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Bosse (Musiker)
deutscher Rock-Songwriter, Sänger und Gitarrist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Axel Bosse, auch genannt Aki Bosse (* 22. Februar 1980 in Braunschweig), ist ein deutscher Popmusiker.

Leben
Axel Bosse wuchs im Cremlinger Ortsteil Hemkenrode in Niedersachsen auf. Er ging auf das Gymnasium Kleine Burg in Braunschweig, verließ dieses aber vor dem Abitur.[1] Er ist mit der Schauspielerin Ayşe Bosse verheiratet, mit der er eine Tochter hat.[2][3]
Musik
Zusammenfassung
Kontext

Anfänge
Im Alter von 17 Jahren unterschrieb Bosse mit seiner damaligen Band Hyperchild den ersten Plattenvertrag beim Major-Label Sony Music Entertainment. Bereits die erste Single konnte sich in den Charts platzieren, dennoch löste sich die Band nach zwei Jahren wegen kreativer Differenzen auf. Als Sänger von Hyperchild hatte er sein erstes Fernsehinterview mit Mola Adebisi auf VIVA.[4]
2003–2005: Gründung von Bosse und erstes Album „Kamikazeherz“
Nach Auflösung der Band startete er eine Solokarriere und nannte sich ab dem Jahr 2003 nur noch Bosse. Zu diesem Zeitpunkt stießen der Schlagzeuger Björn Krüger, der Gitarrist Thorsten Sala und der Bassist Theofilos Fotiadis (Ex-Mitglieder von Uncle Ho und Heyday) dazu und bildeten den Kern von Bosses Live-Band.
Später bestand die Besetzung aus Thorsten Sala (Gitarre), Theofilos Fotiadis (Bass, Bass-Ukulele), Stefan Lenkeit (Keyboards), Chris Heiny (Schlagzeug, Percussion), Niklas Hardt (Cello), Martin Wenk (Trompete, Waldhorn, Gitarre)[5] und Maxime Shakir (Backing Vocals, Keyboards).[6] Bis zum Herbst 2021 war Valentine Romanski (Backing Vocals, Keyboards) Teil der Besetzung. Nach ihrem Austritt und bis zum Eintritt von Maxime Shakir trat die Sängerin Boviy als Unterstützung bei den Backing Vocals und am Keyboard auf.[7]
2005 erschien bei dem Label EMI das Debütalbum Kamikazeherz und Bosse spielte mit seiner Band als Vorgruppe von Such a Surge, Madsen und Mando Diao.[8] Die Single Kraft erreichte die deutschen Single-Charts.
Ebenfalls 2005 war Bosse mit dem Song Warum geht es mir so dreckig auf dem Rio Reiser Tribute Sampler vertreten. Die Compilation ehrte den verstorbenen Musiker Rio Reiser und versammelte Beiträge verschiedener Künstler, die sich auf unterschiedliche Weise mit dessen musikalischem Erbe auseinandersetzten.[9][10]
2006: Zweites Album „Guten Morgen Spinner“
2006 veröffentlichte Bosse sein zweites Studioalbum mit dem Titel Guten Morgen Spinner.[8] Die Aufnahmen fanden unter der Leitung des Produzenten Moses Schneider statt und wurden in nur sieben Tagen eingespielt. Im folgenden Jahr trennte sich Bosse von dem Label EMI.[11]
Im selben Jahr trat Bosse beim Musikfestival Rock am Ring auf.[12]
2009–2010: Drittes Album „Taxi“
Anfang 2009 veröffentlichte er das Album Taxi, in Kooperation mit seinem Management Scoop Music und dem Vertrieb von Rough Trade Distribution, selbst.[13] Für dieses Album war Pianist Tobias Philippen (PeterLicht) Teil der Bosse Live-Band.[14] Aus der Zusammenarbeit mit Jochen Naaf (PeterLicht, Polarkreis 18) wurden drei Singles ausgekoppelt. Im Anschluss arbeitete Bosse mit dem Elektro-DJ Oliver Koletzki zusammen. Der Song U-Bahn wurde 2009 auf Koletzkis Plattenlabel Stil vor Talent veröffentlicht.[15]
Zur Promotion des Albums Taxi absolvierte Bosse im März 2009 eine Tournee durch Deutschland.[16] Ebenfalls 2009 war Bosse mit seiner Band auf mehreren Sommerfestivals zu sehen, darunter Auftritte beim Hurricane Festival,[17] dem Open Flair[18] sowie beim Bochum Total.[16]
Seit diesem Album ist Bosse regelmäßig im Festivalprogramm deutschsprachiger Musikveranstaltungen vertreten und parallel dazu nahm die Anzahl seiner Clubkonzerte zu.[16][18][19] Zeitungen wie die Westdeutsche Zeitung berichteten zu dieser Zeit zudem über ausverkaufte Auftritte.[16]
2011–2012: Viertes Album „Wartesaal“
Das Album Wartesaal, für das Bosse zwölf neue Songs geschrieben hatte, erschien Anfang 2011 und erreichte Platz 16 der deutschen Charts.[11]
