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Franz Merrem

deutscher Förster, Jäger, Hundezüchter und Erfinder Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Franz Bernhard Merrem (* 11. Februar 1854 in Altrich; † 30. Dezember 1897 in Sterkrade) war ein deutscher Förster, Jäger, Hundezüchter und Erfinder.

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Herkunft, Ausbildung und Privatleben

Merrem kam 1854 auf dem Gut Kirchhof in Altrich zur Welt.[1] Die Ortschaft gehörte damals zum Landkreis Wittlich innerhalb des Regierungsbezirkes Trier der preußischen Rheinprovinz. Im Juli 1873 legte er am Königlichen Gymnasium zu Trier sein Abitur ab[2] und anschließend immatrikulierte er sich für ein Studium der Forstwissenschaft an der Königlichen Forstakademie Eberswalde (Provinz Brandenburg).

Er war mit einer Professorentochter aus Düsseldorf verheiratet.[3] Im Alter von 43 Jahren kam Merrem Ende 1897 infolge eines Verkehrsunfalls ums Leben: Als Teil einer Düsseldorfer Jagdgesellschaft befand er sich auf der abendlichen Rückfahrt mit einem vierspännigen Fourgon, der mit etwa 15 Personen besetzt war. Zwischen Sterkrade und Oberhausen wurde der Wagen an einem Bahnübergang von einem Zug der Bahnlinie Osterfeld–Sterkrade (Emschertalbahn) erfasst, zerrissen und zur Seite geschleudert. Neben Merrem starb noch ein weiterer Insasse; darüber hinaus waren vier Verletzte zu beklagen. Ursächlich für das Unglück war wohl die Unachtsamkeit des zuständigen Bahnwärters, der die Schranken nicht geschlossen hatte.[4][3]

Berufliche Karriere

Nach Abschluss seiner Ausbildung mit dem zweiten Staatsexamen fand Merrem seinen Einstieg ins Berufsleben im Rang eines Forstassessors als forsttechnischer Hilfsarbeiter bei der Forstverwaltung Düsseldorf. Zum 1. November 1883 betraute man ihn mit der Verwaltung der königlichen Hausfideikommiss-Oberförsterei Rheinsberg (Provinz Brandenburg)[5] und 1886 wurde er dort zum Amtsvorsteher des Forstamtsbezirks Rheinsberg befördert. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1887 übertrug man ihm die Oberförsterstelle in Hinternah (Provinz Sachsen)[6] und im zweiten Quartal 1892 wurde er schließlich zur Oberförsterei Homburg vor der Höhe (Provinz Hessen-Nassau) versetzt.[7]

Sonstiges Engagement

In Verbindung mit seinem Beruf zeichnete sich Franz Merrem in den 1890er Jahren auch durch mehrere „Erfindungen auf dem Gebiete des Jagdwesens“ aus.[1] So wurden ihm beispielsweise Patente für folgende Entwicklungen erteilt:

  • „Verbesserungen am Korn und Visier von Gewehren“[8]
  • „Umstellbares Korn mit zwei schrägen, parallelen Zielflächen“[9]
  • „Kippvisier mit zwei schrägen Zielflächen“ (Zusatz zu vorherigem)[10]
  • „Wildfährtenrad zur Herstellung künstlicher Schweiß- und Wildfährten“ (hierfür erhielt eine Goldmedaille auf der internationalen Hunde-Ausstellung im Mai 1896 in Heidelberg)[11]
  • Licht- und Schattenvisierung[12]
  • Lux-Visierung.[13]

Darüber hinaus war er Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins hirschgerechter Taunusjäger.[14] In seiner Studienstadt Eberswalde unterstützte er die 1884 erfolgte Errichtung eines Denkmals für Otto von Hagen mit einer privaten Spende in Höhe von drei Mark (gemessen am heutigen Goldpreis entspricht das 101,88 Euro)[15] und für die Ausschmückung der Vorhalle der Königlich Preußischen Forstakademie Hannoversch Münden spendete er ein Achtender-Hirschgeweih.[16] In seiner Freizeit betätigte er sich auch erfolgreich als Hundezüchter, wobei er sich auf Schweißhunde konzentrierte. Mehrere seiner Tiere wurden prämiert[4] und seinen 1895 geborenen Rüden Baldur-Homburg erwarb das königlich württembergische Hofjagdamt als Deckhund.[17] Im November 1895 gehörte Merrem bei den Leistungsprüfungen auf Schweiß des Vereins Hirschmann im großherzoglich mecklenburgischen Revier Gelbensande dem fünfköpfigen Preisrichtergremium an – neben unter anderem Egon Prinz von Ratibor und Corvey (1853–1896), dem damaligen Oberhofmarschall und Flügeladjutanten des regierenden Herzogs Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha.[18]

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Publikationen (Auswahl)

  • Franz Merrem: Rationelle und weidgerechte Behandlung eines Rotwildbestandes. In: Wild und Hund. 1895, Seite 394 ff.

Einzelnachweise

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