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Fraport

Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt am Main mit Beteiligung an anderen Flughäfen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Fraport AG (von Frankfurt Airport; handelsrechtlich: Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide) mit Sitz in Frankfurt am Main ist die börsennotierte Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt. Als mehrheitlich im staatlichen Eigentum befindliche Gesellschaft gehört Fraport zu den öffentlichen Unternehmen. Fraport ist an weiteren deutschen und ausländischen Flughäfen beteiligt.

Schnelle Fakten
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Geschichte

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Aktie der Fraport AG (Muster)
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Fraport-Konzernzentrale bei Nacht. Gebäude 178 – Tor 3 – Flughafen Frankfurt

Als der Frankfurter Flugplatz Rebstock in den 1930er Jahren seine Kapazitätsgrenzen erreichte, wurde 1936 im Frankfurter Stadtwald der Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main errichtet.
Nachdem der Flughafen im Zweiten Weltkrieg nicht vollständig zerstört worden war, wurde kurz nach der Errichtung der US Air Base im Jahr 1947 die Verkehrsaktiengesellschaft Rhein-Main (V.A.G.) gegründet und ein paralleles Start- und Landebahnsystem fertiggestellt.
Mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren nannte sich die V.A.G. um in Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG). Der Ausbau der Startbahn West in den 1970er und 1980er Jahren führte zu heftigen Konflikten zwischen dem Flughafenbetreiber und der Umweltbewegung.

Im Jahr 1997 schloss die FAG einen Vertrag mit der philippinischen Regierung zum Bau und Betrieb des geplanten neuen Terminal 3 des Ninoy-Aquino-Airport in Manila, sog. Manila-Terminalprojekt.[2] Die Vereinbarung sah vor, das Terminal zusammen mit einheimischen Partnern zu bauen und danach 25 Jahre lang exklusiv zu betreiben. Die gesamte Investmentsumme von rund 350 Millionen Euro musste später komplett abgeschrieben werden. Später kam es in Deutschland zu staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Korruptions- und Untreuevorwürfen gegen Manager des Unternehmens, die aber wieder eingestellt wurden.

Durch den Börsengang im Jahr 2001 wurde das Unternehmen teilprivatisiert und in Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide umbenannt. Seit Dezember 2012 befindet sich die Konzernzentrale in einem 57 Millionen Euro teuren Neubau am Tor 3 des Frankfurter Flughafens.[3]

Siehe auch: Geschichte des Frankfurter Flughafens

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Aktionärsstruktur

Weitere Informationen Anteil (in Prozent), Anteilseigner ...

(Stand: 14. Februar 2025)

Historische Eigentumsverhältnisse

Lange Zeit waren die alleinigen Anteilseigner an der FAG (Flughafen Frankfurt/Main AG) das Land Hessen, die Stadt Frankfurt am Main und der Bund.

1955 bis zum Börsengang

  • 45,24 % Land Hessen
  • 28,89 % Stadt Frankfurt am Main
  • 25,86 % Bundesrepublik Deutschland

Nach dem Börsengang 2001

  • 31,94 % Land Hessen
  • 20,40 % Stadt Frankfurt am Main
  • 18,27 % Bundesrepublik Deutschland
  • 29,39 % Streubesitz

Verkauf der Bundesanteile 2005

Im Oktober 2005 verkaufte der Bund seinen bis dahin im Depot der Bundeskasse Bonn bei der Bundesbank-Zentrale Frankfurt am Main verwahrten Anteil für rund 660 Millionen Euro. Wenige Tage nach dem Verkauf der Anteile des Bundes erwarb die Deutsche Lufthansa 5 Prozent der Fraport-Aktien.

