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Altkirch

französische Gemeinde im Elsass Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Altkirch [alt.kiʁʃ]  (elsässisch Àltkìrech) ist eine französische Stadt mit 5575 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Haut-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (sous-préfecture) des Arrondissements Altkirch, gehört zum Kanton Altkirch und zum Gemeindeverband Sundgau.

Schnelle Fakten
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Geographie

Altkirch liegt auf einem Hügel über dem Fluss Ill und ist der zentrale Ort des Sundgaus im südlichen Elsass. Nach Basel im Osten sind es etwa 30 Kilometer, nach Belfort im Westen etwa 42 Kilometer und nach Mülhausen im Norden etwa 19 Kilometer.

Nachbargemeinden von Altkirch sind Aspach und Walheim im Norden, Wittersdorf im Osten, Hirsingue und Hirtzbach im Süden sowie Carspach im Nordwesten.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Ort wurde 1102 („Altikirich“) erstmals erwähnt und bestand zunächst aus einer Kirche an einer Furt und einer einen Kilometer entfernten Burg. Die Burg gehörte den Grafen von Pfirt. Graf Frédéric II. ließ eine Befestigungsanlage erbauen und überließ dem Kloster Lucelle Land im Jahr 1215 „in der von ihm selbst erbauten Stadt Altkirch“. Im 13. Jahrhundert erhielt der Ort das Stadtrecht. Im Jahr 1271 trat aus finanziellen Gründen Graf Ulric II. alle seine Ländereien an Heinrich von Neuchâtel, den Bischof von Basel, ab, um sie von ihm als Lehen zurückzuerhalten. Die Grafen von Pfirt waren somit Vasallen der Bischöfe von Basel.

Mit dem Aussterben der Grafen von Pfirt im Mannesstamm im Jahre 1324 fiel Altkirch durch Heirat in den Besitz des Hauses Habsburg. Ab dem Westfälischen Frieden (1648) gehörte es – mit Unterbrechung von 1871 bis 1918 – zu Frankreich. 1659 ging Altkirch durch Schenkung König Ludwigs XIV. in den Besitz Kardinals Mazarins über.

Um 1900 hatte Altkirch eine katholische Kirche, eine evangelische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Amtsgericht und ein Hauptzollamt.[1] 1940 wurden die noch ansässigen jüdischen Einwohner unter deutscher Besatzung nach Südfrankreich deportiert und die Synagoge von Altkirch als Kino zweckentfremdet.[2]

Altkirch gilt als Wallfahrtsort, da es Lebensstätte und Begräbnisort des Regionalheiligen Morandus ist. Die Wallfahrtskirche birgt neben dem gotischen Steingrab des Benediktiners auch sein wertvolles Kopfreliquiar von 1428.

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Wappen

Wappenbeschreibung: „D'Azur à une église d'argent couverte de gueules et ajourée du champ, flanquée à dextre d'un clocher aussi d'argent couvert de gueules ouvert et ajouré du champ croisé d'or, le tout sur une terrasse de sinople.“

In Azurblau steht eine silberne Kirche, bedeckt mit Rot und durchbrochenem Feld, rechts flankiert von einem ebenfalls silbernen Glockenturm, bedeckt mit offenem Rot und durchbrochenem Feld, gekreuzt mit Gold, alles auf einer grünen Terrasse.

Einwohnerentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

In einem Renaissancegebäude ist das Sundgau-Museum eingerichtet, das Möbel aus dem Elsass und Werke des regionalen Künstlers Jean Jacques Henner zeigt.

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Verkehrsanbindung

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Bahnhofsgebäude

Altkirch besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Paris–Mulhouse seit dem 15. Oktober 1857. Ab 1891 zweigte hier die Bahnstrecke Altkirch–Ferrette ab. Der Personenverkehr wurde auf dieser Strecke 1951 eingestellt, der Güterverkehr 1968.[11] Bis Dezember 2011 hielten Intercités-Züge in Altkirch, durch die Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône halten nur noch TER Grand Est und TER Franche-Comté Züge.

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Städtepartnerschaften

Altkirch unterhält Partnerschaften zu Le Thor im Département Vaucluse (Frankreich) (seit 1991) und seit 1994 zu San Daniele del Friuli in der Region Friaul-Julisch Venetien (Italien).

Persönlichkeiten

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Siehe auch

Literatur

  • Martin Zeiller: Altkirch. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Alsatiae etc. (= Topographia Germaniae. Band 3). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 1 (Volltext [Wikisource]).
  • Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten. Basel 1782, S. 72–78 (books.google.de).
  • Johann Friedrich Aufschlager: Das Elsass. Neue historisch-topographische Beschreibung der beiden Rhein-Departemente. Zweiter Theil, Johann Heinrich Heitz, Straßburg 1825, S. 132–134 (books.google.de).
  • Altkirch, Elsaß-Lothringen. In: Meyers Gazetteer. Mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Altkirch (meyersgaz.org).
  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1, Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 29–40.
  • Le Haut-Rhin. Dictionnaire des Communes, 3 Bände, Colmar 1980–1982; Band 1, 1980, Stichwort Altkirch, S. 73–75.
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Commons: Altkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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