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Preis für Popkultur

deutscher Musikpreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Preis für Popkultur ist ein deutscher Musikpreis, der durch den gemeinnützigen Verein zur Förderung der Popkultur e. V. verliehen wird. Ziel des Jury-Preises ist es, die Popularität von Künstlern zu fördern, die bei anderen – umsatz- und verkaufsorientierten – Preisen nicht im Rampenlicht stehen.[1] Der Preis soll eine Alternative zu den herkömmlichen Musikpreisen in Deutschland darstellen und will mit mehr Fairness, Talent sowie Transparenz überzeugen.[2]

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Beschreibung

Zusammenfassung
Kontext

Der Preis für Popkultur wird jährlich seit 2016 für Verdienste und Leistungen in verschiedenen Bereichen der Popkultur verliehen. Hinter dem Preis steht der Verein zur Förderung der Popkultur e. V. der in erster Linie gegründet wurde, um die Durchführung und Vorbereitung der Verleihungen zu gewährleisten, sich aber auch als Schnittstelle und Förderverein für innovative popkulturelle Projekte versteht. Der Verein finanziert sich im Wesentlichen aus den Beiträgen seiner Mitglieder. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich, etwaige Überschüsse werden zur gezielten Förderung popkultureller Projekte eingesetzt.[3] Vor der Preisverleihung entscheiden die annähernd 900 Mitglieder des Vereins[4] über die Preisträger.[5] Die Sieger werden über zwei Auswahlverfahren ermittelt. Zunächst werden in der ersten Runde – unter notarieller Aufsicht – jeweils fünf Nominierte für alle Kategorien ermittelt.[6] Hierbei erstellt jedes Jurymitglied für jede Kategorie eine eigene Liste mit den wichtigsten Veröffentlichungen des vergangenen Jahres. Aus den jeweils fünf meistgenannten Musikern werden die Nominierten zusammengestellt.[7] Zur Auswahl stehen alle Musiker, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Deutschland haben.[1] In der zweiten Runde werden aus den Nominierten die Gewinner ermittelt.[6] Um ein breites Spektrum abzudecken, sind in der Fachjury unter anderem Klubbesitzer, Führungskräfte von Major-Labels, Musiker, Promoter, Radiojournalisten sowie Chefredakteure vertreten.[7] Bei der Auswahl der Jurymitglieder wurde darauf geachtet, dass kein Unternehmen mehr als sieben Prozent der Mitglieder stellt.[1]

2020 pausierte die Preisverleihung wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland.[8] 2022 wurde die bislang größte Veranstaltung abgehalten. Der Preis wurde im Admiralspalast in Berlin vor etwa 1000 Zuschauern verliehen.[4]

2023 sollte die Veranstaltung in das Theater des Westens ziehen. Jedoch musste kurzfristig umgeplant werden, da die erforderliche Saalmiete mit dem Spendengeld nicht aufzubringen war. Stattdessen fand die Veranstaltung am 23. November im Kino Colosseum in Prenzlauer Berg statt.[9] Die Kuration hat erstmals eine Expertenjury übernommen, um die Diversität mehr zu berücksichtigen. Unter anderem wurde mit Studierenden der Popakademie Baden-Württemberg zusammen gearbeitet.[10]

2024 fand keine Preisverleihung statt.

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Kontroversen

2023 wurde Kayla Shyx für ihr YouTube-Video Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert beim Preis für Popkultur in der Kategorie „Schönste Geschichte“ nominiert. Das Video schildert ihre Erlebnisse auf einer Aftershow-Party der Band Rammstein und thematisiert die schweren Vorwürfe gegen Till Lindemann. Die Nominierung sorgte auf Grund der Kategoriebenennung für Irritationen und Kritik.[11] Der Verein für Popkultur benannte die Kategorie daher kurzfristig in „Bewegendste Geschichte“ um.[12]

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Veranstaltungen

Weitere Informationen Veranstaltung, Ort ...

Preisträger

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Weitere Informationen Künstler, Preise ...

2016

2017

2018

2019

2021

  • Lifetime-Achievement: No Angels
  • Lieblings-Solokünstlerin: MineHinüber
  • Lieblings-Solokünstler: Danger DanDas ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
  • Lieblingsband: Giant RooksRookery / Die ÄrzteHell
  • Lieblingsproduzent/in: Markus Ganter12 / Complex Happenings Reduced to a Simple Design
  • Lieblingsalbum: Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
  • Lieblingslied: Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
  • Lieblingsvideo: Mine feat. Sophie HungerHinüber
  • Hoffnungsvollste/r Newcomer/in: Zoe WeesGolden Wings
  • Schönste Geschichte: Cui BonoWTF happened to Ken Jebsen?
  • Spannendste Idee/Kampagne: Deutschrap:metoo#deutschrapmetoo
  • Gelebte Popkultur: Tour D’Amour[16]

2022

2023

2025

  • Lieblingskünstler*in: Paula Hartmann
  • Hoffnungsvollste*r Newcomer*in: Berq
  • Lieblingsproduzent*in: Phea
  • Lieblingsalbum: Paula Hartmann – Kleine Feuer
  • Lieblingssong: K.I.ZFrieden
  • Lieblingsvideo: MineIch weiß es nicht
  • Beeindruckendste Live-Performance: CasperLive in Bielefeld
  • Gelebte Popkultur: Ein Song reicht
  • Bewegendste Geschichte: Kim FrankECHT – Unsere Jugend
  • Herausragendes gesellschaftliches Engagement: Keychange
  • Lieblingspodcast: Reflektor. Der Musikpodcast. von Jan Müller
  • Lebenswerk: Annette Humpe[24]

Besonderheiten

Künstler mit mehreren Preisen an einem Abend

Weitere Besonderheiten

  • Aufgrund von Stimmengleichheit wurden 2016 mit Mine und Peaches zwei Musikerinnen in der Kategorie „Lieblings-Solokünstlerin“ ausgezeichnet.[13] Die gleiche Situation entstand im Jahre 2021 in der Kategorie „Lieblingsband“ zwischen den Ärzten und Giant Rooks.[16]
  • Der Song Lang lebe der Tod (Casper feat. Blixa Bargeld, Dagobert & Sizarr) wurde in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.[5][13]
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Rezensionen

  • Rabea Weihser von der deutschen Wochenzeitung Die Zeit beschrieb den Preis für Popkultur als „Anti-Echo mit klaren Prinzipien“.[1]
  • 2018 kritisierte die Mitgründerin Anne Haffmans im Deutschlandfunk, dass es unter den Nominierten kaum Frauen gegeben habe: Der Frauenanteil unter ihnen lag bei nur etwa fünf Prozent. Auch in der Jury waren nur etwa 35 Prozent Frauen.[25]
  • Das Online-Musikmagazin Diffus erklärte im Jahr 2023, dass der Preis für Popkultur vieles anders und vor allem besser machen wollte und daran in den letzten Jahren gescheitert sei. „Viel zu irrelevant, viel zu wenig musikalische Breite und vor allem: kein Glamour.“ Auch sie seien Teil der Berichterstattung rund um den Preis gewesen und präsentierten regelmäßig den Livestream auf ihrem YouTube-Kanal. Aus den zuvor genannten Gründen hätten sie sich aber zuletzt zurückgezogen.[26]
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Einzelnachweise

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