Auf dem Album wurde das Lied Frankfurt/Oder, ein Duett mit der Schauspielerin Anna Loos von der Band Silly, neu veröffentlicht. Das Lied war zuvor auf dem Album Kamikazeherz veröffentlicht worden. Für die Neuveröffentlichung auf dem Album Wartesaal erwarb Bosse die Rechte von seinem alten Plattenlabel.[11] Mit diesem Titel trat Bosse beim Bundesvision Song Contest 2011 für Niedersachsen an und belegte den dritten Platz.[20] Die von der niederländischen Band Bløf zusammen mit der flämischen Sängerin Geike Arnaert aufgenommene Cover-Version Zoutelande erreichte im Januar und Februar 2018 in den niederländischen Charts Platz 1 der Mega Top 50[21] und Dutch Top 40[22] sowie Platz 3 der Dutch Charts.[23]
2012 beteiligte sich Bosse an der Tribute-Compilation Heute hier, morgen dort – Salut an Hannes Wader mit einer Coverversion des Liedes Die Möwe, einem Lied, das ursprünglich von Hannes Wader und Detlef Petersen geschrieben worden war.[24]
2013–2015: Fünftes Album „Kraniche“
Am 8. März 2013 erschien mit Kraniche sein fünftes Album, bei dessen Produktion Philipp Steinke beteiligt war, der auch für das Duo Boy produzierte. Einige Songs schrieb Bosse in Istanbul, wo er mehrere Monate mit seiner Frau und seiner Tochter verbrachte. In Umbrien richtete Steinke ein Musikstudio in einem Landhaus ein, wo das Album teilweise aufgenommen wurde.[25] Einflüsse von Bosses Reise nach Istanbul und Umbrien sind erkennbar, beispielsweise kommt im Song Istanbul das Saz zum Einsatz. Im Vergleich zu seinen beiden Vorgängeralben Taxi und Wartesaal sind hier die Arrangements umfangreicher, es kommen beispielsweise Chöre und Trompeten zum Einsatz. Die Singles Schönste Zeit und So oder so erreichten die Top 30 der deutschen Charts.
Mit dem Titel So oder so trat er beim Bundesvision Song Contest 2013 erneut für Niedersachsen an. Mit 153 Punkten gelang ihm dabei der Sieg vor Johannes Oerding und MC Fitti.[26]
Ein Jahr später veröffentlichte Bosse das Album Kraniche – Live In Hamburg, das auf Platz sieben der Media Control Album Charts einstieg.[27]
2016–2017: Sechstes Album „Engtanz“
Nach einer Auszeit im Jahr 2015 erschien mit Engtanz am 12. Februar 2016 das sechste Album, auf dem Bosse sich als Songschreiber mit den Verbindungen zu Anderen und sich selbst auseinandersetzt. Dabei kam es unter anderem zu einer Zusammenarbeit mit Casper für den Song Krumme Symphonie. Das Album erreichte als erstes Bosse-Album Platz 1 der Deutschen Charts.[28]
Im Rahmen der Engtanz-Tour trat Bosse am 26. August 2017 auf der Trabrennbahn in Hamburg auf.[29] Ebenfalls 2017 wirkte Bosse als Gastsänger auf dem Titel Hellrot des Albums Nichts war umsonst von Prinz Pi mit.[30]
Im März 2017 nahm Bosse an der Lit.Cologne teil, einem internationalen Literaturfestival in Köln. Dort präsentierte er unter dem Titel Engtanz – Bosse über seine Lyrics seine Liedtexte und sprach über deren Entstehung.[31]
2018–2020: Siebtes Album „Alles ist jetzt“
2018 veröffentlichte Bosse das Lied Alles ist jetzt und kündigte damit auch sein kommendes gleichbenanntes Album an, welches ebenfalls Platz 1 in den deutschen Album-Charts erreichte. Die darauf folgende „Alles ist jetzt!“-Tournee war mit über 100.000 Besuchern die bis dato erfolgreichste.[32] Laut Florian Dobenecker von der Ostthüringer Zeitung gehört Bosse zu den etabliertesten und angesehensten Künstlern im Live-Geschäft.[19]
Im März 2019 erschien die Single Messer, eine Zusammenarbeit von Prinz Pi und Bosse mit dem Rapper Capital Bra. Der Titel thematisiert die Problematik von Mobbing und Gewalt.[33]
Für Juni 2020 war Bosse als Teil des Line-ups der Festivals Rock am Ring und Rock im Park vorgesehen. Die Veranstaltungen sollten vom 5. bis 7. Juni 2020 stattfinden, wurden aber aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.[34]
2021–2022: Achtes Album „Sunnyside“