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Flughafenbeteiligungen

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Das Unternehmen ist an den Flughäfen Antalya (51 % Stimmrechtsbeteiligung) in der Türkei, Lima (70 %) in Peru sowie an den bulgarischen Flughäfen Burgas und Warna (jeweils 60 %) beteiligt.[4] Anfang 2006 erhielt ein Konsortium mit Fraport-Beteiligung von 10 % den Zuschlag für den langfristigen Betrieb des Flughafens Neu-Delhi in Indien.

Im März 2015 übernahm Fraport den Flughafen Ljubljana zu 100 %.

Griechenland

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Kos: Flughafenterminal (Fraport), 2021

Bereits im Jahr 2000 beteiligte sich die damalige FAG mit einer Minderheitsbeteiligung am Athener Flughafen. Es war eine der ersten Beteiligungen der heutigen Fraport außerhalb Frankfurts.

Im November 2014 wurde bekannt, dass Fraport zusammen mit der Copelouzos Group den Zuschlag bekommen hat, 14 griechische Flughäfen für 40 Jahre zu betreiben. Fraport/Copelouzos setzte sich u. a. durch gegen die Bietergruppen Holding Corporation America/Metka und Vinci/Ellaktor.[5][6] Betreiber der 14 griechischen Nationalflughäfen ist die Fraport Greece, die Anteile verteilen sich wie folgt: 73,4 % Fraport und 26,6 % Copelouzos Group.[7] Die Flughäfen sind in Thessaloniki, Aktio, Kavala und Chania sowie die Flughäfen der Inseln Kefalonia, Korfu, Kos, Lesbos, Mykonos, Rhodos, Samos, Santorin, Skiathos und Zakynthos.[8] Der griechische Staat bleibt Grundeigentümer und bleibt mit 28,5 % am operativen Geschäft beteiligt. Neben dem Kaufpreis in Höhe von 1,234 Mrd. Euro verpflichtete sich Fraport weitere 400 Mio. Euro bis 2021 in die Flughäfen zu investieren. Die Übergabe der Flughäfen wurde Anfang 2017 abgeschlossen.[9]

Tabellarische Übersicht der Fraport-Flughafenbeteiligungen

Weitere Informationen Flughafen, Anteil ...
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Ehemalige Beteiligungen und Engagements

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In Manila hatte die philippinische Projektgesellschaft Piatco, an der Fraport zu 30 Prozent beteiligt war, den Auftrag zum Bau und Betrieb des 3. Terminals gewonnen. Das Projekt wurde kurz vor Fertigstellung durch das oberste philippinische Gericht 2003 unter Hinweis auf Korruption enteignet. Fraport wurden 2011 von einem philippinischen Gericht 175 Mio. Dollar als Entschädigung zugesprochen.[10] Das internationale Schiedsgericht ICSID entschied im Februar 2015, dass Fraport keinen Anspruch auf Entschädigungen hat, da bewusst nationale Gesetze missachtet wurden.[11] Der oberste Gerichtshof des Landes entschied dagegen 2015, dass das Konsortium mit der Fraport-Minderheitsbeteiligung entschädigt werden müsse. Im Oktober 2016 wurden Fraport daher 270 Mio. Dollar Entschädigung überwiesen.[12]

2009 hat Fraport seine 65-prozentige Beteiligung am rund 100 Kilometer von Frankfurt entfernt gelegenen Flughafen Frankfurt-Hahn aus wirtschaftlichen Gründen an das Land Rheinland-Pfalz übertragen. Die Zusammenarbeit mit dem Hunsrück-Flughafen wird jedoch fortgeführt, da dieser als Ausweichmöglichkeit für Nachtflüge dient.[13]

Ein Managementvertrag zum Betrieb des Flughafens in Kairo, Ägypten, endete im Januar 2014. Die 100 %-Tochter Fraport Saudi Arabia war bis Ende Juni 2014 für das Management, den Betrieb und die Weiterentwicklung des Flughafens Dschidda und des Flughafens Riad verantwortlich.

