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Filasterea

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Filasterea
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Filasterea ist eine vorgeschlagene basale Klade (Klasse, bzw. Ministeriida als Ordnung) der Filozoa, die einzellige amöboider Eukaryoten enthält. Zu ihr gehören u. a. die Gattungen Ministeria und Capsaspora gehören.[1] Filasterea ist eine Schwesterklade der Choanozoa mit den Kragengeißeltierchen (Choano­flagellata) und vielzelligen Tieren (Metazoa) innerhalb der Opisthokonta (Schubgeißler) und wurde ursprünglich von Shalchian-Tabrizi et al. 2008 auf Grundlage einer phylogenomischen Analyse mit 78 Genen vorgeschlagen. Die in dieser Studie nahegelegten Verwandtschaftsverhältnisse wurden seitdem durch zusätzliche, artenreichere phylogenetische Analysen bestätigt.[2][3][4]

Schnelle Fakten Ministeriida, Systematik ...
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Etymologie

Der Name „Filasterea“ ist abgeleitet von lateinisch filum Faden und altgriechisch ἀστήρ aster ‚Stern‘, dies weist auf die wichtigsten morphologischen Merkmale hin, die allen ihre Mitglieder gemeinsam sind: kleine, abgerundete amöboide Zellen mit einem einzelnen Zellkern, mit langen, strahlenförmigen Fort­sätzen, die Filopodien genannt werden. Diese Filopodien sind u. U. am Anheften (Adhäsion) an das Substrat und am Fang von Beutetieren beteiligt.

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Anwendungen

Zunächst gab es nur Kulturen von zwei Filasterea-Arten: Capsaspora owczarzaki und Ministeria vibrans, wobei die erste aus einer Süßwasserschnecke und die zweite als ein freilebender mariner Bak­terien­fresser isoliert wurde. Im Jahr 2022 kamen die beiden Spezies von Pigoraptor (die Typusart P. vietnamica und P. chileana) hinzu.[5]

Es liegen vollständige Genomsequenzen von C. owczarzaki,[6] M . vibrans, P. vietnamica und P. chileana[7] vor. Vergleichende Analysen haben gezeigt, dass die Klade Filasterea ein Schlüssel zur Aufdeckung des genetischen Repertoires der einzelligen Vorfahren der Tiere ist und Einblicke in den Ursprung der Metazoa liefern kann. Bei Metabarcoding-Analysen der 18D rRNA in Meeresumgebungen konnten keine weiteren Vertreter der Filasterea gefunden werden,[8][9] was darauf schließen lässt, dass diese Gruppe in natürlichen Ökosystemen nicht besonders häufig vorkommt.

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Systematik

Zusammenfassung
Kontext

Taxonomie

Phylogenie

Die Phylogenie nach Tikhonenkov et al. (2020) unterscheidet sich davon durch die Position der Gattung Corallochytrium und ihrer neuen Schwestergattung Syssomonas (mit S. multiformis). Beide Gattungen bilden danach zusammen eine Klade Pluriformea (synonym Corallochytrea,[14] Schwesterklade der Filozoa):[5]

 Opisthokonta 
 Holomycota 
 Zoosporia 

Fungi


   

Opisthosporidia



 Cristidiscoidea 

Nucleariida (mit Nuclearia)


   

Fonticulida (mit Fonticula)




 Holozoa 

Ichthyosporea


  
 Pluriformea 

Syssomonas


   

Corallochytrium



 Filozoa 
 Filasterea 

Ministeria


  

Capsaspora


   

Pigoraptor




 Choanozoa 

Choanoflagellatea


   

Animalia







Vorlage:Klade/Wartung/Style

Gemäß der Taxonomie des National Center for Biotechnology Information (NCBI) ist Cristidiscoidida Page 1987 (alias Cristidiscoidea) ein Junior-Synonym für Rotosphaerida Rainer 1968[15] In einigen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Gattung Capsaspora enger mit der Gruppe Choanozoa als mit der Gattung Ministeria verwandt ist.[16]

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Einzelnachweise

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