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Faido

Gemeinde im Kanton Tessin in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Faido (anhören/?; lombardisch Fait, woher auch (heute veraltet) deutsch Pfaid) ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin. Faido ist Hauptort des gleichnamigen Kreises sowie des Bezirks Leventina.

Schnelle Fakten Lage der Gemeinde ...
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Geografie

Das Dorf liegt auf 721 m ü. M. am linken Ufer des Tessin (Fluss) und an der Strasse Airolo-Bellinzona in der Valle Leventina (Livinental). Es existiert eine Station der Gotthardbahn. Die Gemeinde umfasste bis vor wenigen Jahren nur den Talboden; inzwischen haben aber sämtliche früheren Gemeinden der mittleren Valle Leventina unterhalb des Piottino bis zur Biaschina fusioniert.

Die Nachbargemeinden von Faido sind (alphabetisch) Acquarossa, Blenio, Dalpe, Giornico, Lavizzara, Quinto TI und Verzasca.

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Faido, historisches Luftbild von 1931, aufgenommen von Walter Mittelholzer
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Der Bahnhof Faido gegen Ende des 19. Jahrhunderts
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Faido. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1964)
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Geschichte

Der Ort wurde 1171 als Faedo erstmals erwähnt. Im Frühjahr 2004 haben die Einwohner von Faido die Fusion ihrer Gemeinde mit Chiggiogna, Osco, Mairengo, Calpiogna, Campello, Rossura, Calonico, Anzonico, Cavagnago und Sobrio in einer Volksabstimmung angenommen. Zur Gemeinde gehört seit 2005 auch das Bergdorf Aldescio (Audesc) auf 1550 m ü. M. an einem Südhang oberhalb von Chiggiogna.[5]

Da die meisten Gemeinden das Fusionsbegehren verwarfen, wurde die neue Gemeinde zunächst nur aus Faido, Chiggiogna, Rossura und Calonico gebildet. Am 5. Juni 2005 wurde die neue Fusionsvorlage in einer Volksabstimmung angenommen, und auf den 29. Januar 2006 erfolgte der rechtskräftige Zusammenschluss.

Am 1. April 2012 fusionierte Faido mit den Gemeinden Anzonico, Calpiogna, Campello, Cavagnago, Chironico, Mairengo und Osco. Durch die Fusion erhöhte sich die Einwohnerzahl von 1527 Einwohnern (Stand Ende 2005, alte Gemeinde) auf etwa 3000 Einwohner (neue Gemeinde Faido). Am 10. April 2016 fusionierte Faido mit Sobrio.

Faido bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[6][7] Auch die Fraktion Gribbio bildet eine eigenständige Bürgergemeinde.[8]

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Bevölkerung

Einwohnerzahlen: Volkszählungsdaten[9][10]

1880: Bau Gotthardbahn

Zahlen ab 2010 inkl. Calonico, Chiggiogna und Rossura (Fusion 29. Januar 2006); Zahlen ab 2020 inkl. Anzonico, Calpiogna, Campello, Cavagnago, Chironico, Mairengo, Osco (Fusion 1. April 2012) und Sobrio (Fusion 10. April 2016)

Verkehr

Der Bau der Nationalstrasse N2 (Autobahn A2) stellte die Gemeinde vor eine Bewährungsprobe, denn das offizielle Projekt sah eine offene Linienführung zwischen dem Dorfkern und dem Spital vor. Unterstützt durch Robert Steiner, Bauberater des Schweizerischen Heimatschutzes und Hans Marti, Delegierter für die Stadtplanung der Stadt Zürich, beide in der Kommission Hürlimann, gelang es, bei Bundesrat Hans-Peter Tschudi eine Tunnellösung zu erwirken. Bei der Eröffnung wurden Bundesrat Roger Bonvin zum Ehrenbürger und Hans Marti zum Ehrengast ernannt.[11]

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Wirtschaft

Grössere Arbeitgeber sind die Cooperativa Elettrica Faido (Elektrizitätsgenossenschaft)[12] – Faido war 1889 die erste Tessiner Gemeinde, die elektrisches Licht einführte – und die AlpTransit San Gottardo SA[13].

Sehenswürdigkeiten

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[14]

  • Propsteikirche Sant’Andrea erwähnt seit 13. Jahrhundert[15][16]
  • Wohnhaus Selvini[15][17]
  • Patrizierpalast (via Fontana di Scribar 18), Architekt: Paolo Zanini[15]
  • Kirche San Francesco d’Assisi und Kapuzinerkloster[18][19]
  • Denkmal für Bundesrat Stefano Franscini[15][20]
  • Torre dei Varesi[15]
  • Piumogna, Wasserfall in der Nähe der Ortsmitte[21]
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Sport

  • Leventina Calcio[22]
  • Gruppo Ghiaccio Faido[23]

Persönlichkeiten

Bilder

Literatur

Zusammenfassung
Kontext
  • Marina Bernasconi Reusser: Monumenti storici e documenti d’archivio. I «Materiali e Documenti Ticinesi» (MDT) quali fonti per la storia e le ricerche sull’architettura e l’arte medievale delle Tre Valli. In: Archivio Storico Ticinese. 2. Serie, Nummer 148, Casagrande, Bellinzona 2010, S. 215 Note, 223, 225, 232, 241.
  • Piero Bianconi, Arminio Janner: Faido. In: Arte in Leventina. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1939, S. 26, 30, 48, 63, 67; derselbe (Hrsg.): Faido. In: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Le Tre Valli Superiori. Leventina, Blenio, Riviera. Grassi & Co., Bellinzona 1948, S. 77, 79.
  • Mario Fransioli: Faido. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2021.
  • Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 223, 298, 327, 402.
  • Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 130.
  • Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 96–98.
  • Celestino Trezzini: Faido. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Egolf – Fazy. Attinger, Neuenburg 1926, S. 105 f. (Digitalisat).
  • Luciano Vaccaro, Giuseppe Chiesi, Fabrizio Panzera: Terre del Ticino. Diocesi di Lugano. Editrice La Scuola, Brescia 2003, S. 12, 18, 82, 84, 92, 128, 149–251, 253, 319 f., 329, 407, 437.

Belletristik:

  • Kurt Held (Kläber): Der Trommler von Faido. Jugendroman. 1941.
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Commons: Faido – Sammlung von Bildern
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Einzelnachweise

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