Im August 2018 verkaufte Fraport seine 30%ige Beteiligung am Flughafen Hannover an einen britischen Finanzinvestor (mit Wirkung zum 9. Oktober 2018).[14]

Von September 2008 bis Mai 2022 waren die Frankfurter mit 24,5 % am Flughafen Xi’an (Volksrepublik China) beteiligt.[15][16]

St. Petersburg

Anfang 2010 erhielt ein Konsortium mit Fraport-Beteiligung von 35,5 % den Zuschlag für den langfristigen Betrieb des Flughafens St. Petersburg in Russland.

Mit der Veröffentlichung der Pandora Papers wurde Fraport verdächtigt, Sanktionen gegen eine russische Bank zu umgehen. Die geleakten Dokumente erlaubten zum ersten Mal einen tiefen Einblick hinter die Kulissen von Thalita und in die Rolle, die Fraport im verschachtelten Firmen-Konstrukt rund um den drittgrößten Flughafen Russlands in Petersburg spiele, schrieb tagesschau.de am 4. Oktober 2021.[17] Anfang März 2022 wurde bekannt, dass Fraport sein Russlandgeschäft ruhen lassen will, auch die russische Staatsbank VTB ist Anteilseignerin an der Betreibergesellschaft und steht bereits seit der Annexion der Krim 2014 unter Sanktionen.[18] Im Juli 2023 berichtete tagesschau.de, Recherchen von WDR/NDR und SZ belegten, dass in den rund 16 Monaten, die der Krieg gegen die Ukraine andauerte, eine Reihe von Militärmaschinen den Flughafen genutzt hätten. Einige seien später von den Vereinigten Staaten sanktioniert worden, die USA hätten die entsprechenden Maschinen der Wagner-Söldnertruppe zugeordnet.[19]

Die seit Anfang 2010 eingegangene Beteiligung am Flughafen Pulkowo (St. Petersburg) wurde Ende 2023 von Russland enteignet.[20]

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Konkurrenten

Fraport konkurriert mit deutschen und internationalen Flughafenbetreibern um Beteiligungen an Flughäfen. Diese sind unter anderem die französische Vinci, die kanadische Avialliance (ehemals Hochtief Airport), die britische Heathrow Airport Holdings (ehemals BAA) und die australische Macquarie Airports. Das Unternehmen steht aber auch mit anderen deutschen Flughäfen, insbesondere dem Flughafen München, im direkten Wettbewerb um Volumina der Lufthansa.

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Marketing

Seit ihrer Gründung tritt Fraport als Sport-Sponsor, hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet, auf. Fraport war Hauptsponsor von Eintracht Frankfurt von 2001 bis 2012 und ist seitdem Premiumsponsor. Ebenso unterstützt Fraport den FSV Frankfurt, den 1. FFC Frankfurt und die Kickers Offenbach. Im Juni 2011 gab Fraport bekannt, zur Saison 2011/2012 zusätzlich in den Basketball zu investieren. Die bis dahin als Deutsche Bank Skyliners bekannten Basketballer aus Frankfurt starten seit 2011 als Fraport Skyliners in der Basketball-Bundesliga. Dazu sicherte sich Fraport die Namensrechte am Spielort der Skyliners, der Ballsporthalle Frankfurt. Diese hieß von 2011 bis 2021 Fraport Arena.

Im Bereich Kunst und Kultur unterstützt Fraport das Rheingau Musik Festival, die Weilburger Schlosskonzerte und die Centralstation in Darmstadt.

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Persönlichkeiten

Tochtergesellschaften & Beteiligungen

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Weitere Informationen Sitz, Anteil ...
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Dokumentationen

  • Wir sind drin! Konzern-Lobbyisten im Zentrum der Macht, Sascha Adamek, Kim Otto, WDR (2007) (Schwerpunkt Fraport)
  • Jobwunder Großflughafen? Über die Verlärmung im Zeichen der Ökonomie, Scobel, 3Sat (2012) (Bericht über Fraport)

Einzelnachweise

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