2021 erschien das achte Album Sunnyside mit den Singles Der letzte Tanz, Das Paradies und weiteren. Die Akustik-Version von Der letzte Tanz hielt sich zwei Jahre nach Erstveröffentlichung drei Wochen lang auf Platz 1 der deutschen TikTok-Charts und gehörte zu den erfolgreichsten Titeln in 2023.[35]
Im Oktober 2021 veröffentlichte Bosse gemeinsam mit der Schauspielerin Nora Tschirner das Duett Nebensaison. Das Lied wurde von Jochen Naaf und Philipp Steinke produziert.[36]
2023–2024: Neuntes Album „Übers Träumen“
2023 veröffentlichte Bosse sein neuntes Studioalbum Übers Träumen, das unter anderem Kollaborationen mit Alligatoah („Salzwasser“) und LEA enthielt. Zum Erscheinungsdatum seines Albums Übers Träumen gab Bosse ein Konzert in der Elbphilharmonie in Hamburg.[37] Das Konzert umfasste eine Auswahl neuer Titel sowie etablierter Stücke aus den vorherigen Alben. Unterstützt wurde Bosse unter anderem vom Kaiser Quartett sowie vom Hansemädchen-Chor, der bei mehreren Songs mitwirkte. Zudem war eine Tanzperformance von Marie-Luise Hertog Teil des Programms.[38]
Auf dem Album arbeitete Bosse mit dem Berliner Kneipenchor zusammen. In diesem Zusammenhang entstand eine Live-Aktion, bei der sich Chöre im Jahr 2024 für einen gemeinsamen Auftritt bewerben konnten. Die ausgewählten Sängerinnen begleiteten Bosse dabei live auf der Bühne beim Song „Ein Traum“.[39][40]
2024 erhielt Bosse mehrere Auszeichnungen für frühere Werke: Die Single Schönste Zeit wurde mit Platin ausgezeichnet, Der Letzte Tanz erhielt eine Goldene Schallplatte.[19]
2025: Compilation „Bosse 2005–2025“ und Sing Meinen Song
Im Jahr 2025 veröffentlichte Bosse die Compilation Bosse 2005–2025, die 21 ausgewählte Titel aus seinen bisherigen Studioalben umfasst.[41] Parallel dazu erschien die Single Vergangenheit, mit der Bosse sein zehntes Studioalbum ankündigte.[42]
Am 18. Januar 2025 trat Bosse in Chemnitz zur Eröffnungsshow des Kulturhauptstadtjahrs auf.[43] Darüber nahm er an der elften Staffel der Musiksendung Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil.[42]
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Soziales Engagement
Zusammenfassung
Kontext
Bosse setzt sich, unter anderem, seit Jahren für Viva con Agua und Hanseatic Help ein.[44]
Seit 2010 spielt Bosse regelmäßig im Rahmen des traditionellen Benefiz-Spiels Kicken mit Herz im Team der FC St. Pauli Hamburg Allstars gegen die Ärztemannschaft Placebo Kickers vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.[45]
Bosse trat 2015 im Rahmen des Konzerts Wir. Stimmen für geflüchtete Menschen in München auf.[46] Zur „Sonntagssause“ im Jahr 2016 wurden 300 Flüchtlingshelfer eingeladen, Band und Crew spielten ohne Gage. Die Einnahmen in Höhe von 31.200 Euro wurden an Pro Asyl und an Hanseatic Help gespendet.[47] 2019 spielte Bosse vor den Teilnehmern der Fridays-for-Future-Demo in Jena.[48] Bosse unterstützte die Fridays-for-Future-Bewegung auch in anderen Städten, darunter Hannover,[49] Hamburg[50] und Berlin.[51]
Aus dem 2021 veröffentlichten Studioalbum Sunnyside entwickelte Bosse das Projekt Paradies, benannt nach einem der Songtitel des Albums.[52] Im Rahmen des Projekts unterstützt Bosse soziale Initiativen und Einrichtungen, wie eine Suppenküche in Hamburg[53] und den Duschbus GoBanyo, der obdachlosen Menschen eine Möglichkeit zur Körperpflege bietet.[54]
Seit 2025 unterstützt Bosse mit der Initiative Hirn gegen Hass Organisationen, die sich gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit einsetzen.[55] Weiterhin tritt er bei dem Festival Jamel rockt den Förster auf, das ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzt.[56]
Weitere Projekte
Vom Februar bis Juli 2022 veröffentlichte Axel Bosse den Podcast Lecker Mittach. In diesem lud er Gäste wie Nilz Bokelberg, Casper und Nora Tschirner ein und kochte gemeinsam mit diesen deren Lieblingsgerichte.[57][58]
Diskografie
Studioalben
a
Wartesaal erreichte erst 2021 seine Höchstplatzierung, zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung erreichte das Album mit Rang 16 seine höchste Chartnotierung.
