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Bleichenbach

Stadtteil von Ortenberg (Hessen) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Bleichenbach ist ein Stadtteil von Ortenberg im südhessischen Wetteraukreis.

Schnelle Fakten Stadt Ortenberg (Hessen) ...
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Geographische Lage

Bleichenbach liegt auf einer Höhe von 140 m über NN, 3 km südlich des Zentrums von Ortenberg, 6 km nordwestlich von Büdingen und ca. 35 Kilometer östlich von Frankfurt am Main im Bleichetal, durch das der Bleichenbach fließt.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ortsgeschichte

Die älteste erhaltene Erwähnung von Bleichenbach stammt von ca. 1160/1170, als ein Gumprath de Bleichenbach im Codex Eberhardi genannt wird.[3] Der Ort selbst wird im Jahr 1232 erwähnt.[1]

Bleichenbach gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde. Zu den Einzelheiten siehe: hier. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Bleichenbach an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ bildete dann ab 1810 einen Teil des großherzoglich-hessischen Amtes Ortenberg. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Bleichenbach wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[4][5] Für Bleichenbach wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bleichenbach angehört(e):[1][7][8]

Kirchliche Verhältnisse

Die älteste erhaltene Erwähnung von Bleichenbach aus dem Jahr 1219 nennt auch eine Kapelle im Ort, deren Patronat beim Kloster Konradsdorf lag. Im 15. Jahrhundert hatte das Patronat die Kurpfalz inne, die es 1477 den Herren von Bleichenbach zu Lehen gab. 1504 wurde es von Hanau gekauft. Vor der Reformation gehörte die Kirchengemeinde zur Diözese Mainz, kirchliche Mittelbehörde war das Archidiakonat des Propstes des Klosters Konradsdorf. Im Zuge der Reformation schlossen sich alle Landesherren des Ortenberger Kondominats der reformierten Richtung der Reformation an und damit auch Bleichenbach.

Historische Religionszugehörigkeit
 1961:460 evangelische (= 86,79 %), 54 katholische (= 10,19 %) Einwohner[1]

Ereignisse

1662 kam es im Hanauer Amt Ortenberg zu einer massiven Hexenverfolgung. Eine zentrale Rolle bei der Verfolgung der „Hexen“ spielte wahrscheinlich der Hanauer Amtmann Ludwig Geis.[12] Auch drei Frauen aus Bleichenbach, Maria Cröll, Maria Neun und die Hebamme Vei Ehewalt, wurden als Hexen hingerichtet und mit dem Schwert geköpft.[13]

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Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bleichenbach 1467 Einwohner. Darunter waren 45 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 255 Einwohner unter 18 Jahren, 603 zwischen 18 und 49, 297 zwischen 50 und 64 und 312 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 630 Haushalten. Davon waren 177 Singlehaushalte, 177 Paare ohne Kinder und 196 Paare mit Kindern, sowie 66 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 135 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 411 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]

Einwohnerentwicklung
Bleichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
 
852
1840
 
928
1846
 
833
1852
 
809
1858
 
765
1864
 
763
1871
 
750
1875
 
759
1885
 
754
1895
 
748
1905
 
768
1910
 
756
1925
 
781
1939
 
812
1946
 
1.317
1950
 
1.265
1956
 
1.115
1961
 
1.118
1967
 
1.180
1970
 
1.222
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2008
 
1.321
2010
 
1.586
2011
 
1.467
2014
 
1.564
2018
 
1.565
2022
 
1.480
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[15][16]; Zensus 2011[14]; 2022[2]

Politik

Ortsbeirat

Für Bleichenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Bleichenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus neuen Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,31 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der SPD und fünf Mitglieder der CDU.[17] Der Ortsbeirat wählte Valentin Schwarz (CDU) zum Ortsvorsteher.[18]

Wappen

Am 21. Oktober 1963 wurde der Gemeinde Bleichenbach im Landkreis Büdingen, Regierungsbezirk Darmstadt, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Blau ein goldener Schrägrechtswellenbalken, beseitet oben von einem silbernen Eichenblatt und unten von einer silbernen Roggenähre.[19]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Mehrgenerationenhaus in Bleichenbach
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Evangelische Kirche in Bleichenbach
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Dorfbrunnen Brauhausborn

Bauwerke

  • Evangelische Kirche Bleichenbach aus dem 16. Jahrhundert in barockem Stil mit Malereien von Isaak Koch
  • Ehemalige Schule (Alte Schule)
  • historischer Brunnen am Brauhausborn aus dem 18. Jahrhundert
  • Brücken: Eine der Besonderheiten des Ortes sind die 12 Brücken, die über den gleichnamigen Bleichenbach führen.
  • Aussichtspunkt am Guten Born

Freizeit- und Sportanlagen

  • Am Pfarrhaus befindet sich ein Kinderspielplatz.
  • Am Dorfrand befindet sich die Rudolf-Höhn-Sportanlage.
  • Richtung Bergheim an der „Schönau“ gibt es zwei Angelteiche.
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Verkehr

Söhne und Töchter des Stadtteils

Literatur

  • Peter Gbiorczyk: Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. und 17. Jahrhundert. Shaker. Düren 2021. ISBN 978-3-8440-7902-9
  • Rudolf Höhn, Bleichenbach, eine heimatliche Umschau. In: Büdinger Geschichtsblätter IX/X, 1980–81, S. 241–300
  • Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum = Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 (1937). ND 1984, S. 48.
  • Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 61.
  • Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II. Stuttgart 1999, S. 384–392.
  • Literatur über Bleichenbach nach GND In: Hessische Bibliographie
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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