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Google AI Mode
experimentelle KI-basierte Suchfunktion von Google Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Google AI Mode (kurz auch AI Mode oder KI-Modus) ist eine experimentelle KI-basierte Suchfunktion von Google, die im Mai 2025 eingeführt wurde.[1] Die Funktion erweitert die traditionelle Google-Suche durch Sprachverarbeitung und Interaktionsmöglichkeiten. AI Mode nutzt das Large Language Model (LLM) Gemini 2.0/2.5 und ermöglicht komplexe, mehrteilige Anfragen mit dialogorientierten Folgefragen.[2]
Der AI Mode ist eine Erweiterung der AI Overviews.
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Technologie
Query-Fan-Out-Verfahren
AI Mode verwendet ein spezielles „Query Fan-Out“-Verfahren, bei dem eine Nutzeranfrage in mehrere Unterthemen aufgeteilt wird. Diese Unterthemen werden gleichzeitig in verschiedenen Datenquellen recherchiert, wobei die Ergebnisse anschließend zu einer kohärenten Antwort zusammengeführt werden.[3] Dieses Verfahren ermöglicht es dem System, „tiefer ins Web einzutauchen als eine traditionelle Google-Suche“.[2]
Datenquellen
Das System greift auf verschiedene Google-eigene Datenquellen zu:
- Knowledge Graph
- Echtzeitdaten
- CommonCrawl
- Shopping-Daten für Milliarden von Produkten
- Hochwertige Webinhalte[1]
Technische Basis
AI Mode basiert auf einer angepassten Version von Gemini 2.0, später erweitert auf Gemini 2.5 Pro für fortgeschrittene Funktionen. Das System nutzt „fortgeschrittene Reasoning-, Denk- und multimodale Fähigkeiten“ zur Beantwortung komplexer Anfragen.[4] Laut Google erreicht die Funktion bereits 1,5 Milliarden monatliche Nutzer und steigert das Search Engagement um 10 %.[5]
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Funktionen
Multimodale Eingabe
Nutzer können Anfragen auf verschiedene Arten stellen:
- Texteingabe
- Sprachbefehle
- Bildupload
- PDF-Upload (ab 2025)
- Live-Videostreaming (Search Live)[6]
Canvas-Funktion
Die Canvas-Funktion ermöglicht es Nutzern, Informationen über mehrere Sitzungen hinweg zu organisieren und zu planen. Diese Funktion wurde speziell für komplexe Aufgaben wie Lernpläne oder Reiseplanungen entwickelt.[6]
Dialog-Kontinuität
AI Mode unterstützt kontextbezogene Folgefragen und speichert den Verlauf vorheriger Interaktionen, sodass Nutzer ihre Recherche später fortsetzen können.[3]
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Geschäftsmodell
Monetarisierung durch Werbung
Google bestätigte im März 2025 Pläne zur Integration von Werbeanzeigen in AI Mode.[7] Die Monetarisierungsstrategie basiert auf Erfahrungen mit Werbung in AI Overviews, wobei Anzeigen unterhalb der KI-generierten Antworten mit einem „Sponsored“-Label erscheinen sollen.[8]
Herausforderungen für Werbetreibende
Branchenexperten äußern Bedenken über die Wirksamkeit von Werbung im konversationellen Format:
- Niedrigere Click-Through-Raten durch umfassende Antworten im Chat
- Möglicherweise höhere Kosten pro Klick durch Premium-Preisgestaltung
- Reduzierter Return on Ad Spend (ROAS)[8]
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Zusammenfassung
Kontext
Paradigmenwechsel im Suchverhalten
Auswirkungen auf die Medienbranche
Die Einführung von AI Mode hat dramatische Folgen für Online-Publisher:
- Business Insider verzeichnete einen Traffic-Rückgang von 55 % zwischen April 2022 und April 2025.[10]
- Websites berichten von Traffic-Verlusten zwischen 18 % und 70 %.[11]
- Medienunternehmen mussten Massenentlassungen durchführen.[10]
Bedrohung des traditionellen Web-Ökosystems
Kritiker warnen, dass AI Mode das traditionelle Web „bei lebendigem Leib begräbt“.[12] Google wird beschuldigt:
- Inhalte zu „stehlen“ ohne angemessene Kompensation
- Die Motivation zur Erstellung von Websites zu untergraben
- Das Geschäftsmodell von Content-Erstellern zu zerstören[12]
