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Callinet
Französische Orgelbauerfamilie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Familie Callinet war eine französische Orgelbauerfamilie. Im 19. Jahrhundert zählte sie neben Stiehr und Mockers zu den bedeutendsten Orgelbauern im Elsass. Zu ihr gehörten:
- dessen Söhne:
- Joseph Callinet, genannt Callinet Aîné, (* 15. November 1795 in Dijon; † 13. Juli 1857 in Rouffach) und
- Claude-Ignace Callinet, genannt Callinet Cadet, (* 12. Juni 1803 in Rouffach; † 24. Juli 1874 in Vesoul);
- dessen Sohn Louis-François Callinet, genannt Callinet fils (* 1. März 1834 in Rouffach; † um 1890, Ort unbekannt);
- der Neffe von François Callinet, Louis Callinet (* 19. April 1786 in Ladoix; † 2. August 1845 in Paris).
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François Callinet (1754–1820)
Zusammenfassung
Kontext
Leben
François Callinet wurde am 1. Oktober 1754 in Ladoix geboren. Er lernte bei Karl Joseph Riepp in Dijon und anschließend bei dessen Schüler Joseph Rabiny, mit dem er ab 1786 assoziiert war und mit dessen Tochter er sich vermählte. Ab 1798 war er in Rouffach ansässig. Er starb am 21. Mai 1820 in Rouffach.
Werkliste
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Joseph Callinet (1795–1857)
Zusammenfassung
Kontext
Leben
Joseph Callinet war der bedeutendste Orgelbauer der Callinet-Familie. Er erlernte seinen Beruf bei seinem Vater und arbeitete von 1837 bis 1843 mit seinem Bruder Claude-Ignace zusammen. 1844 stattete der junge Aristide Cavaillé-Coll ihm einen Besuch ab, als er gerade eine neue Orgel im Hundert-Seelen-Dorf Lutter erbaute. Cavaillé-Coll war so erstaunt über eine fast zwanzigregistrige Orgel in einem winzigen Dorf, dass er seinen berühmten Satz über das Elsass sagte: Il paraît que c’est le pays des orgues. C’est l’inverse de la France; il y a plus d’orgues que de pianos.[23] Aufgrund einer schweren Erkrankung konnte Callinet ab 1852 nicht mehr arbeiten. Er starb 1857 in Rouffach.
In musikalischer Hinsicht war der deutsche Musiker Martin Vogt (1781–1854) ein einflussreicher Ratgeber für Joseph Callinet. Neben seiner Tätigkeit als Organist im Martinsmünster von Colmar war Vogt damals der meistverlegte Komponist von Kirchenmusik im Elsass und in der Nordschweiz.
Werkliste (vor dem Zusammenschluss mit Claude-Ignace Callinet)
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Claude-Ignace Callinet (1803–1874)
Zusammenfassung
Kontext
Leben
Claude-Ignace Callinet wurde am 12. Juni 1803 in Rouffach geboren. Nach dem Tod seines Vaters François Callinet (1820) arbeitete er mit seinem Bruder Joseph zusammen, ging jedoch 1827 nach Paris zu seinem Cousin Louis Callinet. Er kehrte von dort vor 1833 nach Rouffach zurück. Von 1837 bis 1843 schloss er sich mit seinem Bruder Joseph zu Callinet Frères zusammen. Nach der Eingliederung des Elsass in das Deutsche Reich als Folge des Deutsch-Französischen Krieges verließ er Rouffach und ließ sich 1872 in Vesoul nieder. Dort starb er am 24. Juli 1874.
Werkliste (vor dem Zusammenschluss mit Joseph Callinet)
Callinet Frères (1837–1843)
Zusammenfassung
Kontext
1837 schlossen sich die Brüder Joseph und Claude-Ignace Callinet als Callinet Frères zusammen. In dieser Zeit entstanden durchschnittlich sechs Orgeln jährlich.
Werkliste (Callinet Frères)
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Joseph und Claude Ignace Callinet nach der Trennung (ab Oktober 1843)
Zusammenfassung
Kontext
Im Oktober 1843 endete die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Brüder.
Werkliste (Joseph Callinet nach der Trennung der beiden Brüder)
Werkliste (Claude-Ignace Callinet nach der Trennung der beiden Brüder)
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Louis-François Callinet (1834–um 1890)
Leben
Louis-François Callinet wurde am 1. März 1834 in Rouffach geboren. 1872 verließ er Rouffach mit seinem Vater, um sich in Vesoul niederzulassen. Callinet starb um 1890 in Vesoul.
Werkliste
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Louis Callinet (1786–1845)
Zusammenfassung
Kontext
Leben
Louis Callinet erlernte das Orgelbauhandwerk bei seinem Onkel François in Rouffach. Nach dessen Tod ging er nach Paris, wo er ab 1821 mit dem 83-jährigen Jean Antoine Somer (1738–1830) zusammenarbeitete und nach Somers Tod dessen Kundschaft übernahm. Aufgrund von Finanzschwierigkeiten verkaufte er seine Firma 1839 an den Bauingenieur André-Marie Daublaine[181] und firmierte danach unter der Bezeichnung Daublaine-Callinet. 1841 trat Charles Spackman Barker als Vorarbeiter in die Firma ein. Nachdem Callinet am 11. April 1843 in einem Wutanfall Teile des Pfeifenwerks der gerade im Umbau befindlichen Orgel von St-Sulpice in Paris zerstört hatte,[182] schied er aus der Firma aus und wurde Mitarbeiter bei Aristide Cavaillé-Coll. Er starb 1845 im Alter von 59 Jahren.
Die Firma Daublaine-Callinet ging, nachdem Barker versehentlich die Orgel von St-Eustache in Paris mit einer Kerze in Brand gesteckt hatte, bankrott und wurde 1845 zunächst von Ducroquet übernommen. 1855 wurde sie von Joseph Merklin und dessen Schwager Friedrich Schütze aufgekauft.
Werkliste
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Literatur
- Guy Bourligueux: Callinet. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Band 15, S. 1262 ff.
- Heinz Kobel: Silbermann und Callinet. In: Ars Organi. Band 15, Nr. 30, 1967, S. 1045–1052.
- Salomon Kümmerle: Callinet, Familie. In: Encyklopädie der evangelischen Kirchenmusik. Band 1. Gütersloh 1888, S. 209.
- Pie Meyer-Siat: Die Orgelbauer-Familie Callinet. In: Acta Organologica. Band 2, 1968, S. 82–100.
- Pie Meyer-Siat: Les Callinet, facteurs d’orgues à Rouffach et leur oeuvre en Alsace. Librairie Istra, Straßburg 1965 (457 Seiten und 48 Tafeln).
- Erwin Sattler: Callinet und das dekadente Orgelzeitalter. In: Das Musikinstrument. Band 13, 1964, S. 29 f.
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Weblinks
- decouverte.orgue.free.fr (französisch)
Einzelnachweise
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