Charles Moisson

Charles Moisson war seit 1888 als Mechaniker in Paris tätig.^[1] Seit 1894 arbeitete er für die Brüder Lumière in Lyon als Chefmechaniker. Dort entwickelte er den ersten Kinematographen, der störungsfreie Filme produzieren und vorführen konnte.^[2] Dessen Patentierung am 13. Februar 1895 gilt als die Geburtsstunde des modernen Films. Charles Moisson bediente diesen bei der ersten internen Vorführung von Lumière-Filmen in Paris vor der Société d'encouragement pour l'industrie nationale am 22. März (zusammen mit Louis Lumière) und bei der ersten kommerziellen Filmvorführung am 28. Dezember 1895.

Er präsentierte seine Erfindung in vielen europäischen Städten und drehte kurze Filme in London, Köln, Frankfurt am Main, Berlin, Budapest, Wien, Moskau, Venedig, Mailand, Rom und einigen französischen Städten in den Jahren 1895 bis 1897. Dabei filmte er erstmals den deutschen Kaiser Wilhelm II., dokumentierte die Krönungszeremonie des russischen Zaren Nikolai II. und machte die erste Reportage der Filmgeschichte mit dem französischen Präsidenten Félix Faure vom 20. bis 26. April 1897. Danach sind keine weiteren Filmaufnahmen von ihm mehr bekannt.

Charles Moisson ließ zwischen 1897 und 1913 vier weitere kleinere technische Erfindungen patentieren.^[3] Bei der Weltausstellung 1900 in Paris präsentierte er das neueste Modell des Cinématographe Géant, für das sich auch der schwedische König und der Schah von Persien interessierte. 1906 zog er mit seiner Familie nach Turin, wo er weiter als Ingenieur tätig war. Nach dem Tod seines Sohnes 1911 zog die Familie 1912 wieder nach Frankreich, wo er die restliche Zeit seines Lebens verbrachte.

Leben und Wirken

Weblinks

Einzelnachweise

Wikiwand - on