Transaktionale Veränderungen
Durch die Integration von Shopping-Daten und Produktvergleichen beeinflusst AI Mode auch das Online-Kaufverhalten. Nutzer können detaillierte Produktvergleiche mit spezifischen Anforderungen durchführen, ohne mehrere E-Commerce-Seiten besuchen zu müssen.[1] Geplante Commerce-Features könnten große Einzelhändler bevorzugen und kleinere Anbieter benachteiligen.[11]
Bildungssektor
Mit Funktionen wie PDF-Analyse, Canvas für Lernpläne und Search Live für Echtzeithilfe positioniert sich AI Mode als Werkzeug für den Bildungsbereich. Die Technologie ermöglicht es Studierenden, komplexe Konzepte durch interaktive Dialoge zu verstehen.[6]
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Verfügbarkeit
Die Funktion ist inzwischen – bis auf die EU – nahezu flächendeckend verfügbar. AI Mode wurde zunächst als experimentelle Funktion in Google Labs für ausgewählte Nutzer eingeführt. Später wurde sie in den USA und Indien für Nutzer ab 18 Jahren und nur in englischer Sprache angeboten.[13] Seit Anfang Oktober 2025 ist die Funktion auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Deutsch verfügbar.[14]
Der Zugang erfolgt über die Webseite (Google-Startseite mit AI Mode-Button oder google.com/ai) oder die Google App.
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Kritik und Herausforderungen
Genauigkeit und KI-Halluzinationen
Google weist darauf hin, dass AI Mode als experimentelle Technologie „nicht immer richtig“ liegt. Das System kann Webinhalte falsch interpretieren oder den Kontext nicht erkennen.[3] CBS News berichtete über Fälle, in denen AI Mode falsche Ratschläge gab, wie die Empfehlung, Kleber auf Pizza zu verwenden.[11]
Urheberrechtliche Bedenken
Mehrere Nachrichtenorganisationen, darunter The New York Times, Forbes und Wired, haben Bedenken über die Nutzung ihrer Inhalte ohne angemessene Genehmigung oder Vergütung geäußert. Die BBC drohte im Juni 2025 mit rechtlichen Schritten.[15]
Wettbewerb und Marktveränderungen
Die Einführung von AI Mode erfolgt in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld:
- Perplexity.ai, bewertet mit 14 Milliarden Dollar, positioniert sich als „Google-Killer“.[15]
- 8 % der Amerikaner nutzen bereits ChatGPT als primäre Suchmaschine.[11]
- Senatoren fordern FTC-Untersuchungen wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken.[15]
Datenschutz
Zur Verbesserung des Systems nutzt Google die Interaktionen der Nutzer mit AI Mode, wobei personenidentifizierbare Informationen durch automatisierte Tools entfernt werden sollen.[16]
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Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Wandel der Suchmaschinenoptimierung
Die klassische Suchmaschinenoptimierung muss sich auf mehrere Felder ausweiten. Experten sprechen vom „größten Wandel in der Suchmaschine seit zwei Jahrzehnten“.[5] Traditionelle SEO-Strategien, die auf Keywords und Blue Links basieren, verlieren an Bedeutung:
- 78 % der Marken nutzen bereits LLMs für die Content-Planung.
- Semantische Suche und Intent-basierte Optimierung werden wichtiger.
- „Agentic SEO“ entsteht, bei der Bots die Sichtbarkeit über KI-Assistenten verhandeln.[5]
Neue Metriken
Die Erfolgsmessung verschiebt sich von traditionellen Klicks zu:
- Impressionen innerhalb von AI-Panels
- Verweildauer in AI-Übersichten
- Assisted Conversions[5]
Als Reaktion wurden mit Generative Engine Optimization Maßnahmen und Strategien entwickelt, die Sichtbarkeit von Marken und Inhalten in den generierten Antworten verbessern sollen.[17]
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Technischer Ausblick
Google plant die Erweiterung von AI Mode um weitere Funktionen:
Weblinks
- Offizielle Website
- Funktionsüberblick von Google: Meet AI Mode (englisch)
Einzelnachweise
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