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Dignität in christlichen Kirchen, Vorsteher einer Organisationseinheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Propst (lateinisch praepositus) „Vorgesetzter“ ist die Bezeichnung für verschiedene Leitungsämter in der römisch-katholischen Kirche sowie in evangelischen und anglikanischen Kirchen.
Die Bezeichnung leitet sich von lateinisch praepositus ‚Vorsteher‘, wörtlich ‚Vorgesetzter‘, her. Sie entwickelte sich über mittellateinisch propostus und althochdeutsch prōbōst[1] zum heutigen Propst. Die Schreibvariante Probst wurde neben Propst noch bis ins 18. Jahrhundert verwendet.[2] In Familiennamen ist die altertümliche Schreibung Probst weitaus häufiger als Propst.
Der Propst ist in der Regel der Leiter der äußeren Angelegenheiten eines Dom- oder Stiftskapitels (Dom-, Stiftspropst), sofern die Kapitelstatuten nichts anderes bestimmen. Er war besonders im Mittelalter häufig Archidiakon eines bestimmten Sprengels einer Diözese. Einige Pröpste waren zum Teil bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil Träger einiger Pontifikalien. Der Stiftspropst des Kollegiatstifts Altötting ist zum Tragen aller Pontifikalien mit Ausnahme des Bischofsstabes berechtigt.
Im Klerus der Ordensgemeinschaften wird der Begriff je nach Orden unterschiedlich verwendet:
In den evangelischen Kirchen kann Propst sehr unterschiedliche Bedeutungen haben.
Bei den freiweltlichen Damenstiften war die Pröpstin die Vertreterin der Äbtissin. Sie leitete die Güterverwaltung des Stifts und vertrat es auch bei einer Sedisvakanz. Ein berühmtes Beispiel war Aurora von Königsmarck als Pröpstin von Stift Quedlinburg. Wie bei Männerorden gab es auch Damenstifte und Klöster, die statt von einer Äbtissin ständig von einer Pröpstin geleitet wurden, so etwa das Magdalenenstift in Altenburg und die Frauenklöster der Augustiner-Chorfrauen, z. B. in Riedern am Wald.
Der männliche Rechtsvertreter der schleswig-holsteinischen Damenstifte St.-Johannis-Kloster vor Schleswig, Kloster Uetersen und Kloster Preetz, der meist aus der Ritterschaft stammte und kein Geistlicher ist, trägt den Titel Probst.[4][5] Im Kloster Itzehoe wird er Verbitter genannt.
Der Domdekan einer anglikanischen Kathedrale wird Provost genannt, wenn diese gleichzeitig als Pfarrkirche dient.
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