.

(536) Merapi wird zwar zu den Hauptgürtelasteroiden gezählt, bewegt sich aber außerhalb der Hecuba-Lücke und ist damit ein Mitglied der Cybele-Gruppe.

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Wissenschaftliche Auswertung

Zusammenfassung
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Aus Ergebnissen der IRAS Minor Planet Survey (IMPS) wurden 1992 Angaben zu Durchmesser und Albedo für zahlreiche Asteroiden abgeleitet, darunter auch (536) Merapi, für die damals Werte von 151,4 km bzw. 0,05 erhalten wurden.[1] Mit dem Satelliten Midcourse Space Experiment (MSX) wurden 1996 bis 1997 im Rahmen der Infrared Minor Planet Survey (MIMPS) Daten gewonnen, aus denen Werte von 153,5 km bzw. 0,04 bestimmt wurden.[2] Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte 2011 zu vorläufigen Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 164,9 km bzw. 0,04.[3] Nach neuen Messungen mit NEOWISE wurden die Werte 2014 auf 147,1 km bzw. 0,05 korrigiert.[4]

Eine spektroskopische Untersuchung von 820 Asteroiden zwischen November 1996 und September 2001 am La-Silla-Observatorium in Chile ergab für (536) Merapi eine taxonomische Klassifizierung als X-Typ.[5]

Photometrische Messungen des Asteroiden fanden erstmals statt vom 31. Januar bis 8. Februar 2000 am Thornton Observatory in Colorado. Aus der während fünf Nächten aufgezeichneten Lichtkurve wurde eine Rotationsperiode von 8,78 h abgeleitet.[6] Weitere Beobachtungen erfolgten vom 21. bis 24. November 2006 am Oakley Observatory des Rose-Hulman Institute of Technology in Indiana. Hier konnte eine Rotationsperiode von 8,809 h bestimmt werden.[7]

Aus archivierten Daten des Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) aus dem Zeitraum 2015 bis 2018 wurde in einer Untersuchung von 2020 mit der Methode der konvexen Inversion erstmals ein dreidimensionales Gestaltmodell des Asteroiden für eine Rotationsachse mit prograder Rotation und eine Periode von 8,79052 h berechnet.[8]

Photometrische Messungen erfolgten wieder vom 19. bis 21. April 2021 am Command Module Observatory in Arizona (abgeleitete Rotationsperiode 8,806 h)[9] und vom 23. bis 31. März 2021 während drei Nächten am Osservatorio Astronomico Margherita Hack in Italien (abgeleitete Periode 8,7905 h).[10]

Zwischen 2012 und 2018 wurden mit der All-Sky Automated Survey for Supernovae (ASAS-SN) auch photometrische Daten von 20.000 Asteroiden aufgezeichnet. Auf mehr als 5000 davon konnte erfolgreich die Methode der konvexen Inversion angewendet werden, darunter auch (536) Merapi, für die in einer Untersuchung von 2021 ein verbessertes dreidimensionales Gestaltmodell für zwei alternative Rotationsachsen mit prograder Rotation und einer Periode von 8,7904 h berechnet wurde.[11] Aus den Daten von ATLAS konnte in einer Untersuchung von 2022 mit der Methode der konvexen Inversion noch einmal eine Rotationsperiode von 8,7908 h bestimmt werden.[12]

Abschätzungen von Masse und Dichte für den Asteroiden (536) Merapi aufgrund von gravitativen Beeinflussungen auf Testkörper hatten in einer Untersuchung von 2012 zu als unrealistisch bewerteten Ergebnissen geführt.[13]

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Siehe auch

Commons: (536) Merapi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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