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Gerwig Blarer
Abt von Weingarten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gerwig Blarer (von Giersberg) OSB, auch Gerwig Blaurer, „von Gyrsberg“ (* 25. Mai 1495 in Konstanz; † 30. August 1567 in Weingarten) war der 28. Abt der Reichsabtei Weingarten und der 10. Abt der Reichsabtei Ochsenhausen sowie kaiserlicher Rat und päpstlicher Legat.

Leben
Zusammenfassung
Kontext

Blarer war der Sohn des Konstanzer Kaufmanns Hans Blarer († 1505) und dessen zweiter Frau Katharina Schilter. Die Kinder seines Stiefbruders Augustin Blarer († 1502) waren Ambrosius Blarer, der Reformator von Konstanz und einer der Reformatoren des Herzogtums Württemberg, Thomas Blarer und Margarete Blarer.[1]
Blarer wurde 1511 Novize der Benediktiner im Kloster Weingarten. Er studierte Kirchenrecht in Freiburg im Breisgau, Wien und Ferrara. 1520 wurde er Abt von Weingarten und 1547 auch Abt der Reichsabtei Ochsenhausen in Oberschwaben. 1523 wurde Abt Gerwig Vorsitzender des Kollegiums der schwäbischen Prälaten; 1530 wurde er zum kaiserlicher Rat und Hofkaplan bestimmt. Sowohl Kaiser Karl V. als auch dess Bruder Ferdinand I. nahmen seinen Rat gerne entgegen; er wurde mit wichtigen Aufgaben und Missionen betraut. Papst Julius II. ernannte ihn zu seinem Legaten, Kaiser Karl V. 1556 zu seinem Kommissar beim Reichskammergericht. Bekannt wurde Blarer als Meinungsführer der Katholiken Oberschwabens in der Reformation.[2][3]
1556 erwirkte er auch beim Kaiser Karl V. eine Verordnung für die Reichsabtei Ochsenhausen, die den Land- und Leut verderblichen Handelskunstgriffen der Juden Einhalt gebot.[4]
Er galt als der politischste Abt Weingartens und spielte mit dem aus Leutkirch stammenden Prälaten Johann Fabri eine wichtige Rolle in der Zeit der Reformation in Oberschwaben.[5] Er erhielt 1537 das Recht des Gebrauchs der Pontifikalien.
Er starb am 30. August 1567, zwei Tage vor Eröffnung der Konstanzer Diözesansynode.[6][7]
Sein Nachfolger in Weingarten war Johann Hablitzel.
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Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: Blarer (Blaurer) von Giersberg, Gerwig. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 614.
- Hermann Ehmer: Ambrosius Blarer und Gerwig Blarer. Zwei Benediktiner in den Entscheidungen der Reformationszeit. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 86 (1986), S. 196–214[8]
- Peter Eitel: Der kämpferische Reichsprälat, in: Bilder aus dem Schussental. 50 historische Skizzen. Oberschwäbische Verlags-Anstalt, Ravensburg 1987, ISBN 3-926891-03-3, S. 28–31
- Otto Feger: Blarer von Giersberg, Gerwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 288 (Digitalisat).
- Georg Geisenhof: Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben. Ganser, Ottobeuren 1829 (GoogleBooks)
- Heinrich Günter (Bearb.): Gerwig Blarer. Briefe und Akten 1518–1567. 2 Bände. Kohlhammer, Stuttgart 1914 und 1921 (Digitalisat Band 1, Band 2)
- Heinrich Günter: Abt Gerwig Blarer von Weingarten und die Gegenreformation. In: Festschrift für Georg von Hertling. 1913, S. 342 ff.
- Biogramm, in: Schwabenspiegel Bd. 1, Ulm 2003, S. 400f.[9]
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Weblinks
Commons: Gerwig Blarer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Gerwig Blarer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eck an Abt Gerwig Blarer 14. September 1541
- Eck an Abt Gerwig Blarer von Weingarten 1. Oktober 1535
- Medaille (1529) im Katalog des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg
Einzelnachweise
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