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Auszeichnungen
- Bundesvision Song Contest
- 2011: Dritter Platz mit dem Lied Frankfurt/Oder[20]
- 2013: Sieger mit dem Lied So oder so[26]
- Deutscher Musikautorenpreis
- 2014: in der Kategorie „Text Pop/Rock“[59]
- HANS – Der Hamburger Musikpreis
- 2013: in der Kategorie „Hamburger Künstler des Jahres 2013“
- 2013: in der Kategorie „Hamburger Song des Jahres 2013“
- 2013: in der Kategorie „Herausragende Hamburger Künstlerentwicklung 2013“[60]
- Preis für Popkultur
- Der Goldene Ton
- 2019[62]
- Live-Entertainment-Award
- 2019[63]
- Radio Regenbogen Award
- 2019: in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres 2018“[64]
- Fred-Jay-Preis
- 2022[65]
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Auftritte (Auswahl)
Fernsehen
- 2013: Kavalier an Dame: 12 leidenschaftliche Poetkarten (Kurzfilm von Franz Dinda)[66]
- 2013,[67] 2014,[68] 2015[69] und 2016: Circus HalliGalli
- 2015: Das Duell um die Geld
- 2018: Win Your Song (mit Vanessa Mai)[70]
- 2018: Lass dich überwachen![71]
- 2021: Das Duell um die Welt – Team Joko gegen Team Klaas[72]
- 2024: Lass dich überwachen![73]
- 2025: Sing meinen Song – Das Tauschkonzert[74]
- 2025: Die Bosse-Story. Spezialsendung zu Bosse bei Vox[75]
Tourneen (als Hauptact)
- 06/2006–08/2005: Guten Morgen Spinner Tour[76]
- 03/2009: Taxi Tour (Part 1)[77]
- 10/2009–11/2009 Taxi Tour (Part 2)[78]
- 03/2011–04/2011: Wartesaal Tour (Part 1)[79]
- 11/2011–12/2011: Wartesaal Tour (Part 2)[79]
- 02/2012: Wartesaal Tour (Rescheduled Dates)[79]
- 04/2013–05/2013: Kraniche Tour (Part 1)[79]
- 12/2013: Kraniche Tour (Part 2)[79]
- 02/2014: Kraniche Tour (Part 3)[79]
- 08/2014: Leise Landung Tour (Kraniche Akustiktour) (Part 1)[80]
- 12/2014: Leise Landung Tour (Kraniche Akustiktour) (Part 2)[81]
- 02/2016–03/2016: Engtanz Tour (Part 1)[82]
- 11/2016–12/2016: Engtanz Tour (Part 2)[82]
- 03/2017: Engtanz Tour (Part 3)[83]
- 11/2018–12/2018: Alles ist jetzt! Tour (Part 1)[84]
- 03/2019: Alles ist jetzt! Tour (Part 2)[84]
- 01/2020–02/2020: Alles ist jetzt! Tour (Part 3)[85]
- 09/2022: Sunnyside Tour[86]
- 04/2023: 10 Jahre Kraniche Tour[87]
- 11/2023-12/2023: Übers Träumen Tour (Part 1)[88]
- 04/2024–05/2024: Übers Träumen Tour (Part 2)[88]
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Weblinks
Commons: Bosse – Sammlung von Bildern
Quellen
Wikiwand - on
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